Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Zen-Lehre des Landstreichers Kodo (German Edition)

Die Zen-Lehre des Landstreichers Kodo (German Edition)

Titel: Die Zen-Lehre des Landstreichers Kodo (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kodo Sawaki , Kosho Uchiyama
Vom Netzwerk:
zum Lachen.
       Während der Studentenunruhen in den Siebzigern gab es eine Menge Leute, die glaubten, dass das Gerede über die Aufstände die Wirklichkeit der Aufstände wiedergab. Zur Zeit von Yukio Mishimas harakiri gab es eine Menge Leute, die das Gerede über Yukio Mishima für die Wirklichkeit Yukio Mishimas hielten. Revolutionen und Kriege entwickeln sich aus den bedingten Sichtweisen dieser Arten von Menschen. Diese Menschen sind weit von der Realität entfernt. Wie doch ihr Leben voller Wahnvorstellungen ist!

    Sawaki Roshi : Menschen sagen oft „Wirklichkeit, Wirklichkeit“, doch es ist nur ein Traum. Es ist Wirklichkeit im Traum. Menschen denken, Revolutionen und Kriege seien erstaunlich, doch sie sind nur Kämpfe in einem Traum. Bei deinem Tod kannst du leicht verstehen: „Oh! Das ist nur ein Traum.“

    Wenn du träumst, ist es schwer zu sehen, dass du träumst. Wenn du in deine Wange stichst, spürst du Schmerz; dieser Schmerz ist auch im Traum. Wir treten miteinander in einem Traum in Kontakt, wir erkennen den Traum nicht als das, was er ist.

    Jeder ist in seinem eigenen Traum. Die Unterschiede, die zwischen den Träumen existieren, sind das Problem.

Den Sinn von „Ich“ aufgeben

    Sawaki Roshi : Jemand kann sich nicht selbst durch sich selbst erhalten. Nur wenn jemand die Idee des „Ichs“ aufgibt, wird er ganz natürlich zu dem Selbst, das mit dem Universum verbunden ist.

    Uchiyama Roshi : In unserem täglichen Leben reden wir frei über etwas, über das wir sprechen wollen. Wenn wir irgendwo hinwollen, ziehen wir sogleich los. Sobald wir etwas besitzen wollen, greifen wir schon danach. Unsere Hände, Füße und die Zunge arbeiten so frei, dass wir keine Zweifel daran haben, unsere Gedanken seien der einzige Meister unseres Körpers und diese Gedanken stellten das „Ich“ selbst dar. Doch wenn wir alles allein mit Gedanken messen und handhaben wollen, stellen wir fest, dass die Dinge sich nicht gut entwickeln und wir am Ende leiden. Ein Beispiel: Ich kann ein köstliches Festmahl, das vor mir dargebracht wird, so sehr genießen wie ich will – wenn ich es schnell und angenehm verdauen will, wird mein Magen dazu nicht in der Lage sein. Ich kann eine Verdauungsmedizin einnehmen oder einen Arzt aufsuchen, wenn ich will; das ist möglich. Wenn der Arzt nichts tun kann und die Medizin nicht hilft, kann ich nicht mehr machen, was ich will, und ich muss leiden. Bedenken wir sorgsam diese Fakten, dann verstehen wir, dass unsere Gedanken weder der Meister unseres Körpers noch des „Ich“ sind. Es wäre besser, Gedanken für Absonderungen unserer Hirne zu halten, so wie Speicheldrüsen Speichel absondern und der Magen Magensaft. In jedem Fall ist das „Ich“, das durch Gedanken hergestellt wird, nicht der Meister des Individuums.
       Wenn du feststellst, dass unsere Handlungen nicht auf Gedanken allein basieren, lässt du die Gedanken los. Seltsam genug, dass das Essen in deinem Magen vollständig verdaut wird, ob du darüber nachdenkst oder nicht. Wenn wir schlafen, atmen wir mit der notwendigen Zahl von Atemzügen pro Minute weiter und das „Ich“ fährt zu leben fort. Was ist nun dieses „Ich“? Ich kann nicht anders als das „Ich“ für das Selbst zu halten, das mit dem Universum verbunden ist. Im Frühling kommen Sprossen aus dem Boden. Im Herbst verändern Blätter ihre Farben und fallen von den Bäumen. All diese Dinge sind ein Ausdruck der Lebenskraft des wahren Selbst.

Über die Ängste des Lebens

    Sawaki Roshi : Ich kann einem Menschen nicht helfen, der nicht ohne Geld leben kann.

    Uchiyama Roshi : Eines Tages vor zehn Jahren kam der Manager einer der wichtigsten Banken im Zentrum einer Großstadt zu Besuch und gestand mir seine Pein. Er sagte: „Meine Pensionierung steht bevor und ich bin so besorgt übers Altwerden, dass ich nicht schlafen kann.“ Ich antwortete: „Sie wollen zu viel! Sie erhalten jeden Monat ein Riesengehalt und einen regelmäßigen Bonus. Ich bin sicher, sie haben eine Menge gespart. Schauen sie sich meine Lage an. Ich hatte nie ein geregeltes Einkommen. Ich habe nichts gespart. Jeden Tag gehe ich wie ein herumstreunender Hund betteln und lebe mein Leben im Gedanken: Es ist in Ordnung, wenn dieser Tag vorübergeht. Egal, wie viele Jahre ich mit dieser Art zu leben fortfahre, ich werde keinen Bonus erhalten, keinen Alterszuschuss und keine Rente. Ihre Angst um ihr hohes Alter kann mit meiner nicht mithalten. Ihre Idee ist, zuerst abzuschätzen,

Weitere Kostenlose Bücher