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Die Würfel Gottes

Titel: Die Würfel Gottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Alpert
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Wagen wurde langsamer, als er sich dem Krankenhaus näherte, und parkte neben der Laderampe. Drei große Männer in identischen grauen Anzügen sprangen heraus und marschierten geschlossen auf den Personaleingang des Krankenhauses zu, wo sie dem überraschten Sicherheitsbeamten ihre Abzeichen präsentierten. Obwohl
sie fast dreißig Meter entfernt waren, erkannte Simon die Männer an ihrem Gang: ehemalige Marines oder Rangers, eingeteilt zum Dienst im Hauptquartier, höchstwahrscheinlich beim FBI. Der amerikanische Geheimdienst war offensichtlich ebenfalls an Professor Kleinman interessiert. Das war die Erklärung dafür, warum die Polizei so schnell in seinem Apartment aufgetaucht war. Die Bundesagenten mussten ein paar Abhörgeräte in Kleinmans Wohnung versteckt haben, die vermutlich Simons Unterhaltung mit dem Professor weitergeleitet hatten.
    Die Agenten gingen in das Krankenhaus, vermutlich um Kleinman zu befragen, bevor der alte Mann das Zeitliche segnete. Simon war nicht glücklich über diese Entwicklung, aber er war auch nicht besonders beunruhigt. Obwohl er einen gesunden Respekt vor amerikanischen Agenten hatte – sie waren gut ausgebildet und sehr diszipliniert -, wusste er, dass er alle drei ohne große Schwierigkeiten ausschalten konnte. Simon hatte ihnen etwas voraus: Weil er selbstständig arbeitete, waren seine Instinkte schärfer. Das war einer der beiden großen Vorteile eines Freiberuflers.
    Der andere Vorteil war das Geld. Seit er die Spetsnaz verlassen hatte, konnte Simon an einem Tag mehr verdienen als ein ganzer Trupp Fallschirmjäger in einem Jahr. Der Trick bestand darin, Klienten zu finden, die reich und verzweifelt waren. Eine überraschende Zahl von Menschen, Unternehmen und Regierungen fiel in diese Kategorie. Manchen ging es dabei um Macht, anderen um Respekt. Manche wollten Raketen, andere Plutonium. Wie auch immer der Auftrag lautete, Simon hatte keine Skrupel. Für ihn lief alles aufs Gleiche hinaus.
    Während er darauf wartete, dass die FBI-Agenten wieder zurückkehrten, dachte Simon darüber nach, ob er Kontakt zu seinem derzeitigen Klienten aufnehmen sollte. Seine Mission hatte einen etwas anderen Verlauf genommen als ursprünglich
geplant, und seine Klienten wurden normalerweise gern über solche Änderungen informiert. Aber am Ende kam er zu dem Schluss, dass es nicht nötig sei. Dieser Klient war vielleicht verzweifelter als jeder, mit dem er bis jetzt zu tun gehabt hatte. Als der Mann ihn zum ersten Mal anrief, hatte Simon es für einen Scherz gehalten; es kam ihm lächerlich vor, dass jemand gutes Geld für eine wissenschaftliche Theorie ausgeben wollte. Aber als Simon mehr über den Auftrag erfuhr, begann er zu verstehen, welche Anwendungsmöglichkeiten diese Theorie hatte, in militärischer und anderer Hinsicht. Und es dämmerte ihm, dass dieser besondere Job ihm etwas unendlich viel Besseres als Geld zu bieten hatte.
    Bevor er damit gerechnet hatte, tauchten die drei Agenten aus einem der Notausgänge des Krankenhauses auf. Sie hatten einen Gefangenen im Schlepptau. Er war ein bisschen kleiner als die FBI-Männer, aber schlank und athletisch, und er trug Freizeitschuhe, eine Jeans und eins dieser bedruckten T-Shirts, von denen Amerikaner so angetan sind. Seine Hände waren mit Handschellen hinter seinem Rücken gefesselt, und er drehte den Kopf wie ein verschreckter Vogel in die eine und die andere Richtung, während zwei der Agenten ihn Richtung Fahrzeug schoben. Der dritte Agent trug eine grellbunte Spielzeugpistole. Simon lachte in sich hinein – testete das FBI inzwischen Wasserpistolen im Feldversuch? Die ganze Szene war ziemlich seltsam, und einen Moment lang fragte Simon sich, ob diese Verhaftung überhaupt etwas mit Kleinman zu tun hatte. Vielleicht war der Mann, der da abgeführt wurde, nur ein exzentrischer New Yorker, der die Ärzte mit seinem Super Soaker bedroht hatte. Aber unmittelbar bevor die Agenten ihren Gefangenen in den Wagen schoben, zogen sie ihm eine schwarze Kapuze über den Kopf und zogen sie unter seinem Kinn zusammen. Okay, dachte Simon. Dieser Mann ist nicht irgendein Verrückter. Er ist jemand, den die Agenten verhören möchten.

    Der Fahrer des Suburban schaltete die Scheinwerfer ein und fuhr los. Simon rutschte tief in seinen Sitz hinunter, als der Wagen an ihm vorbeifuhr. Er würde den FBI-Männern zwei Häuserblocks Vorsprung einräumen, bevor er ihnen folgte. Es hatte keinen Sinn, weiter vor dem Krankenhaus abzuwarten – der Umstand,

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