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Die Zarin (German Edition)

Die Zarin (German Edition)

Titel: Die Zarin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Alpsten
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ihre Lippen meinem Ohr. Ihre Worte verloren sich fast in dem Rauschen des Windes, das vor den Fenstern anhob. »Meine Kaiserin«, wisperte sie, »das Volk sagt, es ist alles die Schuld dieser Hexe.«
    Ulrike legte mir die Hände auf die Schultern und knetete weich meine Muskeln. Ich roch das Öl, das sie dazu verwendete: Es duftete betäubend schwer nach Jasmin. Sie lachte leise und erklärte. »Die Hexe Kantemir. Sie soll die Flut verschuldet haben. Als sie sich in einer Barke zum Winterpalast hat bringen lassen, sollen die Leuten sie mit Pferdescheiße beworfen haben.«
    Ich mußte lachen bei der Vorstellung, und Ulrike fiel gelöst in meine Heiterkeit ein. Ihre Finger streiften über meinen Nacken. Die Kerzen flimmerten vor meinen halbgeöffneten Augen. Sie beugte sich näher und ließ ihre weichen Hände über meinen Hals und mein Schlüsselbein gleiten. Ich seufzte. Wie wohl es tat, so berührt zu werden! Ich spürte, wie meine Brustwarzen sich aufrichteten und wagte es kaum, zu atmen. Ulrike drückte ihren schmalen Körper an meinen, und ihre runden Handflächen legten sich leicht wie die Flügel von Schmetterlingen auf meine Brüste. Ihre weichen, öligen Finger flogen über meine Haut. Ich hatte bereits vergessen, wie sich dies anfühlte. Ich zog sie sanft zu mir. Als sie vor den Kerzen stand, konnte ich deutlich die Umrisse ihres Körpers durch ihren Spitzenmantel erkennen. Ich löste die Schnüre daran und streichelte ihren Bauch. Sie streifte ihren Mantel von den Schultern und ließ mir so Zeit, ihre nackte Schönheit zu bewundern. Ihre Bewegungen waren geschmeidig, als sie sich mit gespreizten Beinen auf mich setzte. Weiche Lippen legten sich auf die meinen, und eine süße Zunge glitt über meine Zähne und erforschte meinen Gaumen. Ihr Atem duftete nach Zimt und nach den Rosenpastillen, die sie lutschte. Meine Finger gehörten nicht mehr mir, sondern glitten ohne jeden Willen über ihren Rücken und ihren Hintern. Sie saugte an meinen Brustwarzen, und ich keuchte auf, als ihre Finger über meinen Bauch wanderten. Sie ließ erst einen, dann zwei Finger in meine Feuchtigkeit gleiten. Ihre Augen waren geschlossen, als sie mich erforschte, und ich öffnete mich ihr ganz.
    Als sie flüsterte: »Laßt mich Euch zu Bett bringen, meine Kaiserin«, konnte ich nichts weiter tun, als ihr zu gehorchen. Jene Nacht war die erste von vielen in jenem langen kalten Winter, in der ich Ulrike Villebois angehörte. Nach einer Nacht mit ihr fühlte mich so satt und zufrieden wie eine Katze an einem Sahnetopf. Nach einer Nacht mit ihr fühlte ich mich wieder stark.
     
    Alle Länder in Europa außer Österreich erkannten den Kaisertitel des Zaren von Rußland ohne Umschweife an. Das Leben bei Hof ging wie gewohnt weiter, und auch Peter wandte sich seinem alltäglichem Geschäft zu. Ich saß neben ihm bei der Morgensitzung des Senats, als Peters Gesandter in Isfahan, der Prinz Artjomi Petrowitsch Wolynski vor die Runde trat. Er lebte schon seit Jahren in Peters Auftrag in Persien und im Osten der uns bekannten Welt. Ich musterte ihn neugierig: Sein dunkles Haar war geölt und fiel in gepflegten Wellen bis auf seine Schultern. Er war glattrasiert und seine Fingernägel waren rein und sauber gefeilt. Die Mitglieder des Senats sahen neben ihm aus wie Wilde. Peter hob die Hand und sagte: »Willkommen daheim, Artjomi Wolyn ski. Mir scheint, du bist ein halber Perser geworden. Achte nur ja darauf, auch noch Schwein zu essen, sonst werde ich ernsthaft böse mit dir.« Der Ton seiner Stimme machte deutlich, daß er nur zur Hälfte im Scherz sprach.
    Die Mitglieder des Senats lachten gehorsam.
    Wolynski lachte nun ebenfalls und verneigte sich ein zweites Mal: »Es ist tatsächlich lange her. Aber es ist viel erreicht worden, mein Kaiser!« sagte er mit seiner wohlklingenden Stimme.
    Peter fuhr mit der Hand durch die Luft und unterbrach ihn. »Verschwende keine Zeit mit leeren Worten! Wie ist die Lage in Persien? Berichte mir aus Isfahan!«
    Der Gesandte verneigte sich und begann zögerlich zu sprechen. »Es gibt einige gute Nachrichten. Mehr und mehr Handel geht durch Rußland, und wir haben die Angriffe der Kosakenstämme an den Flußufern weitgehend unterdrücken können. Damit ist das Fischen nach Stör und auch die Sicherheit der Kaviarlieferungen gewährleistet.«
    Peter nickte und unterbrach ihn: »Und die schlechten Nachrichten, Wolynski? Oder willst du noch lange von Fischeiern schwatzen? Ich kenn’ dich doch. Immer um den

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