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Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition)

Titel: Die Zeitreisen des Zacharias Jones (Flucht aus dem Mittelalter) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tery Mitfeld
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Kapelle richtiggehend als Attraktion angepriesen.“
    Zacharias hätte gerne noch mehr über die Kapelle und das verschwundene Dorf erfahren. „Los Paps, erzähl schon. Wie war das mit dem Dorf?“
    „Aber Sohn, das ist doch nur eine Sage.“ Papa schaute aus den Augenwinkeln hinüber zu Mama. „Eine Geschichte, die sich die Leute ausgedacht haben, um die Kapelle interessanter zu machen.“
    „Ach so.“ Zacharias war enttäuscht. „Aber ich will da auf jeden Fall mal hin! Bin gespannt, wie sie aussieht.“
    Und dann sahen sie noch zusammen fern, bis Zinchen gähnte und Mama meinte, dass es jetzt Zeit sei, ins Bett zu gehen.
    „Ab in die Kiste, Kinder!“ Sie klatschte in die Hände. „Morgen fängt der Endspurt vor den Sommerferien an und da will ich keine müden Gesichter sehen!“
    So fand auch dieser Sonntag ein Ende und es begann eine Nacht, in der Zacharias lange nicht einschlafen konnte, weil ihm eine Menge verrücktes Zeug durch den Kopf ging von alten Villen und Kapellen aus dem Mittelalter.

Ein Dackel namens Gustav
    Die Woche bis zu den Sommerferien ging wie im Flug vorbei. Am Freitagmorgen machte sich Zacharias bedrückt zum letzten Mal auf den Weg zur Schule, den er so viele Jahre gegangen war.
    An der Ecke, bei der alten Kastanie, wartete wie immer Lukas auf ihn, lässig an ein Straßenschild gelehnt, eine Sonnenbrille auf der Nase und die Hände in den Hosentaschen. Zielsicher spuckte er seinen Kaugummi in den Gully. „Hallo Zacharias! Bisschen spät dran heute Morgen.“
    Zacharias nickte bloß. Eine Weile trotteten sie schweigend nebeneinander her. Eine leere Coladose lag auf dem Bürgersteig und Lukas fing an, sie pfeifend vor sich her zu kicken.
    „Hast du eigentlich schon mal überlegt“, sagte Zacharias nachdenklich, „dass man alles irgendwann zum letzten Mal in seinem Leben macht? Jetzt zum Beispiel gehen du und ich unseren Schulweg zum letzten Mal zusammen.“
    Lukas trat die Dose so fest, dass sie durch die Luft wirbelte, über den niedrigen Holzzaun zur rechten Seite des Bürgersteiges in einen gepflegten Rosengarten flog und dort mitten zwischen den Sträuchern liegen blieb.
    „Jetzt guck mal nicht, als ob du in eine Zitrone gebissen hättest. Lass uns lieber die Dose aus dem Garten holen und noch ein bisschen kicken.“ Er schob den weiten Ärmel seines blauen Sweatshirts hoch und sah auf die Armbanduhr. „Ein Viertelstündchen haben wir noch.“
    Zacharias war allerdings nicht recht wohl dabei, die Dose aus dem Rosengarten zu holen. Der Garten gehörte nämlich Herrn Göttchen, einem pensionierten Buchhalter, dessen ganzer Lebensinhalt es war, seine Rosen zu pflegen und seinen schwarzbraunen Dackel namens Gustav auszuführen. Im Sommer saß Herr Göttchen oft auf einer Bank vor seinem Haus und schaute, mit Gustav an der Leine, seinen Rosen beim Wachsen zu. Fast immer trug er ein großkariertes Hemd mit kurzen Ärmeln. Wenn er aufstand, hing sein gewaltiger Bauch über dem Gürtel der hellbraunen Shorts, die direkt über seinen Knien endete. Herr Göttchens Füße steckten meistens in dicken, weißen Socken und geflochtenen Ledersandalen, und wenn er da so in seinem Vorgarten saß und sich seine Rosen besah, hatte er große Ähnlichkeit mit den Gartenzwergen, die den ordentlich gestutzten Rasen in beträchtlicher Zahl bevölkerten.
    Jedoch war Herr Göttchen alles andere als ein gemütlicher Gartenzwerg. Im ganzen Viertel war bekannt, dass er Kinder hasste, beso nders wenn sie in der Nähe seines Gartens spielten und dabei mehr Spaß hatten, als es ihm gefiel. Dann patrouillierte er mit Gustav vor seinem Haus auf und ab und vertrieb sie mit bösartigem Grunzen und wildem Herumgefuchtel, während Gustav wie von Sinnen kläffte. Doch jetzt war Herr Göttchen nirgendwo zu sehen.
    „OK, spring rüber“, sagte Zacharias, „ich halte so lang Wache.“
    Schnell setzte Lukas seine Schultasche ab. Mit Anlauf sprang er über den Zaun und landete mitten zwischen den Rosensträuchern. Zacharias behielt angestrengt die Haustür im Auge, um ihn rechtzeitig warnen zu können, falls Herr Göttchen sich doch noch im Garten blicken lassen sollte. Als sich Lukas nach der Dose bückte, merkte Zacharias, dass etwas nicht stimmte. Der Dackel kläffte, und das so laut, dass das Gebell unmöglich von drinnen aus dem Haus kommen konnte! Und da stürmte Herr Göttchen auch schon um die Ecke, erstaunlich schnell für seine Körperfülle. Fast schien es, als würde Gustav ihn an seiner Leine hinter

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