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Die Zeit-Odyssee

Die Zeit-Odyssee

Titel: Die Zeit-Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur C. Clarke , Stephen Baxter
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ein Turm über uns aufragt, arbeiten wir recht gut
zusammen. Wir alle brauchen Alexander; Neu-Babylon braucht seinen
König. Aber…«
    »Aber er braucht nicht hier herumzuhängen, ohne was
anderes zu tun zu haben, als Arbeitskräfte für
Monumente abzuzweigen, während die Felder zu bestellen
sind.« Abdi grinste. »Du möchtest, dass ich ihn
auf andere Gedanken bringe?«
    »So würde ich das nicht ausdrücken«,
entgegnete Eumenes geschmeidig, »aber Alexander wäre
beispielsweise sehr daran interessiert herauszufinden, ob die
größere Welt, wie du sie uns beschrieben hast, immer
noch da und zu haben ist. Und ich denke, er möchte seinen
Vater besuchen.«
    »Seinen Vater?«
    »Seinen göttlichen Vater Ammon, welcher auch Zeus
ist, in seinem Heiligtum in der Wüste.«
    Abdikadir ließ einen Pfiff los. »Das wäre
eine beachtliche Reise.«
    Eumenes lächelte. »Umso besser. Und da stellt sich
auch die Frage betreffend Bisesa.«
    »Ich weiß. Sie lebt nach wie vor abgekapselt
zusammen mit diesem verdammten Auge.«
    »Ich bin sicher, dass sie dort vorzügliche Arbeit
leistet, doch wir wollen sie nicht völlig an diese Aufgabe
verlieren – ihr Modernen seid zu wenige, um auch nur
einen von euch entbehren zu können. Nimm sie mit auf die
Reise.« Eumenes lächelte. »Wie ich höre,
ist Josh aus Judäa zurück. Mag sein, dass er sie etwas
ablenken kann…«
    »Du bist ein listiger Teufel, Kanzler
Eumenes!«
    »Man tut, was man kann«, sagte Eumenes
lächelnd. »Komm, ich führe dich durch die
Docks.«
     
    Der Tempelraum war ein einziges Chaos aus Kabeln, Drähten
und Teilen des abgestürzten Hubschraubers, einiges davon
zerschrammt, weil man es in aller Eile aus dem Wrack geschnitten
hatte, oder sogar verkohlt vom Feuer, das nach dem Absturz
ausgebrochen war. Dieses Gewirr umschloss das Auge so dicht, als
hätte Bisesa es nicht darauf angelegt, es zu studieren,
sondern es gefangen zu halten. Aber sie wusste genau, dass Abdi
dachte, sie wäre diejenige, die hier die Gefangene
war.
    »Die Diskontinuität war ein physikalischer
Vorgang«, sagte Bisesa mit fester Stimme, »egal, wie
stark die Kraft war, die dahinterstand. Physikalisch und nicht
übersinnlich oder übernatürlich. Und daher kann
sie auch nach den Regeln der Physik erklärt
werden.«
    »Aber«, wandte Abdikadir ein, »nicht
unbedingt unserer Physik.«
    Sie ließ den Blick ziellos durch den Raum wandern und
wünschte sich, das Telefon wäre immer noch da, um ihr
beim Erklären zu helfen.
    Abdikadir und ein ängstlich wirkender,
großäugiger Josh hatten sich in einer Ecke des Raumes
niedergelassen; sie wusste, dass Josh diesen Ort hasste –
nicht nur wegen der furchteinflößenden Präsenz
des Auges, sondern weil er Bisesa von ihm fern hielt. Jetzt
öffnete er eine Flasche mit heißem Tee – nach
englischer Art mit Milch –, während Bisesa sich
bemühte, den beiden ihre aktuellen Theorien über das
Auge des Marduk und die Diskontinuität zu vermitteln.
    »Im Augenblick der Diskontinuität wurden Raum und
Zeit zerrissen – zerrissen und neu zusammengefügt.
Soviel wissen wir, und bis zu einem gewissen Grad ist uns das
durchaus verständlich. In bestimmter Hinsicht sind Raum und
Zeit real; Raumzeit kann zum Beispiel gebogen werden, wenn ein
ausreichend starkes Gravitationsfeld zur Verfügung steht.
Sie ist zwar so steif wie Stahl, aber es ist
möglich…
    Wenn jedoch die Raumzeit stofflich ist – woraus
besteht sie dann? Wenn man sie wirklich genau betrachtet –
oder wenn man sie oft genug biegt und faltet –, nun, dann
kann man die Faserung sehen. Am besten sollten wir uns Raum und
Zeit als eine Art Teppich vorstellen. Die elementarsten
Bestandteile des Teppichs sind die Fasern, winzig kleine Fasern
– die Strings. Diese Strings vibrieren, und die Arten der
Vibration, also die Töne der Strings, sind die Teilchen und
Energiefelder, die wir wahrnehmen, und ihre Eigenschaften, wie
etwa ihre Masse. Die Strings vibrieren auf verschiedenste Weise
– es gibt viele Noten, die sie spielen können –,
aber einige von ihnen, die höchsten Energieformen, sind seit
der Geburt des Universums nicht mehr in Erscheinung getreten.
    So weit gut. Nun, die Strings benötigen Raum für
ihre Schwingungen – nicht unsere eigene Raumzeit, welche ja
die Musik der Strings ist, sondern etwas Abstraktes, eine Art
gedachte Gewebeschicht. In vielen Dimensionen.«
    Josh runzelte die Stirn. Er hatte sichtlich

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