Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zeitwanderer

Die Zeitwanderer

Titel: Die Zeitwanderer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Lawhead
Vom Netzwerk:
Bedrohliches lag. »Erneut fürchte ich, dass Ihr mich falsch einschätzt, Lord ...«
    »Burleigh, wenn es Euch recht ist. Nur Burleigh.« Er strich etwas vom weichen Käse auf ein Stück Brot und führte es zum Munde. »Ihr werdet herausfinden, dass ich nicht jemand bin, der sich aufspielt.«
    »Ein bewundernswürdiger Wesenszug«, räumte Arthur ein. »Trotzdem fürchte ich sehr, dass unser gemeinsamer Freund Euch irregeführt hat. Ich bin in keiner Weise ein Abenteurer. Ich reise bloß zu meinem eigenen Vergnügen und wegen der wenigen geschäftlichen Unternehmen, mit denen ich das nötige Kleingeld dafür verdiene.«
    »Ich glaube, Ihr seid unaufrichtig, Sir«, widersprach Lord Burleigh rasch. »Thomas hat auf das Nachdrücklichste betont, dass wir uns treffen sollten.«
    »Ich kann mir kaum vorstellen, warum«, entgegnete Arthur. »Es gibt wirklich nur wenig Interessantes zu erzählen, und zwar zu jedem -«
    »Halt! Das gestatte ich einfach nicht.« Burleigh hob seine Hand. »Wenn wir gemeinsam miteinander sprechen, müsst Ihr diese falsche Bescheidenheit ablegen. Es schickt sich nicht im Mindesten für Euch.« Sein Tonfall klang unbeschwert, doch der Sinn seiner Worte war so scharf wie ein Dolch in den Rippen. Er legte seine Hände flach auf den Tisch und richtete seinen Oberkörper auf. »Lasst uns offen reden. Ihr habt eine äußerst seltene und merkwürdige Begabung, Mr Flinders-Petrie. Es hat keinen Zweck, das leugnen zu wollen. Ich habe höchstpersönlich gesehen, wie diese Gabe wirkt.«
    »Bei allem Respekt«, entgegnete Arthur, den die abrupte Verhaltensänderung des Mannes etwas ernüchterte, »ich habe keine Ahnung, worüber Ihr sprecht.«
    »Diese Reisen, von denen Ihr redet - sie geschehen nicht immer mithilfe üblicher Beförderungsmittel, nicht wahr?« Sein Ton war anklagend geworden. »In Wirklichkeit passieren sie überhaupt nicht auf der materiellen Ebene dieser Erde. Tatsächlich führen sie in eine Anderswelt.«
    »Ich muss doch sehr bitten!« Arthur schoss schwankend von seinem Stuhl hoch. »Wie könnt Ihr Euch anmaßen ...«
    Mit einer abwinkenden Gebärde wies Lord Burleigh den Vorwurf ab. »Bitte setzt Euch. Wir sind noch nicht fertig miteinander.«
    Entgegen dem Drängen all seiner Instinkte und wider bessere Einsicht setzte sich Arthur abermals hin.
    Burleigh goss erneut Sherry in die Pokale und schob den seines Trinkgenossen näher zu ihm hin. »Ich habe mir beträchtliche Mühen gemacht, diese Begegnung zu arrangieren; und ich habe die aufrichtige Hoffnung, dass Ihr mich ausreden lasst.« Der Earl lächelte Arthur hinterhältig an. »Wir sind zwei Engländer, die weit von zu Hause weg sind. Wir können zumindest einander Gehör schenken.«
    »Wie Ihr meint«, räumte Arthur ein, ohne allerdings wieder nach dem Sherry zu greifen.
    »Wohlan«, erklärte der Earl of Sutherland, »Ihr habt die Last Eurer Gabe bis jetzt alleine getragen. Ihr musstet sie sorgfältig behüten. Das verstehe ich. Tatsächliche ehre ich Euch dafür umso mehr. Es gibt nicht viele Männer, die - wenn sie an Eurer Stelle wären - dem Verlangen nach Macht, Reichtum und wer weiß was noch widerstehen könnten. Aber Euch ist das gelungen, und das ist höchst lobenswert.« Der finstere Mann lehnte sich nach vorne und verringerte so die Distanz zwischen ihnen beiden. »Doch mir scheint, Ihr könntet einen Partner gebrauchen.«
    Arthur hob die Brauen. »Welche Art von Partnerschaft habt Ihr im Sinn?«
    »Ich beabsichtige, ein Schiff samt Mannschaft bereitzustellen, das unter Eurem ausdrücklichen Befehl segelt - wo auch immer Ihr hinwollt und so lange Ihr es braucht. Weiterhin bin ich bereit, ein Expeditionskorps von jeder realisierbaren Größe auszurüsten, das ebenfalls Eurem Befehl unterstehen wird. Kurz gesagt, ich bin bereit, Euch jegliche Art von materieller Unterstützung zur Förderung Eurer Arbeit zur Verfügung zustellen - zusammen mit einem großzügigen finanziellen Betrag für Euch persönlich. Alle Entscheidungen über die Verfügung von Mitarbeitern und den Einsatz von Mitteln würdet Ihr treffen, und zwar Ihr ganz allein.« Er schien noch etwas hinzufügen zu wollen, hielt jedoch inne und schloss seine Vorschläge mit der einfachen Frage ab: »Was sagt Ihr dazu?«
    Arthur war durch den Sherry, die Unterhaltung und die Quälerei mit den Tattoo-Nadeln ziemlich müde geworden und fühlte sich daher sehr stark im Nachteil. »Nun, Sir«, antwortete er nach einem Moment, »ich weiß kaum, was ich sagen

Weitere Kostenlose Bücher