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Die Wolkenkinder

Die Wolkenkinder

Titel: Die Wolkenkinder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Hanks
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Geschmeiß. Zur Salbe verarbeitet dient es zur Wundheilung! Darüber hinaus setzt er für Parfüms zu!“
       „ Sagenhaft!“ erkannte Randolf an. „Ich kann noch jede Menge lernen!“
       „ Es gibt für jeden von uns weit mehr zu lernen als zu lehren!“ gab Anselm seinem Schüler Randolf einen Fingerzeig.
       „ Was passiert denn hier jetzt eigentlich?“ fragte Amelie etwas scheu und beobachtete dabei die, auf sie äußerst befremdlich wirkenden, Theosophen, in ihren teils zerschlissenen Kutten und ihren großen Strohhüten.
       „ Nur keine Angst!“ beruhigte Anselm. „Wir haben zwar ein paar recht verrückt aussehende Vogelscheuchen unter uns, gehören aber nicht zu der Art von Leuten, die irgendwelchen Hokuspokus veranstalten und zum Beispiel Katzen verbrennen oder noch Übleres anstellen. Nein! Wir sehen uns als eine Art Naturforscher, wir haben Ehrfurcht vor jedem Leben, ob es menschlich, tierisch oder mineralisch ist! So, jetzt müssen wir aber schweigen: Unsere Ältesten kommen!“
       Die inzwischen gut fünfzig Teilnehmer des Treffens suchten ihre Plätze auf, während sich gleichzeitig fünf weißbärtige alte Männer durch ihre Reihen drängten und an einem großen Tisch direkt gegenüber der Anwesenden Platz nahmen. Der offensichtlich Älteste legte ein geschnürtes Bündel Unterlagen auf die grobe Tischplatte und räusperte sich tief – augenblicklich wurde es fast vollkommen still.
       „ Nun liebe Brüder und Schwestern: Ich darf euch zu unserer diesjährigen Hauptversammlung begrüßen und euch kurz die Tagesordnung bekannt geben!“
       „ Ist das euer Oberster?“ fragte Amelie leise in Anselms Ohr.
       „ Richtig geraten! Wir wählen nicht, sondern gehen vom Alter aus: Der Älteste trägt den Ehrentitel Bombast, nach einem der Namen des Arztes auf den wir uns berufen!“
       „ Darf man erfahren, auf wen ihr euch beruft?“
       „ Auf den großen Heiler und Philosophen Paracelsus!“
       „ Und warum dann die ganzen Namen wie Theosoph oder Bombast?“
       „ Unser großes Vorbild hieß eigentlich: Theophrastus Bombastus Aureolus Philippus von Hohenheim und wurde nur Paracelsus genannt.“
       „ Ah ja! Ich erkenne die Zusammenhänge!“
       Anselm tippte sich mit seinem Finger gegen die geschlossenen Lippen und Amelie war fürs Erste still.
       Der vorsitzende Bombast hatte inzwischen die üblichen Formalitäten durchgehechelt und kam jetzt zu dem Punkt: „Neue Mitglieder“
       „ Liebe Freunde! Wie ich sehe, befinden sich drei neue Gesichter in unseren Reihen, die Bruder Anselm mitgebracht hat. Darf ich dich, lieber Anselm, fragen, ob es sich bei deinen Begleitern um Gasthörer oder um neue Mitglieder handelt?“
       Anselm erhob sich und gab zu Protokoll: „Von meinen drei Freunden hier strebt nur einer die Mitgliedschaft in unserer ehrenvollen Loge an, nämlich dieser junge Mann hier zu meiner Linken, namens Randolf! Die beiden anderen sind unsere gemeinsamen Freunde und als Gasthörer anwesend!“
       „ Nun gut! Randolf, du strebst also an, ein Theosoph zu werden!“ hob der Bombast wieder an.
       „ Jawohl, mein Herr!“ brachte Randolf heraus.
       „ Nenne mich Bruder, wie alle anderen auch!“, belehrte der Bombast Randolf. „Du weißt womit wir uns beschäftigen, auf wessen Lehren wir uns berufen?“
       „ Ja, Bruder!“
       „ Du bist bereit, jedem deine Hilfe zu gewähren, ob arm oder reich und unabhängig von Ansehen oder Stand?“
       „ Ja, das werde ich bestimmt!“
       „ Du wirst für deine Hilfe nie Geld oder Gegenleistungen fordern, sondern zufrieden mit dem sein, was man dir freiwillig zu geben bereit ist?“
       „ Ja, auch das werde ich!“
       Der Älteste sprach Anselm an: „Ich nehme an, dass du Anselm, dich für Randolf verbürgst und ihn zu dir in die Lehre nimmst!“
       „ Ja, so ist es!“ bestätigte Anselm.
       „ Gut Randolf! Sprich mir nach: Gott hat seine Macht den Kräutern gegeben. Dort sollen wir sie nehmen und suchen!“
       Randolf tat wie von ihm verlangt und der Bombast beendete die kleine Zeremonie mit den Worten: „Dann darf ich dich, Randolf, als neues Mitglied unserer Gemeinschaft begrüßen und dir das Buch des Paracelsus „Vom langen Leben“ überreichen! Komme bitte nach vorne!“
       Randolf erhielt ein mit getrockneten Kräutern verziertes Büchlein und einen langen, knorrigen Wanderstab. Er bedankte und verneigte sich brav und die anwesenden

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