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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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heißem Eisen gestochen. Er stand auf und ging auf den Wald zu. Knapp sieben Meter vor den Bäumen zögerte er – hatte womöglich schon in anderen Wäldern üble Erfahrungen gesammelt. Silleck fielen die bunten, fächerförmigen Blätter an den Bäumen auf, und sie erkannte, dass es sich dabei wohl um frühe Fächerblattbäume handeln musste. Sie weitete ihr Blickfeld aus und stellte fest, dass der Mann auf einer Insel gelandet war und dabei noch Glück gehabt hatte, denn es schienen dort keine großen Echsen zu hausen. Nicht, dass ein solcher Primitiver viel Glück nötig gehabt hätte. Silleck betrachtete die Flecken an seinem Knüppel und vermutete, dass er besser geeignet war als viele andere, die Gefahren solch früher Zeitalter zu überleben. Obwohl er natürlich, genau wie das Mädchen, wahrscheinlich nicht die ganze Reise überstehen würde. Cowl hatte kein Interesse daran, dass seine Proben am Leben blieben.
    Noch weitere Stationen, ähnlich ihrer eigenen, hingen wie Blockadeballons auf geostationären Positionen über dem Planeten, während weiße Keramikschiffe fortwährend zwischen ihnen und den Anlagen verkehrten, die auf der dunklen Seite des Merkurs errichtet worden waren. Diese Anlagen erinnerten an ein Metallmosaik auf schwarzem Grund, zuzeiten von vorbeiziehenden Stürmen verdeckt, die ihrerseits wie von Blitzlichtern in ihrem Innern aufleuchteten, wenn sie die eigene elektrische Ladung abgaben.
    »Also diente der Angriff des Ungeheuers nur dem Zweck, dass Cowl auf der Energiefront heranfahren und dich erwischen konnte?«, fragte Maxell.
    »So scheint es. Cowl weiß aus Erfahrung, dass er unsere Abwehreinrichtungen nicht durchbrechen kann, indem er einen Angriff mit allen Kräften führt. Dass ihm überhaupt ein begrenzter Einbruch gelang, liegt nur daran, dass ihm jemand unsere aktuelle Abwehrfrequenz übermittelte. Und er muss erst noch herausfinden, dass unsere Verteidigung nicht immer so gut ist.«
    »Riskant – einen solchen Angriff zuzulassen«, fand Maxell.
    »Es diente der Glaubwürdigkeit«, erklärte Goron. »Ein Manöver, das ihn verlocken soll, ganz darauf einzusteigen, sobald er die bedeutsamere Lüge hört.«
    Maxell nickte und schwieg eine Zeit lang, ehe sie sagte: »Es tut mir Leid um Vetross.«
    »Sie kannte das Risiko.«
    Nach einer noch längeren Unterbrechung wechselte Maxell das Thema. »Der Sturmzyklus wird nicht mehr aufrechterhalten werden können, sobald die ›bedeutsamere Lüge‹ ihrem Zweck gedient hat.« Sie starrte auf den Hauptbildschirm. »Wir werden hier das meiste verlieren, was bedeutet, dass wir zwanzig Millionen Flüchtlinge zurück zur Station Erde bringen müssen.«
    »Falls alles gut geht«, versetzte Goron, während er beiläufig das Bild auf dem Monitor vor ihm manipulierte. Es zeigte ein durchsichtiges Computerdiagramm der Sonnenzapfstelle und darin die Positionen Tausender von Punkten.
    »Die zeitliche Koordination entscheidet alles«, sagte Maxell.
    »Das ist nun eine Feststellung, der man niemals widersprechen kann.«
    »Wird es gelingen?«, fragte sie ihn.
    »Die Sonnenzapfstelle wurde dafür nicht konstruiert. Ein Übermaß an Redundanz wurde eingebaut, und viele der Anlagen zur Selbstreparatur arbeiten schneller als alles, was unter der Schwelle eines katastrophalen Versagens bleibt. Aber ja, es wird gelingen – die Verschiebungsgeneratoren werden tun, was von ihnen verlangt wird. Das ist jedoch nicht der Grund, weshalb du mich hergerufen hast.«
    Maxell blickte sich nicht um. Sie fuhr fort: »Und der Mars?«
    »Du weißt, dass die neuen Spiegel bessere Ergebnisse bringen werden als die alten, und auch, dass wir die Energie jetzt nicht mehr dafür brauchen, eine Umwelt zu erschaffen, sondern nur um sie aufrechtzuerhalten. Wir werden große, aber verkraftbare Verluste erleiden. Wann gedenkst du, das eigentliche Thema anzusprechen?«
    Maxell drehte sich zu ihm um. »Nur ausgesucht wenige in Sauros wissen, was passieren wird. Was empfinden sie dabei? Und vor allem: Was empfindest du dabei?«
    »Dreihundert Jahre, und jetzt fragst du mich, wie ich mich fühle?«
    »Das tue ich.«
    Goron stand von seiner Konsole auf, kam herüber und stellte sich neben sie, die Hände auf dem Rücken verschränkt, während er die Aussicht betrachtete. »Wir wenigen, die eingeweiht sind, kennen die Konsequenzen unseres Tuns: die Beendigung der größten Gefahr, die jemals die Menschheit bedrohte, und demzufolge der Fortbestand des Heliothan-Dominions. Diejenigen,

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