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Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
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blieb so, auch als ihre Kutsche den steilen Weg zu ihrem Bestimmungsort hinauffuhr.
    Mina wandte sich ihrem Gefährten zu. »Du lächelst gerade, Etzel«, bemerkte sie. »Woran denkst du jetzt?«
    »Ich denke daran, dass ich heute - was auch immer geschehen mag - vor dem Kaiser stehen und ihm etwas von dem geben werde, was ich gebacken habe.« Sein Lächeln verzog sich zu einem breiten, lässigen Grinsen. »Das ist etwas, das sogar mein Bruder und mein Vater mir nicht wegnehmen können.«
    Im Laufe der langen Zeit, in der sie nun schon zusammenarbeiteten, hatte Wilhelmina sich ein Bild von Engelberts Leben vor der Begegnung mit ihr gemacht. »Es war hart für dich, unter dem Daumen deines Vaters und deines Bruders zu leben.«
    Er zuckte leicht mit den Schultern. »Ich nehme an, es war auch nicht leicht für sie. Na ja, vielleicht nicht ganz so hart ...«
    »Ich wünschte, sie wären hier, um dich zu sehen. Das wäre doch was, oder?«
    Er lachte. »Ihnen würden die Augen aus dem Kopf fallen, wenn sie sähen, dass ihr Engelbert dem Kaiser sein Backwerk anbietet.«
    Sie warf einen Blick auf die Kiste mit der Gerätschaft und den Vorräten auf dem Boden der Kutsche. Der Behälter stand direkt neben ihr; sie hätte es nicht erlaubt, ihn auf den Gepäckträger zu schnallen, wo er außerhalb ihrer Sicht wäre. Nun fragte sie sich, ob sie auch an alles gedacht hatte. Fehlte irgendetwas?
    Etzel folgte ihrem Blick. »Alles ist da, Herzerl«, versicherte er ihr. »Wir haben eine Liste erstellt und anschließend alles in die Truhe gelegt. Wir haben nichts vergessen.«
    Sie hatten die Gegenstände, die in die Kiste gestellt worden waren, überprüft und dann noch ein weiteres Mal geprüft: alles, was sie brauchen würden, um für den Kaiser und einige wenige ausgewählte Mitglieder seines Hofes Kaffee zu machen.
    »Heute ist einer der wichtigsten Tage in meinem Leben«, verkündete Mina und schaute dabei Etzel an. »Ich will nur unsere Sache ordentlich machen. Unsere Zukunft hängt davon ab.«
    »Nein«, widersprach ihr der sanftmütige Mann. »Unsere Zukunft liegt in Gottes Händen. Nichts kann daran etwas ändern. So, und jetzt lass uns den Tag genießen und glücklich sein.«
    »Ich bin glücklich, Etzel«, sagte sie und streckte den Arm aus, um dem ihr gegenüber sitzenden Gefährten die Hand zu drücken. »Ich möchte, dass du das weißt. Ich bin sehr glücklich, mit dir heute hier zu sein. Ich würde nirgendwo anders sein wollen.«
    Er öffnete den Mund, als ob er etwas sagen wollte, aber nicht die richtigen Worte finden könnte. Und so fuhr er stattdessen mit der Hand durch sein blondes Haar und nickte zustimmend mit seinem runden Kopf.
    Die kaiserliche Kutsche überquerte eine weitere Brücke - sie trennte die obere Stadt von der unteren - und führte die Fahrt zum Palastbezirk über Straßen fort, die immer gefährlicher anstiegen. Schließlich näherte sich die Kutsche den Palastmauern und dem großen Pförtnerhaus, das den Eingang bewachte. Das Tor war geöffnet, und die Wachen winkten das Gefährt durch. Mina hatte das Gefühl, als ob Schmetterlinge in ihrem Bauch auffliegen würden, während die Pferde mit klappernden Hufen in den Hof trabten und zum Stehen kamen. Rechts und links der rot lackierten Doppeltür hielten Soldaten mit langen Piken, verzierten silbernen Helmen und Brustplatten Wacht. Kräftige Doppelsäulen stützten einen Giebel mit der Statue des heiligen Georg, um dessen Füße sich ein grässlicher und äußerst realistisch dargestellter Drache wand. Der Heilige hatte einen Fuß auf den Nacken der zornigen Bestie gestellt und sein stattliches Schwert erhoben, um den tödlichen Schlag auszuführen. Der Drache, der nur aus Zähnen, Schuppen und messerscharfen Klauen zu bestehen schien, krümmte sich in seinem Zorn, während Sankt Georg mit unerbittlicher Strenge nach unten starrte.
    Die Statue, die unbeweglich, wie sie eben war, direkt über dem Palasteingang verharrte, ließ Mina erschaudern, während sie zugleich eine plötzliche Vorahnung überkam und wie ein stechender Schmerz durch ihren Körper fuhr. Die Empfindung verschwand im Nu, als zwei Lakaien herbeisprangen, um den Gästen aufzuwarten.
    Die Diener öffneten die Kutschentür und stellten einen Tritt darunter, sodass die Insassen bequem aussteigen konnten. Unterdessen tauchte aus dem Palast ein Mann in einer glänzenden kaiserlichen Livree auf; seine dicken, in roten Strümpfen gehüllten Beine trugen ihn voran, so schnell es ihnen möglich

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