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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Inebny und seinem Begleiter waren es einige hohe Regierungsbeamte und Freunde der Familie. Die meisten Männer trugen Perücken, auf denen Duftkegel befestigt waren, die bei der großen Hitze langsam schmolzen und einen zart würzigen Geruch verbreiteten. An der Stirnseite des Raumes thronte die Herrscherin mit der Kobrakrone. Hinter ihr stand ein Sklave und fächelte ihr Luft zu. Neben ihr saß ein Kind, Thutmosis III., der mit trotzig vorgeschobenem Kinn und einem leicht arroganten Gesichtsausdruck das Treiben beobachtete. Zu Füßen der Herrscherin ruhte Kija mit halb geschlossenen Augen auf einem Kissen. Auf ein Zeichen der Pharaonin begannen drei Männer auf Lauten und Harfen zu spielen, während bildschöne Mädchen dazu tanzten.
    Kim lief mit einer Platte, auf der sich verschiedene Speisen türmten, von Gast zu Gast.
„Gänsebraten? Antilope? Gefüllte Gurken?“, fragte Kim den Vizekönig Inebny mit gespielter Unterwürfigkeit.
„Verschwinde!“, rief Inebny barsch.
„Blöder Hammel!“, rutschte es Kim heraus. Am liebsten hätte sie sich auf die Zunge gebissen.
„Was? Was hast du gesagt?“, fauchte Inebny.
„Niemals würde ich es wagen, das Wort an Euch zu richten, hoher Herr“, sagte Kim schnell und verbeugte sich tief.
„Das will dir auch geraten haben, du Kröte!“, rief Inebny voller Verachtung.
Wütend ging Kim weiter. Am liebsten hätte sie dem Nubier eine Gurke an den Schädel geworfen, aber sie musste sich leider beherrschen, um ihre Freunde und sich nicht in Gefahr zu bringen. Ihr Blick fiel auf die Pharaonin, der gerade etwas zu trinken gebracht wurde. Mit einer devoten Geste füllte ein Diener den Kelch der Herrscherin. Die reichte ihn an ihren Vorkoster weiter. Nachdem er getrunken hatte, wollte er den Kelch der Gebieterin zurückgeben, doch plötzlich hielt er inne. Die Hand, die das Gefäß hielt, begann stark zu zittern. Dann fasste sich der Vorkoster an den Hals. Sein Mund klappte auf und er brach röchelnd zusammen. Augenblicklich erhob sich großes Geschrei. Die Herrscherin war aufgesprungen und wollte sich über ihren Vorkoster beugen. Doch ihre Leibwächter zogen sie sanft zurück.
„Ein Mordanschlag!“, gellte eine Stimme. „Man hat versucht, die göttliche Hatschepsut zu vergiften!“
Jemand rief nach einem Arzt. Kim stellte ihr Tablett ab und bahnte sich einen Weg durch die aufgebrachte Menge. Als Kim an Vizekönig Inebny vorbeikam, bemerkte sie, dass dieser als Einziger völlig ruhig geblieben

    war. Unbeweglich saß er an seinem Tisch und tat so, als ginge ihn die ganze Aufregung nichts an. Fast schien es Kim, als ob er lächelte. Hatte Inebny etwas mit dem Anschlag zu tun?
Jetzt hatte Kim den Vorkoster erreicht. Er lag auf dem Rücken. Sein Gesicht war blass, die Augen waren halb geschlossen. Immer wieder wurde sein Körper von heftigen Krämpfen geschüttelt. Mit letzter Kraft machte der Vorkoster eine schwache Handbewegung in Kims Richtung. Das Mädchen kniete sich neben ihn. Wieder die gleiche Handbewegung. Kim verstand und hielt ihr Ohr an die Lippen des Mannes.
„Das Krokodil“, röchelte der Vorkoster. „Das Krokodil in der Totenstadt.“
Kim verstand nicht, was der Mann meinte. Sie sah sich um: Wie konnte sie dem Vorkoster nur helfen? Sie spürte, dass der Mann jeden Augenblick sterben würde, wenn nicht sofort Hilfe kam.
„Wo bleibt der Arzt?“, schrie Kim verzweifelt. Endlich tat sich eine Gasse zwischen den Gaffern auf und der Palastarzt wurde vorgelassen, doch er kam zu spät. Der Vorkoster bäumte sich ein letztes Mal auf … dann war er tot.

Nachts auf dem Nil

    Der Abend hatte sich über den Palast gesenkt. Der Mond stand rund und weiß über dem imposanten Gebäude. Doch die Ruhe, die normalerweise um diese Zeit langsam zwischen den hohen Mauern einkehrte, wollte sich an diesem Tag nicht einstellen. Nach dem Mordanschlag auf die Pharaonin war alles in Alarmbereitschaft. Sämtliche Wachen waren verdoppelt worden.
    Küchenvorsteher Rechmire war verhört worden: Wie hatte das Gift in den Wein kommen können? Doch das blieb ein Rätsel. Der Krug, aus dem der Kelch für Hatschepsut gefüllt worden war, war spurlos verschwunden – ebenso der Diener, der dem Vorkoster den Kelch gereicht hatte. Fieberhaft wurde in ganz Theben nach ihm gefahndet.
    Von Ani erfuhren Julian, Kim und Leon, dass der Mordanschlag durchaus hätte glücken können, denn nicht immer bediente sich Hatschepsut eines Vorkosters. Immer wieder kam es vor, dass die Pharaonin gleich selbst

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