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Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte

Titel: Die Wolkenreiter Bd 2 - Kriegerin der Lüfte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Toby Bishop
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beantworteten. Als das Lagerfeuer schließlich lichterloh brannte, war Philippas Mund vollkommen trocken, und sie zitterte vor Angst.
    »Sie können sie nicht einfangen«, sagte Peter.
    »Aber sie wird nicht fortlaufen«, erklärte ihm Philippa. Ihre Stimme versagte, und sie rang um Fassung. Wenn Soni sich weit genug entfernte, bis es dunkel wurde und bis die Wildländler aufgaben und sich schlafen legten … Sie war so erschöpft, dass sie nicht mehr klar denken konnte. Sie musste sich auf das konzentrieren, was als Nächstes zu tun war.
    Als Hurg in der Tür auftauchte, erhellte der Schein des lodernden Lagerfeuers die Hütte. Er fuhr Philippa in harschem Ton an und zeigte mit seinem dicken Finger auf sie. »Er will, dass Sie mit hinauskommen«, übersetzte Peter.

    Plötzlich schoss ein alarmierender Schmerz Philippas Nacken hoch. »Wieso?«
    Peter stammelte ein Wort in der Sprache der Wildländler, und Hurg lachte. Er gestikulierte wild, und als Philippa sich nicht sofort rührte, kam er auf sie zu, packte mit seiner behaarten Hand ihren Arm und zerrte sie mit sich. Er grinste Peter anzüglich an und sagte nur ein kurzes Wort.
    Peter schnappte nach Luft und erbleichte.
    »Was ist los, Peter?«, schrie Philippa. Die Finger des Barbaren fühlten sich an wie eine Eisenzange. Sie versuchte sich auf den Beinen zu halten, während er sie durch die Tür schleppte. »Was hat er gesagt? Was?«
    Peter folgte ihnen unsicher. »Köder«, wimmerte er. »Er hat Köder gesagt.«
    Philippa erschauderte heftig. Peter hatte natürlich Recht. Es gab nur einen Weg, wie Hurg Soni dazu bewegen konnte, in das Lager zurückzukommen, und dazu musste er Philippa als Köder benutzen. Ihre Gedanken wirbelten ihr im Kopf herum, aber sie wusste einfach nicht, was sie gegen diese List unternehmen sollte.
    Sie musste sich opfern. Es gab keine andere Möglichkeit.
    Die Flammen des Lagerfeuers in der Mitte der Siedlung spiegelten sich auf den Schneeflächen um die länglichen Häuser herum und ließen den Ganz der Sterne verblassen. Die Barbaren hatten sich um das Feuer versammelt und verfolgten mit gierigen Blicken, wie ihr Anführer die Fremde heranschleppte. Der Wachposten vor der Hütte lief hinter ihnen und richtete den Speer dabei auf Philippas Rücken.
    Mit letzter Kraft stemmte Philippa die Füße in den Boden und befreite ihren Arm aus Hurgs Griff. Sie fuhr herum und musterte die Wache mit dem Speer, dann schrie sie laut und warf sich auf ihn. Sollte er sie doch erstechen, sollte er sie
doch abschlachten! Dann würde Soni niemals in das Lager zurückkommen und sich fangen lassen. Denn ihr war klar, was danach mit ihr geschehen würde. Philippa konnte kaum den Gedanken daran ertragen, aber sie würde niemals zulassen, dass Hurg und seine primitive Bande von Barbaren eine solche Abscheulichkeit begingen und ihre Stute töteten, um sie zu essen.
    Der Wachposten zog die Lippen zurück und fletschte die Zähne wie einer der Hunde, bevor er den Speer hob.
    Philippa schrie noch einmal, nahm all ihren Mut zusammen und rannte auf ihn zu.
    Im nächsten Moment sprang der gefleckte Hund mit einem heiseren Kläffen den Mann an. Er grub die riesigen Zähne in den Arm des Barbaren und zerfetzte mit seinen mächtigen Krallen dessen Rücken. Blut spritzte auf und hinterließ dunkelrote Flecken im Schnee. Der Barbar brüllte vor Schreck und Schmerz laut auf.
    Mit einem Mal herrschte großes Durcheinander. Überall gellten Schreie auf, Menschen kreischten, die Hunde heulten und kläfften wie verrückt, und in all das mischte sich das Stöhnen des Wachpostens. Auf der anderen Seite der Siedlung wieherte Soni schrill. Der gefleckte Hund knurrte und fletschte drohend die Zähne. Hurg sprang vor und versuchte, den Hund von dem Mann hinunterzuziehen.
    Philippa hatte keine Kraft mehr, sie glaubte, dass sie jeden Moment zusammenbrechen müsste. Sie merkte kaum, wie der kleine Peter sie von dem Kampf wegführte und sie durch das Lager in die Hütte zurückzog, in der sie die Nacht verbracht hatte. Sie sank auf dem kalten, schmutzigen Boden zusammen. Peter kniete sich neben sie.
    »Meisterin!«, rief er. »Meisterin! Ist alles in Ordnung mit Ihnen? Haben Sie sich verletzt?«

    Da erschütterte eine Explosion im Osten das Lager. Es folgte ein kurzer Moment fast absoluter Stille, in dem nur der Widerhall des Knalls zu hören war, dann ertönte eine weitere Explosion.
    Philippa richtete sich auf und starrte Peter ungläubig an. Ein weiterer Knall erfolgte am Westrand

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