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Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman

Titel: Die Zeit-Verschwoerung 3 Navigator - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Baxter
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Tod beigebracht worden. Auch die seltsamen Augenfalten seien künstlich, das Resultat eines ebenfalls nach dem Tod ausgeführten kleinen chirurgischen Eingriffs. »Der Leichnam war eine Fälschung, die Cristóbal Colón verwirren und die heiligen Absichten der Monarchen durchkreuzen sollte.«
    Ferron brachte weitere Indizien vor, ausgewählte wissenschaftliche Informationen, die Colón zugespielt worden waren. »Offenbar gibt es wirklich eine größere Verschwörung, Colón diese Flausen von Reisen nach Westen in den Kopf zu setzen. Und es kann kein Zufall sein, dass du die Gottesmaschinen genau an jenem Tag zerstört hast, als Colóns Bruder Bartolomeo dort war und es mit ansehen konnte.«
    Geoffrey fand es bedrückend, wie viel Ferron wusste. So fromm und grausam er sein mochte, ein Dummkopf war er offensichtlich nicht. Er versuchte zu protestieren. »Was in aller Welt kann dieses arme englische Mädchen mit den Vorgängen am spanischen Königshof zu tun haben? Sie hat den größten Teil ihres Erwachsenenlebens in York verbracht, eingesperrt in eine Einsiedlerzelle!«
    »Um das herauszufinden, sind wir hier«, sagte Ferron
gewandt. »Nun wirst du der peinlichen Befragung unterzogen, Agnes Wooler. Entlaste deine Seele. Ich möchte, dass du mir zuerst die Namen deiner Mitverschwörer nennst. Und wenn du davon gereinigt bist, können wir zu den Einzelheiten deiner weiteren Sünden übergehen.«
    Agnes richtete zitternd den Oberkörper auf, sodass sie vor Ferron kniete. Sie antwortete nicht.
    Einer von Ferrons Handlangern flüsterte ihm etwas ins Ohr. Ferron nickte. »Das ist genug Zeit.« Aber bevor er weitermachte, zögerte er. »Wir sind keine Ungeheuer, Geoffrey Cotesford«, sagte er zu Geoffrey, »ganz gleich, was ihr Engländer von uns haltet. Abgehärtet vom Krieg gegen die Muslime mögen wir sein, aber wir sind zivilisiert und fromm in allen Dingen. Und es gibt eine vom Großinquisitor festgelegte und von den Monarchen sanktionierte Prozedur, die ich nun befolgen muss, eine Prozedur, geprüft vor dem Gesetz und vor Gottes Augen. Sie besteht aus fünf Schritten; bei jedem kann eine reuige Sünderin zu Gott zurückkehren und sich weitere Leiden ersparen.«
    Geoffrey sagte nichts.
    Ferron wandte sich an Agnes. »Du weigerst dich zu sprechen, Agnes Wooler. Dir ist klar, dass weitere Maßnahmen folgen werden, wenn du nicht kooperierst.« Nachdem er auf eine Reaktion von Agnes gewartet hatte, nickte Ferron einem Schreiber zu, der ein Kreuz in ein Buch malte. Diese Warnung war offenbar der erste Schritt der Prozedur.

    Ferron stand auf. »Nehmt sie mit«, fuhr er die Brüder an und verließ an der Spitze seines Kollegiums den Saal. Die Brüder packten Agnes an den Armen, zogen sie hoch und schleiften sie hinter den anderen her.
    Der Raum war auf einmal leer, bis auf Geoffrey. Er stand mit klopfendem Herzen auf und eilte den anderen nach.
    Sie durchquerten einen kurzen Korridor, gesäumt von kleinen Stuben, in denen weitere Kirchenleute an Bergen von Papieren arbeiteten. Geoffrey wurde erneut daran erinnert, dass die Inquisition nicht nur unbeschreiblich grausam, sondern auch der Inbegriff der Bürokratie war. Keiner der Schreiber blickte von seiner Arbeit auf, als das englische Mädchen vorbeigeschleift wurde.
    Sie gelangten zu einer Wendeltreppe mit Stufen aus ausgetretenen Steinplatten, und dann ging es abwärts, hinab in tiefere Dunkelheit. Am Fuß der Treppe kamen sie zu einem weiteren Raum; er war größer, aber ebenso trübe beleuchtet wie der Gerichtssaal oben. Hier gab es keine Möbel. Zwei Einrichtungsgegenstände beherrschten den Raum: ein Tisch mit Lederriemen und einer Art Winde sowie ein seltsames Arrangement, eine Art Leiter, die schräg auf Stützböcken stand, umgeben von Wassereimern.
    Geoffrey fielen ein paar profane Einzelheiten auf. Rinnen im Boden, die zu Abflüssen führten. Eine dicke Eichentür, die aussah, als ließe sie keinerlei Geräusche durch. Ihm war sehr kalt.
    Agnes wurde vor die Tischapparatur gestellt. Die
behandschuhte Hand eines Soldaten unter ihrem Kinn sorgte dafür, dass sie alles sah.
    »Der zweite Schritt«, sagte Ferron. »Agnes Wooler, dir werden diese Instrumente von Gottes Gnade gezeigt. Ist dir klar, worum es sich dabei handelt? Bereue jetzt und erspare dir diesen gerechten Schmerz.«
    Agnes starrte benommen darauf, sagte jedoch nichts.
    Der Schreiber machte ein weiteres Kreuz in sein Buch, und Ferron sagte: »Der dritte Schritt.«
    Einer der Brüder schloss seine riesige

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