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Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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Garantiert würde jemand aufstehen, um sich ein Glas Wasser zu holen, und Fred und Piet beim Stepptanz erwischen oder so.«
    Ruby kicherte. »Oder Sofie würde zu ihnen sagen, dass sie beschränkt sind. Nein, du hast recht, es wäre zu gefährlich. Vielleicht könntest du in Sanford ins Kino gehen?«
    Lotte ließ sich auf eine Bank fallen. »Ich weiß nicht, ob ich Ende des Monats noch hier sein werde«, offenbarte sie grimmig.
    »Was?«, quietschte Ruby und setzte sich neben Lotte. »Wieso? Was ist los? Hat deine Mum gestern Abend angerufen?«
    »Hm, hm. Sie kommt nach England zurück und will wieder nach Hause ziehen. Ich hatte einen Riesenkrach mit ihr deswegen. Es war schrecklich. Ich fühle mich total schuldig, aber gleichzeitig kann ich doch nicht zulassen, dass sie mich hier wegholt. Oder?«, sagte Lotte flehend.
    »Auf keinen Fall.« Ruby schüttelte den Kopf so heftig, dass ihre roten Locken flogen. »Das darfst du nicht.«
    »Und … Na ja, das siehst du dann später …«, fügte Lotte hinzu. Es war zu kompliziert, dass sie plötzlich wieder einen Vater hatte. Ruby würde abwarten müssen und es selbst sehen.
    »Kreisch nicht oder so«, warnte Lotte ihre Freundin, als sie die Ladentür aufstieß.
    Ruby blieb wie angewurzelt auf der Schwelle stehen. »Es ist nichts Schreckliches, oder?«, fragte sie misstrauisch.
    »Nein, aber es ist eine ganz schöne Überraschung«, sagte Lotte seufzend. »Komm mit.«
    Ihr Vater und Onkel Jack saßen beide hinter dem Tresen, und Horaz hockte auf der Schulter ihres Vaters. Zumindest war sie sich ziemlich sicher, dass es ihr Vater war. Sie musste sich kurz in Erinnerung rufen, wer von beiden sonnengebräunter war. Sie schmökerten in einer Preisliste von einem von Onkel Jacks Lieferanten und umkreisten eifrig Dinge mit roten Filzstiften. Lotte lächelte bei dem Anblick hoffnungsvoll in sich hinein. Es war ihr bisher nicht in den Sinn gekommen, aber in der Tierhandlung zu arbeiten, würde ihrem Vater bestimmt helfen, sich zu erinnern. Er schien mehr Erinnerungen an Tiere zu haben als an alles andere und war in ihrer Gegenwart viel entspannter als in der von Menschen, also würden seine Erinnerungen vielleicht auf ganz natürlichem Wege zurückkommen? Er hatte ja schon erwähnt, dass er sich daran erinnerte, wo die Dinge im Lager und Werkraum waren.
    Sie verstaute den Einfall fürs Erste in ihrem Hinterkopf, um später weiter darüber nachzudenken, und zog Ruby in den Laden hinein. Ihre Freundin stand vor der Ladentheke und guckte von Jack zu Tom und wieder zurück. Dann sah sie Lotte mit offen stehendem Mund an.
    »Dad, das ist meine beste Freundin Ruby«, sagte Lotte fest. »Ich habe sie mitgebracht, damit ihr euch kennenlernt.« Dann lächelte sie. Ihr Vater hatte seit seiner Ankunft die meiste Zeit durcheinander und besorgt ausgesehen, außer am Tag zuvor, als sie ihn zum ersten Mal Dad genannt hatte. Aber als sie ihm jetzt Ruby vorstellte, wirkte er sehr erfreut und lief rot an, so wie Danny manchmal.
    Er beugte sich über den Tresen vor und schüttelte begeistert Rubys Hand, dann setzte er sich wieder gerade hin und guckte schüchtern. »Es ist schön, dich kennenzulernen«, sagte er sanft. »Äh. Hat Lotte dir alles erklärt?«
    »Nein«, erwiderte Ruby und sah Lotte vorwurfsvoll an. »Sie hat nur gesagt, dass sie mir etwas zeigen wolle. Sind Sie schon lange zurück? Das kann eigentlich nicht sein …«
    »Ich bin Sonntag angekommen«, sagte Tom zustimmend. »Aber …« Er schenkte ihr ein peinlich berührtes Lächeln. »Ich scheine mein Gedächtnis verloren zu haben.«
    »Ach!« Es sah aus, als wüsste Ruby nicht, was sie sagen sollte. »Sie erinnern sich an gar nichts?«
    »An fast nichts«, warf Lotte ein. »Noch nicht mal an mich.«
    »Das muss Ihnen ganz schön Angst machen«, sagte Ruby. Es führte Lotte einmal mehr vor Augen, was das Gute an Ruby war. Sie hatte ein viel besseres Gespür für die Gefühle anderer Menschen als Lotte.
    »So ist es«, bestätigte Tom dankbar. »Es macht mich ziemlich wütend, und die Hälfte der Zeit bin ich auf mich selbst wütend. Das ist nicht gut. Aber ich bin hier, und ich habe Lotte und Jack und Danny. Ich wusste nicht wirklich, was ich tat, bis ich hierher zurückgekommen bin. Es war alles so verschwommen.« Er lächelte. »Lotte ist wild entschlossen, mir meine Erinnerungen wiederzubeschaffen.«
    Ruby nickte. »Das wird sie«, versicherte sie ihm im Brustton der Überzeugung. »Lotte gibt niemals auf.«
    Lotte trat verlegen

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