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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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der angewiesen worden war, die Kerle mit ein paar kräftigen Leibesübungen auf Vordermann zu bringen. Gottfried musste man das nicht zweimal sagen – da war er voll in seinem Element! So konnte man die nächsten Stunden Randolf mit seinen Freunden schweißgebadet rund ums Schloss rennen oder mühsam Mauern erklimmen sehen.
       Nach dieser kleinen Ertüchtigung, war es den Jungs gestattet sich frisch zu machen und sich ebenfalls für den Rest des Tages auf ihr Zimmer zurückzuziehen.
     
       Am nächsten Tag sah die Welt schon wieder fröhlicher aus. Der Gräfin war es gelungen den Vorfall vom Grafen fernzuhalten und wenn er in ein paar Tagen doch noch dahinter kommen würde, wäre ihm die Angelegenheit wahrscheinlich nur noch ein Lächeln wert. So war man allgemein zufrieden, dass die Sache sich in Wohlgefallen aufgelöst hatte. Allerdings planten die vier für den heutigen Abend bereits wieder eine derartige Aktion und das bereitete nicht nur Randolf schweres Kopfzerbrechen.
       „Wenn wir heute Abend mit Amelie zusammen auffliegen, könnte das sehr unangenehm für uns werden!“ warnte er.
       „Davon kannst du ausgehen“, gab ihm Lothar recht, der sich derweil wieder einmal um seine, durch die Leibesübungen  lädierten, Glieder kümmern musste – er war halt doch ein zarter Fürstensohn – an körperliche Arbeit war er nicht gewöhnt.
       „ Besser wäre es schon, sie bliebe daheim!“ stimmte auch Dietbert den Bedenken zu.
       „ Macht sie nie!“ stöhnte Randolf resignierend.
     
       Und Randolf sollte Recht behalten: Eine gute Stunde vor Sonnenuntergang klopfte es an ihrer Tür. Als Randolf kaum einen Spalt geöffnet hatte, schlüpfte Amelie geschmeidig wie eine Katze herein.
       „ Es ist alles klar!“ hechelte sie den lässig auf den Betten herumliegenden Jungs freudig aufgeregt entgegen. „Offiziell habe ich Kopfschmerzen und habe mich bereits zur Ruhe begeben. Mein Zimmermädchen wird meiner Mutter in einer Stunde berichten, dass ich eingeschlafen sei, dafür habe ich sie gut bezahlt, außerdem lebt sie schon sechs Jahre bei mir und ist inzwischen so eine Art Freundin von mir, mit der ich meine Geheimnisse teilen kann.“
       „ Na gut!“ knurrte Dietbert, der nicht erfreut war, dass die hochwohlgeborene Göre unbedingt dabei sein wollte. „Wenn du auffliegst ist das dein Problem! Wir haben nämlich ganz offiziell Ausgang und gehen heute aus. Wir haben also kein Problem und eins sag ich dir, wenn es auffällt, dass du weg warst, so kannst du sagen was du willst, aber bei uns warst du jedenfalls nicht!“
       „ Ihr könnt euch auf mich verlassen!“ antwortete Amelie mit treuem Augenaufschlag.
       „ Gut! Dann hätten wir das ja schon einmal geklärt!“ stellte Randolf zufrieden fest und überlegte weiter: „Jetzt müssen wir dich nur noch an den Wachen vorbei nach draußen bringen.“
       „ Auch kein Problem! Hinten im Garten gibt es ein prima Schlupfloch!“ wusste Amelie. „Dort bin ich schon öfter raus! Da sieht uns keiner: Man muss noch nicht einmal über den Schlosshof und außerdem ist da um diese Zeit keine Menschenseele!“
       „ Hört sich gut an!“ gab Dietbert zu. „Dann lasst uns auch gleich aufbrechen - wir sind bereits spät dran!“
     
       Anselm wartete bereits angestrengt lauernd mit zwei weiteren Theosophen-Freunden und den Pferden etwas abseits vom Schlossgraben in den Büschen. Als sie die Jungs mit Amelie im Schlepptau erkannten, duckten sie sich unter einigen Ästen aus ihrer Deckung heraus und eilten auf ihre Verbündeten zu. Nach fast lautloser Begrüßung schlichen sie an den Schlossmauern entlang und über unwegsames Gelände auf und davon.
       Die ersten Minuten streiften sie - die Pferde an den Zügeln führend - alle noch zu Fuß durchs hohe, feuchte Gras, um Deckung zu haben. Als sie glaubten, dass sie das Schloss weit genug hinter sich gelassen hatten und man sie jetzt nicht mehr entdecken konnte, saßen sie auf und gaben ihren Pferden die Sporen, denn klar war, dass sie nur mit viel Glück gerade noch so das wichtigste dieser obskuren Veranstaltung mitbekommen würden .
       Ihr Ziel, die alten keltischen Dolmen, lag versteckt in einem Bergwald. Schon weit bevor sie es erreichten, hielt Anselm an: „Hier machen wir die Pferde fest, den Rest der Strecke laufen wir zur Sicherheit!“
       Anselm kannte sich hier exzellent aus, hatte er in dieser Gegend doch schon häufiger Beeren, Kräuter und Wurzeln gesammelt,

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