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Die Zeitensegler

Titel: Die Zeitensegler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Gemmel
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aus ihm gemacht haben.«
    »Was? Du gibst uns die Schuld dafür?«
    »Wären wir nicht nach Karthago gereist, dann ginge es ihm bedeutend besser. All diese Waffen, all das Sterben. Dann die Legionäre. Und nun auch noch diese Flammen. Alles das hätte er nicht erleben müssen, wenn ihr auf mich gehört hättet und wir einfach auf diesem Schiff geblieben wären.«
    »Aber Basrar …«, versuchte Simon einzuwenden.
    Nin-Si aber fiel ihm mit ungewohnter Härte ins Wort: »Was weißt du schon von Basrar? Du hast ihn doch nur wenige Stunden gekannt. Wir haben unendlich mehr Zeit mit ihm zugebracht. Und eines kann ich dir ganz sicher sagen: Basrar hatte …« Sie verbesserte sich schnell: »… Basrar hat ein großes Herz. Niemals hätte er gewollt, dass es diesem Jungen so schlecht geht. Lieber hätte er darauf verzichtet, gerettet zu werden.«
    Simon glaubte ihr jedes Wort. So hätte er Basrar ebenfalls eingeschätzt.
    »Oh, ich verfluche die Stunde, in der du auf dieses Schiff gekommen bist.« Nin-Si war jetzt völlig außer sich. »Seit du hier bist, haben wir nur noch zu kämpfen. Du … du …« Tränen schossen ihr in die Augen. »Du …!«, hilflos brach sie ab undwirkte auf einmal völlig niedergeschlagen. Traurig stand sie vor Simon und wusste sich keinen Rat mehr.
    Instinktiv trat Simon einen Schritt vor und nahm sie in den Arm. Das half. Sie ließ sich von ihm halten, und auch wenn sie immer wieder laut aufschluchzte, beruhigte sie sich allmählich wieder. Einige Zeit standen sie so: Nin-Si fest in Simons Umarmung, Neferti, Moon und Salomon verlegen an ihrer Seite, während der Aborigine wie ein Igel zusammengerollt am Bug lag.
    Schließlich löste sich Nin-Si aus Simons Armen. Ihr ging es wesentlich besser.
    »Entschuldige«, brachte sie flüsternd hervor. »Ich wollte dich nicht …«
    Dieses Mal war es Simon, der sie unterbrach: »Du hast recht«, erwiderte er und die Worte kamen ihm nicht leicht über die Lippen. »Mit allem, was du sagst. Ich habe euch bisher nur Ärger gebracht.«
    »Nein!«, schrie Neferti. »Hört auf! Alle beide! Es ist ein Glück, Simon, dass du hier bist. Du hast uns die Augen geöffnet. Durch dich haben wir wieder Leben in uns. Nin-Si, du kannst nicht ihm allein die Schuld geben an dem, was passiert ist. Außer dir waren wir alle für die Reise nach Karthago. Selbst Basrar. Er war bereit, sich darauf einzulassen. Simon konnte nicht ahnen, was alles geschehen würde. Doch nun ist es geschehen. Und es bringt uns nichts, weiter zu streiten.« Sie zeigte auf den Aborigine. »Wir sollten überlegen, wie wir diesem Jungen helfen können. Wir sollten ihm …«
    Nin-Si richtete sich wieder auf. »Wir sollten ihm seine Heimat wiedergeben«, sagte sie und die anderen blickten sie überrascht an.
    »Was?«
    »Schaut ihn euch an. Lasst uns diesen Jungen nach Hause bringen.«
    »Verstehe ich dich richtig?«, fragte Neferti zweifelnd. »Du willst in seine Zeit reisen? Nach allem, was geschehen ist?«
    »Hier können wir ihm nicht helfen«, antwortete Nin-Si und reines Mitgefühl für den Jungen schwang in ihrer Stimme mit. »Er muss zurück.«
    Salomon, Moon, Neferti und Simon standen stumm vor ihr. Sie alle dachten an die vergangene Stunde: an die Flammen, die fauchend aus dem Seelensammler gestoben waren und sie beinahe getötet hatten.
    »Noch eine Zeitreise ohne den Schattengreifer?«, wagte schließlich Salomon nachzufragen. »Hat er uns nicht deutlich genug gewarnt?«
    Nin-Si winkte ab. »Sein Hass auf uns kann nicht so groß sein wie mein Hass auf mich selbst, wenn wir den Aborigine hierbehalten. Er braucht Hilfe. Er braucht uns!«
    Sie streckte eine Hand aus. »Bitte!«
    Die Freunde zögerten.
    Es war Moon, der seine Hand zuerst auf Nin-Sis Hand legte. Doch schnell schlugen auch Neferti, Simon und Salomon ein.
    Es war beschlossen: Der Seelensammler sollte erneut eine Zeitreise antreten.
    Sie würden den Aborigine nach Hause bringen.

Wieder dieser Druck.
Das Loch in seiner Brust dehnte sich erneut aus und der Schmerz fuhr in alle Glieder.
Er keuchte.
Noch immer lag er auf dem Boden inmitten der Halle.
Die Krähe an seiner Seite starrte ihn an.
Sie erwartete Anweisungen.
Doch er konnte sie nicht geben. Sein geschwächter Körper war kaum imstande, dem Druck im Inneren standzuhalten.
Seine dünnen Finger verkrampften sich auf dem Boden.
Suchten Halt.
Verloren ihn.
Doch dafür gewann er Erkenntnis.
Erkenntnis darüber, was gerade geschah.
Seine Augen weiteten sich vor Bestürzung.
Sie hatten

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