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Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition)

Titel: Die Zauberschatten - Goryydon #2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynn Carver
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nicht länger existent und sie empfand den Verlust, als hätte man ihre Seele gewaltsam aus ihr herausgerissen. Es schmerzte so sehr, dass sie kaum denken konnte. Sie war leer, einsam und verloren.
    Nicht einmal während der Zeit ihrer Trennung hatte sie solch ein Gefühl gekannt. Eiseskälte fraß sich in ihr Innerstes.
    Michaela umarmte sie. »Ku’guar ist zurückgegangen, um Aran zu suchen.«
    Der Klang seines Namens bohrte sich wie eine Klinge in ihre Magengrube.
    »Er ist tot«, krächzte Juliane.
    Michaela erstarrte. »Nein! Wie kommst du denn auf diese Idee? Die paar Fellbündel und Knirpse kommen doch nicht gegen Aran an.«
    Weinkrämpfe erfassten Juliane. Die Tränen sprudelten förmlich aus ihren Augen und die Heftigkeit ihrer Trauer schüttelte ihren Körper.

Verlierst du die Hoffnung,
    verlierst du alles.
    Unbekannter Poet
     
     
     
    Kapitel 11
    Hoffnung?
     
     
     
    M ichaela wusste sich nicht mehr zu helfen. Seit einer Ewigkeit hockte Juliane heulend auf der Erde und ließ sich mit nichts trösten oder beruhigen.
    »Wenn ich nur wüsste, warum du so außer dir bist«, murmelte sie. »Du kannst doch nicht wissen, ob er tot ist.«
    Sie und Aran sind mehr als ein Liebespaar. Sie sind auf eine besondere Art miteinander verbunden, meldete sich Ranon in ihrem Kopf zu Wort.
    »Was du nicht sagst«, konterte Michaela pampig. »Was bedeutet das genau?«
    »Was?«, fragte Ku’guar hinter ihr.
    Mit einem leisen Aufschrei fuhr sie herum. Ku’guar hatte sich unbemerkt genähert. Er führte sein Pferd und das Michaelas an den Zügeln.
    »Gott sei Dank, du bist es.« Die Erleichterung ließ sie schier schwindlig werden. Sie streckte sich und blickte suchend hinter Ku’guar. »Wo ist Aran?«
    »Ich habe ihn nicht gefunden.«
    »Also auch keine Leiche?«
    Ku’guar runzelte fragend die Stirn. »Wessen Leiche?«
    »Arans«, entgegnete Michaela ungeduldig. »Juliane bildet sich ein, er wäre tot.«
    Der Semchai sah vorsichtig zu Juliane, die ihn scheinbar noch nicht wahrgenommen hatte, und beugte sich zu Michaela hinunter. »Ich habe Blut entdeckt. Aran wurde auf jeden Fall verletzt«, flüsterte er in ihr Ohr.
    »Bist du sicher?« Entsetzen erfüllte Michaela.
    »Absolut sicher.« Ku’guar tippte an seine Nase. »Die Nase eines Semchais irrt sich niemals.«
    »Was hast du herausgefunden?« Julianes Gesicht war vom Weinen verquollen und ihre Stimme klang belegt. Endlich schien sie ihre Weinkrämpfe überwunden zu haben und Michaela trat zu ihr. Sie kauerte sich neben ihr auf den Waldboden.
    Ku’guar richtete sich schuldbewusst auf. »Nichts, nur platt getretenes Gras und einige Fellbüschel.«
    »Du lügst.« Sie fixierte ihn schweigend und Michaela rann ein eisiger Schauder über den Rücken. Sie hatte schon früher das Gefühl gehabt, ihre Schwester könnte Gedankenlesen, nun gewann diese Vermutung Gewissheit. Julianes Gesicht wurde aschfahl.
    »Blut? Arans Blut?«, krächzte sie.
    Michaela wollte sie in den Arm nehmen, doch Juliane stürzte an ihr vorbei ins Gebüsch und erbrach sich würgend. Michaela rang verzweifelt mit ihren Händen. Was sollten sie nur tun, wenn Juliane einen Nervenzusammenbruch erlitt, in Depressionen verfiel oder den Verstand aus lauter Kummer verlor? Fragend blickte sie Ku’guar an.
    »Ich werde Kräuter suchen«, entschied dieser.
    »Kräuter? Wozu denn?« Michaelas Stimme wurde schrill.
    »Für Juliane, sie muss sich beruhigen. Ich kenne Kräuter, die das bewirken.«
    Michaela musterte ihre Schwester, die immer noch würgend am Baumstamm lehnte. »Beeil dich«, bat sie den Semchai.
    »Du entfachst ein Lagerfeuer und erhitzt Wasser, solange ich weg bin.« Er verschwand im Dickicht.
    Sie band die Zügel der Pferde fest, sammelte Holz und holte den Feuerstein aus einer der Satteltaschen. Als sie den kleinen Kessel mit dem Wasser aus ihren Schläuchen gefüllt hatte, kehrte Ku’guar zurück.
    Ku’guar warf eine Handvoll Heilkräuter in den Behälter, den Michaela über das Feuer hängte. Er nickte zufrieden und sah zu Juliane. Sein Blick ruhte mitfühlend auf ihr.
    Sie hockte zusammengekauert auf dem Boden, die Knie an die Brust gezogen und die Arme darum geschlungen.
    »Geh zu ihr, tröste sie«, forderte er sie auf.
    Sie musterte ihre ältere Schwester besorgt. »Sie hatte einen Weinkrampf. So kenne ich Juliane nicht«, erklärte sie, ehe sie zu ihr ging.
    Michaela bezweifelte, ob ihre Schwester überhaupt noch mitbekam, was um sie herum vorging. Sie presste ihre Stirn an die Knie

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