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Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix

Titel: Die zauberhafte Tierhandlung (05) - Lotte und der Phönix Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holly Webb
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Ladentisch auf und ab und knurrte in Kriegermanier. Doch Pandora ignorierte ihn.
    »Ich bin sehr erstaunt, dass du es gewagt hast, zurückzukommen«, sagte sie kalt. »Ich hätte angenommen, du besäßest genug Verstand, um fortzubleiben.«
    Tom hob die Augenbrauen und sah sie höflich fragend an. »Ach ja?«, murmelte er. »Erstaunt es dich nicht sehr viel mehr, dass es mir gelungen ist zurückzukommen? Schließlich haben verlässliche Quellen mir berichtet, dass ich da draußen sterben sollte.«
    Pandora lächelte bloß. »Du solltest nichts auf Klatsch geben. Und ich denke nicht, dass deine Quellen verlässlich sind. Ein gefühlsduseliges kleines Mädchen?«
    Lotte kämpfte gegen das Verlangen an, sich in die Diskussion einzumischen. Sie hätte Pandora am liebsten getreten, aber damit hätte sie nur dem Bild des kleinen Mädchens entsprochen.
    »Du hattest also nichts damit zu tun, mich von hier wegzuschicken?«, fragte Tom.
    Pandora senkte den Kopf, ihre langen weißblonden Haare fielen ihr anmutig ins Gesicht. »Ich war wütend«, erklärte sie, und in ihre Stimme schlich sich ein bettelnder Unterton. Zumindest klang es in Lottes Ohren so. Sie hatte das schreckliche Gefühl, dass es für ihren Vater sanft und liebevoll klingen sollte. »Du hattest mich verraten, ich habe dich immer geliebt, und Hass und Liebe liegen dicht beieinander.«
    Lottes Vater lachte. »Ich habe den starken Eindruck, du könntest dich aus allem herausreden, solange die Person, die dir zuhört, einen Deut darauf gibt.« Er lehnte sich vor. »Aber das tue ich nicht. Also spar dir die Mühe, Süßholz zu raspeln. Ich habe meine eigene Tochter nicht erkannt, ich werde meine Frau nicht wiedererkennen, und ich weiß nicht, wer du bist.«
    Pandora erwiderte seinen Blick, die Augen rund vor Überraschung, aber immer noch hart wie Kieselsteine und berechnend.
    »Du erinnerst dich nicht an mich?«, fragte sie scharf.
    »Bis auf die letzten paar Wochen habe ich keinerlei Erinnerung.«
    Pandora griff sich mit den Fingern in die Haare, so fest, dass Lotte dachte, es müsse ganz schön wehtun. Sie stand schweigend da und musterte ihn. Nur die Augen flackerten, währen es in ihrem Kopf fieberhaft arbeitete. »Was ist dann passiert, das dich zurückgebracht … Oh! Das Mädchen. Ihre erwachenden Kräfte, nehme ich an.« Pandora drehte sich nun doch um und warf Lotte, die zitternd an der Tür stand, einen kurzen Blick zu. »Ich würde an deiner Stelle dein Glück nicht von ihr abhängig machen. Ich könnte dich heilen, weißt du. All deine Erinnerungen zurückbringen.« Sie trat mit ausgestreckter Hand einen Schritt auf Tom zu, und Lotte warf sich nach vorn. Ihr Vater streckte jedoch bereits selbst den Arm aus und stieß Pandora weg.
    »Ich glaube, was meine Familie mir erzählt hat«, sagte er, und seine Stimme klirrte wie Eis. »Ich möchte auf keinen Fall, dass du mein Gedächtnis zurückbringst, meine Erinnerungen durchforstest und diejenigen auslöschst, die nicht deiner Version der Geschehnisse entsprechen. Ich mag mein Gedächtnis verloren haben, aber ich bin deswegen noch lange nicht töricht.«
    Pandora wich zurück, das Gesicht zu einer Maske erstarrt, als habe sie einen Moment lang tatsächlich geglaubt, er würde zulassen, dass sie ihn berührte, ihn im Arm hielt und in seinen Geist eindrang. Wie sie es schon so viele Male getan hatte, erkannte Lotte schaudernd.
    Die böse Hexe schenkte Lotte ein süßliches Lächeln und ließ den Blick über die Käfige schweifen, woraufhin die Mäuse in ihre Behausungen zurücksprangen und sich erneut versteckten. Dann stolzierte Pandora zur Tür hinaus. Als sie an Lotte vorbeikam, strich sie ihr sanft übers Haar.
    Lotte schüttelte sich, als sei ihr eine Spinne über das Gesicht gekrochen, und Pandoras Miene verdüsterte sich. Sie sah hässlich aus, und sie knallte die Tür so fest hinter sich zu, dass die Scheibe einen Sprung bekam.
    Tom eilte mit großen Schritten auf Lotte zu. »Lotte, hat sie dir wehgetan? Sie hat dich angefasst, oder?«
    Lotte lehnte sich zitternd an ihn, und Sofie presste sich mit hängenden Ohren und eingezogenem Schwanz an ihre Beine. »Sie hat geglaubt, Lotte sei vielleicht abgelenkt, weil sie euren Streit beobachtet hat. Sie hat wieder einmal versucht, in ihren Geist einzudringen.«
    »Lotte! Lotte! Geht es dir gut?« Lottes Vater packte sie an den Armen und schüttelte sie.
    »Mir geht es gut, hör auf, mich zu schütteln. Sie hat mir nichts getan. Autsch, Dad, hör auf damit,

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