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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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Honig. Lauf, mein Junge, und keine Widerrede!“
Seufzend flitzte Ani erneut los.
„Wie kommt ein Wachsoldat an ein derart wertvolles Schmuckstück?“, rätselte Leon, sobald sie allein waren.
„Für mich gibt es da nur eine Erklärung“, meinte Julian. „Wahrscheinlich wurde er damit bezahlt!“
„Ja, das sollte sein Lohn für den Mord an der Königin sein“, stimmte Kim ihm zu. „Dann hat der Attentäter also noch Hintermänner!“
Julian nickte. „Das glaube ich auch. Vielleicht der dritte Mann aus der Schenke? Wegen ihm wollten wir doch sowieso noch einmal in die Nekropole. Womöglich finden wir den Goldschmied, der dieses ungewöhnliche Stück hergestellt hat. Und vielleicht kann der sich auch daran erinnern, wem er es damals verkauft hat!“
„Wir können nicht schon wieder alle drei auf einmal verduften. Das fällt auf!“, meinte Leon. „Aber vielleicht könnte sich einer von uns krank melden oder so.“
„Den Job übernehme ich“, meldete sich Kim freiwillig. „Ich mag Schmuckgeschäfte.“
„Du willst wirklich allein in die Totenstadt?“, fragte Julian.
„Klar, warum nicht? Macht euch keine Sorgen.“ Unter dem Tisch huschte Kija auf sie zu.
„Hallo!“, begrüßten die Kinder die schöne Katze begeistert. Schnurrend ließ sich Kija von allen streicheln. Aber schon kam Rechmire wieder auf sie zu. Er schnaufte heftig und sein Bauch sah aus wie ein riesiger Blasebalg.
„Schnell, schnell, Kinder, helft beim Kleinschneiden. Unsere Herrscherin hat den Speiseplan geändert und für heute Geschnetzeltes in Weißwein verlangt!“, rief er hektisch.
    Nachdem das Mittagessen serviert war, kehrte eine bleierne Stille in der Palastküche ein. Sogar Rechmire gönnte sich eine kleine Auszeit. Er döste auf einem Stuhl vor sich hin, die Hände über dem Bauch gefaltet. Rechmire war glücklich, denn das Geschnetzelte hatte der Herrin vom Nil gemundet.
    Auf Zehenspitzen schlich Kim an Rechmire vorbei zur Tür hinaus. Auf samtenen Pfoten folgte ihr lautlos die schöne Katze mit den grünen Augen.
    Eine Fähre brachte Kim und Kija sicher auf die andere Nilseite. Bei Tage sah die Nekropole weitaus freundlicher aus als bei Nacht. Gleich neben der Anlegestelle begann der Markt. Einfache Verkaufsstände reihten sich aneinander. Dächer aus Stoffbahnen schützten die Waren – überwiegend Gemüse und Fisch – vor der unbarmherzigen Kraft der Sonne. Ein Schreiber hockte mit einem Schreibbrett, seinen Pinseln und einer Palette im Schatten eines Baumes und bot seine Dienste an.
    Ziellos wanderten Kim und Kija umher. Schließlich fragte sie einen Händler, wo sie einen Goldschmied fände. Der Händler deutete vage in die Richtung eines Totentempels. Dort begann ein Gewirr von Gassen, die von einfachen Lehmhäusern gesäumt wurden. Nach ein paar Schritten rümpfte Kim die Nase. Wahrscheinlich war sie in der Straße der Leichenwäscher und Balsamierer gelandet.
    Na großartig, dachte Kim. Da wäre sie lieber bei den Fischen in der Küche geblieben.
Sie ging zum nächstbesten Haus und klopfte. Vielleicht konnte man ihr hier den richtigen Weg zeigen.
Eine Stimme rief von innen, dass sie hereinkommen möge. Also trat Kim in das Haus, in dem
dämmriges Licht herrschte. Kija blieb vor
der Tür sitzen und leckte ihr Fell.
Im Haus schwärmten unzählige Flie
gen. Der scharfe Geruch nahm Kim fast
den Atem. Sie stieß gegen etwas Hartes
und erkannte, dass es sich um ein wan
nenförmiges Becken handelte, in dem

    etwas schwamm. Das Mädchen schrak
zurück: Eine Leiche lag in einer stechend riechenden Lösung.
Das war wahrscheinlich das Natronbad, in das die Toten getaucht wurden, um sie vor dem Balsamieren auszutrocknen. Davon hatten Kim und ihre Freunde schon gelesen.
„Was möchtest du, mein Kind?“, fragte eine sanfte Stimme.
Kim sah hoch. Sie würgte. Die Stimme gehörte zu einem kleinen Mann mit dunklen, traurigen Augen, der gerade aus einem angrenzenden Raum kam.
„Ist in deiner Familie jemand gestorben?“, fragte er hoffnungsvoll. „Ich bin Paheri und erledige Balsamierungsarbeiten stets zur vollsten Zufriedenheit.“ Er deutete auf die Wanne mit der Leiche. Darüber standen auf einem Brett vier Kanopen mit den Eingeweiden des Toten.
„Nein, nein“, sagte Kim schnell. Sie atmete flach durch den Mund. „Ich suche einen Goldschmied.“
„An unsere Straße schließt sich die Straße der Goldschmiede an“, sagte der kleine Mann. „Und falls jemand in deiner Familie sterben sollte, denke immer an Paheri, den

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