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Die Zeitbestie

Titel: Die Zeitbestie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Asher Neal
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entscheidender Zeitpunkt. Bislang konnte Cowl weder den Ursprung des Unterlassungsparadoxons finden noch die Zukunft in irgendeiner Weise beeinflussen. Am Nodus ändert sich das womöglich, und somit ist dann die Zeit gekommen, an der er nach Einschätzung der Heliothan für sie die größte Gefahr verkörpert. Sie werden jedes Mittel einsetzen, über das sie verfügen, um ihn aufzuhalten.«
    Thote hatte Polly gesagt, Cowl versuchte, die Zukunft zu vernichten, und hatte damit der Theorie Ausdruck verliehen, Cowl wollte eine Zeitlinie schaffen, die nur mit Wesen seiner eigenen Art bevölkert war. Aconite behauptete, sie wüsste nicht, ob die Heliothan das wirklich glaubten oder dies nur als Lüge vorbrachten, um die eigene Aggression zu entschuldigen. Cowls tatsächliche Beweggründe waren, wie Polly inzwischen von Aconite erfahren hatte, etwas komplizierter. Polly studierte die Heliothan-Frau intensiv und gelangte zu der Einsicht, dass hier etwas unausgesprochen blieb – dass Aconite mehr wusste, als sie verriet.
    »Ich verstehe«, sagte Polly und ging, um Tacitus zu holen. Dabei war sie sich auch der Tatsache bewusst, dass Aconite immer von ›den Heliothan‹ sprach, als gehörte sie selbst gar nicht diesem Volk an. Und selbst nach all dieser Zeit wusste Polly immer noch nicht, welchem Lager Aconites Loyalität galt.
    Als sich die Spitzenwerte an Adrenalin abbauten, spürte Tack allmählich, wie schlimm er verletzt war und wie weh das alles tat. Die rechte Schulter war ausgekugelt; bestimmt waren einige Rippen gebrochen, da er spürte, wie sie sich verschoben, als Cowl ihn wie eine Tüte mit Einkäufen ein Stockwerk nach unten trug, wobei jeder einzelne der scharfen Finger des Übermenschen Tacks Rippenmuskeln durchbohrte. Der linke Knöchel war gebrochen, als Cowl ihm die Stiefel herunterriss, und der Schädel war gebrochen, als Cowl ihm den Kopf an die Wand hämmerte. Allerdings wurde Tack nicht bewusstlos, denn diesen Luxus versagte ihm seine Heliothan-Programmierung. Bewusstlosigkeit diente keinerlei Zweck, denn die Heliothan wollten, dass Tack bis zum letzten Augenblick seines Lebens funktionsfähig blieb. Sie hatten es jedoch nicht für richtig gehalten, ihm die Schmerzempfindlichkeit zu nehmen, da diese sehr wohl einem Zweck diente.
    Als sie im unteren Stockwerk eintrafen, entdeckte Tack etliche bewaffnete Umbrathan, die sich auf eine lautlose Anweisung Cowls hin entfernten. In diesem Augenblick kam ihm der Gedanke, dass ihm die Heliothan nicht nur Waffen vorenthalten hatten, die für einen erfolgreichen Distanzschuss auf dieses Monster geeignet waren, sondern ihm selbst auch keinerlei Möglichkeit mitgegeben hatten, sich im Fall der Gefangennahme selbst zu töten. Er wusste, was jetzt kam, was sich in allen Situationen dieser Art unweigerlich abspielte: Man würde ihn gnadenlos verhören.
    Cowl warf ihn auf den Gitterrostboden und schien dann zunächst das Interesse an ihm zu verlieren. Er ging zu einer Vorpalsteuerung hinüber und drückte die Hand in die schimmernde Oberfläche von der Form eines abgeplatteten Kreises. Tack spähte auf die eigene Brust und sah Blut daraus hervorsickern. Eine Arterie war nicht verletzt, sodass sich der erlösende Tod auf diesem Wege nicht einstellen würde. Vielleicht konnte er selbst den Finger hineinstecken, eine solche Arterie ertasten … aber diese Idee löste sich auf wie Nebel, kaum dass sie ihm überhaupt gekommen war. Stattdessen fasste er die Umgebung genauer ins Auge.
    Geschlossene Türen zogen sich rings um die Wände, aber er bezweifelte, dass er eine von ihnen erreichen, geschweige denn öffnen konnte. Neben ihm fiel der Boden zu einer Art Abfalltunnel ab, der nach unten in die Dunkelheit führte. Er starrte dorthin, verwirrt von widerstreitenden Impulsen in sich. Der Gedanke an die Fluchtmöglichkeit stieg auf, zerstreute sich aber wieder. Dann kehrte Cowl zu ihm zurück, ragte über ihm auf und hielt dabei zwei Objekte in einer Hand: die taktischen Atomsprengköpfe.
    »Und mit deiner Hilfe glaubten sie mich umbringen zu können?«
    Es war eine zischende Stimme, die aus der Luft rings um das dunkle Geschöpf zu stammen schien. Dann beugte sich Cowl so schnell vor, dass die Bewegung Tacks Augen täuschte, schloss eine Hand um Tacks Hals und riss ihn hoch. Tack stöhnte vor Schmerzen, als die Knochen knirschten und gequetschte Organe protestierten. Ein Blick nach unten zeigte ihm, dass die beiden Atomsprengköpfe über den Boden hüpften und dabei ihre

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