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Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt

Titel: Die Zeitdetektive 01 Verschworung in der Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Lenk
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blieb der Soldat stehen und holte mit seinem Speer aus. In einem hohen Bogen flog er auf den
Schützen zu. Ein Schrei. Der Speer hatte das rechte Bein

    des Fliehenden gestreift. Er taumelte, fiel aber nicht. Humpelnd lief er weiter auf die Mauer zu. Doch dann drehte er sich um. Leon stockte der Atem: Der Mann hatte den Bogen gespannt. Wieder war das todbringende Surren zu hören. Leon warf sich im letzten Moment zu Boden. Der Pfeil schoss knapp über ihn hinweg. Mit einem Fluch schleuderte der Bogenschütze seine Waffe fort und lief weiter zur Mauer. Sein Vorsprung schmolz. Gleich würde ihn der Soldat erreichen. Er hatte seinen Dolch gezückt. Leon hielt sich direkt hinter dem Soldaten. Gerade als der Bogenschütze die Mauer erreichte, packte der Soldat ihn von hinten. Der Attentäter rammte dem Soldaten den Ellbogen in den Magen. Der Soldat krümmte sich vor Schmerz. Ein Schlag traf seine rechte Hand, der Dolch fiel zu Boden. Der Bogenschütze trat dem Soldaten in die Beine, sodass er einknickte und zu Boden fiel. Blitzschnell bückte sich der Attentäter und hob die Waffe auf. Breitbeinig stand er über seinem Opfer und holte aus, um den Soldaten zu erstechen. In diesem Moment erhielt er einen Schlag in den Rücken. Leon hatte sich mit seiner ganzen Kraft von hinten gegen den Attentäter geworfen. Der Mann stürzte vornüber und verlor dabei seine Waffe. Er packte Leon, der halb auf ihm lag, und legte seine Hände um dessen Hals. Das Gesicht des Mannes verriet Wut und eiskalte Entschlossenheit. Leon wollte schreien, konnte aber wegen des Würgegriffs nicht. Er schlug und trat um sich. Er bekam etwas zu fassen und zog daran. Leon spürte ein Stück Metall in seiner Hand, dann sah er nur noch Sterne vor seinen Augen. Die Zeit, bis der Druck auf seinem Hals nachließ, schien Leon unendlich. Die Schleier vor seinen Augen wichen. Das Gesicht des Attentäters verschwand. Röchelnd kam Leon auf alle viere. Der Attentäter lag neben ihm, die Augen starr in den
blauen Himmel gerichtet.
„Bei Amun! Das war ein Mann der Palastwache“,
stammelte der Soldat fassungslos. Der Dolch, mit dem
er den Attentäter getötet hatte, glitt aus seinen Fingern.
Rufe wurden laut. Ein Trupp Soldaten lief auf sie zu.
Unterdessen kümmerte sich der Soldat um Leon. „Alles in Ordnung mit dir?“, fragte der Soldat besorgt.
Leon nickte. „Ja“, krächzte er.
Erst jetzt bemerkte er, dass er noch immer das Stück
Metall in der Hand hielt. Es handelte sich um ein goldenes, mit Edelsteinen verziertes Amulett, das einen Menschen mit einem schwarzen Hundekopf darstellte. Leon fragte die Wachen nach der Bedeutung des
Amuletts, doch niemand hatte Zeit, Leon diese Frage zu
beantworten. Zwar bedankte man sich bei ihm für seinen Einsatz, schickte ihn dann aber fort. Für das Amulett interessierte sich niemand.
Unschlüssig kehrte Leon in die Palastküche zurück. Dort erwarteten ihn Julian und Kim bereits. Nachdem Leon ausführlich von seiner Jagd auf den unheimlichen Bogenschützen berichtet hatte, zeigte er seinen Fund. „Keine Frage, das ist der Gott Anubis“, erkannte Julian sofort. „Er ist der Gott des Totenkults.“
„Hhm, dann ist das noch ein Hinweis auf die Stadt der Toten?“, schloss Kim daraus.
Leon zuckte mit den Schultern. „Ja, aber das bringt uns auch nicht viel weiter.“
Julian untersuchte das Amulett noch einmal und wog es in der Hand. „Eine aufwändige Arbeit und bestimmt sehr wertvoll. So etwas kann sich bestimmt nicht jeder leisten. Schon gar nicht ein einfacher Wachsoldat. Wir sollten das Amulett Ani zeigen. Vielleicht kann er damit etwas anfangen.“

In der Totenstadt
    Als Ani vom Markt zurückkam, trug er in jeder Hand einen Korb mit den verschiedensten Gewürzen.
    „Da bist du ja endlich“, rief Rechmire aufgeregt. „Gib schon her! Hoffentlich hast du die Beeren des Johannisbrotbaumes nicht vergessen.“
    Argwöhnisch begutachtete er Anis Einkauf. Dann atmete der Koch erleichtert auf und lief mit den beiden Körben zu einer der Feuerstellen, ein Lied auf den Lippen.
    Jetzt konnten Julian, Kim und Leon ihrem Freund Ani von den Ereignissen berichten und das Amulett zeigen.
    „Hast du so etwas schon mal gesehen?“, wollte Julian von Ani wissen.
Ani stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
„He, das ist ziemlich wertvoll! So etwas wird nur in der Nekropole hergestellt. Manche Priester tragen solche Amulette.“
„Ani!“, brüllte Rechmire aus dem Hintergrund. „Du musst noch mal zum Markt. Ich brauche frischen

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