Die Zarin (German Edition)
Augenlidern genagt. So waren ihre großen, dunklen Augen weit geöffnet und blickten erschrocken ins Nichts. Ihr Körper war vom Wasser aufgeschwemmt und blaugefroren. Ihre kleinen Hände jedoch waren fest vor ihrer Brust verschränkt wie zum Gebet. Da sie aus freiem Willen in den Tod gegangen war, wurde ihr Leichnam ohne Segen der russischen Kirche in eine Lehmgrube außerhalb der Stadtmauern geworfen, dort, wo die Tiere die Körper ausgruben und fraßen.
Eine Woche danach nahm Wassili Praskaja den Schlüssel zu meiner Kammer ab und jagte sie davon. Was aus ihr wurde, weiß ich nicht.
Dann kam er nachts zu mir.
Ich hörte nicht, wie sich die Tür zu meiner Kammer öffnete: Seit Olgas Tod schlief ich alleine dort. Ich erwachte erst vom Rascheln des Strohs unter Wassilis Schritten. Als ich die Augen aufschlug, war sein Schatten schon über mir, und er warf sich auf mich. Ich schrie auf. Er keuchte:
»Schrei nur, Martha, es wird dir ja doch keiner helfen!«
Sicherheitshalber legte er mir dennoch die Hand auf den Mund. Ich biß ihn kräftig in die fetten Finger, und er schlug mich so hart ins Gesicht, daß mir für einen Augenblick die Sterne vor den Augen tanzten.
»Metze! Das wollte ich schon lange tun – seit damals am Fluß! Aber dich werde ich es lehren!«
Er saß auf meinen Oberschenkeln und drückte mit einem seiner starken Arme meine beiden Hände über meinen Kopf. Mit der anderen Hand riß er mir mein Nachthemd vom Oberkörper. Meine Brüste schimmerten im Mondlicht. Er keuchte auf und fuhr mit der Hand darüber und zwickte mit den Fingern in meine Brustwarzen. Ich begann zu weinen und zu zappeln, so daß er mich noch einmal schlug, allerdings weniger fest. »Hör’ auf zu weinen – du willst es doch! Bei Gott – du bist schön wie der Teufel! Deine Schlampe von Mutter muß Löwenkraut gegessen haben, so grün sind deine Augen! Und schön fett bist du geworden! Ich habe befohlen, dich gut zu füttern! Schließlich habe ich keine Lust, mich an deinen Knochen zu stoßen!«
Ich hielt es nun für besser, stillzuhalten, denn ich dachte an den armen jungen Stallburschen. Ich hatte keine Lust, so wie er dumm geschlagen zu werden. Wassili trug nur seine Hosen und ein leichtes Hemd, daß er sich jetzt vom Körper riß. Sein Bauch war fetter, als ich angenommen hatte. Er spürte wohl, daß meine Gegenwehr nachließ und lachte schmierig.
»Ja, meine Schöne, du verstehst schon, daß es keinen Sinn hat, sich zu wehren! Obwohl mir Wildkatzen wie du gefallen – Praskaja war nur noch alt und langweilig!«
Ich zitterte am ganzen Körper, als er begann, sich die Hose aufzuknöpfen. Natürlich hatte ich schon nackte Männer gesehen, sowohl beim Baden im Fluß, als auch meinen Vater, wenn er bei Elisabeth Rabe lag. Wassilis Geschlecht war klein und hing schlaff herunter. Es sah fast aus wie eine der kleinen sauren Gurken, die Sofia zusammen mit Zungenfleisch in die Suppe schnitt oder in Pasteten rollte. Wassili nahm ihn in die Hand und rieb daran auf und ab. Er lag nur weiter klein und rot in seiner Hand, wie der eines Straßenköters. Ich beobachtete ihn mit kalten Augen: Als er meinen Blick bemerkte, begann er zu fluchen.
»Du hast mich verhext!« schrie er mich an und stieß mich nach hinten. »Aber warte, ich kenne da Mittel und Wege …« Er schnaufte und keuchte, als er seinen Schwanz zwischen meine Brüste legte und ihn hin und her gleiten ließ. Er wisperte dabei Worte, die ich nicht verstand – wahrscheinlich flehte er alle russischen Heiligen um einen Steifen an! Aber es geschah nichts, und ich hatte bereits ein erstes Gefühl der Erleichterung. Vielleicht ginge er wieder und ließe mich für immer in Frieden. Aber ich hatte mich getäuscht. Er glitt auf meiner Brust höher und zwang mit einer Hand meinen Kiefer auf. Mir wurde übel. Er konnte doch nicht …! Doch, er konnte. Er schob seinen schlaffen Schwanz in meinen Mund und klapste mir auf die Schulter.
»Leck ihn! Saug an ihm, mein Kätzchen, schön langsam und fest – so mag ich das.« Ich verspürte Brechreiz. Er wisperte drohend: »Wenn du mich beißt, schlag’ ich dich tot.«
Ich zweifelte nicht an seinen Worten und begann zaghaft an dem widerlichen Ding in meinem Mund zu lecken und zu saugen. Wassili über mir begann zu stöhnen. Ich war fast erleichtert, als ich mit der Zunge spürte, wie er anschwoll.
Er stöhnte: »Hmmm – gut. Weiter so, mein Hexlein, weiter so.«
Ich fühlte mich so elend, daß ich gerne gestorben wäre. In
Weitere Kostenlose Bücher