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Die zerbrochene Welt 01 - Die zerbrochene Welt

Titel: Die zerbrochene Welt 01 - Die zerbrochene Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Anwesen zurück.
    Unterdessen sprangen die Zeridianer aufs Straßenpflaster und fächerten sich mit kampfbereiten Waffen auf. Taramis riss Ez aus dem Futteral und lief auf die Soldaten zu.
    »Macht sie alle nieder!«, brüllte der zweite Feuermensch und ließ seinen Stegonten kehrtmachen. Die schwere Echse stürmte schnaubend zwischen den konsternierten Komanaern hindurch und hielt auf die Zeridianer zu.
    Der Regenmacher legte einen weiteren Pfeil auf und spannte die Sehne. Ehe er ihn abschießen konnte, knackte es mit einem Mal so laut, als seien zwei armdicke Äste zerbrochen. Dem Stegonten knickten die Vorderläufe weg und er überschlug sich. Der Reiter wurde emporgeschleudert und wirbelte in weitem Bogen durch die Luft.
    Mitten im Flug wurde sein ungeschützter Hals von Masors Pfeil durchbohrt. Der Getroffene schlug hart auf dem Boden auf und rutschte mit Funken sprühendem Brustpanzer über das Pflaster. Kaum war er zum Stillstand gekommen, wälzte er sich herum. Aus der Halswunde sprudelte Blut. Trotz der schweren Verletzung wollte er wieder aufstehen. Er stemmte sich mühsam mit den Armen hoch und zögerte, wohl, weil er auf dem Boden einen herbeihuschenden Schatten gewahrte.
    Taramis war gesprungen. Während er über den Feuermenschen hinwegsetzte, stieß er ihm den Stab durch den Rückenpanzer ins Herz. Der Antisch sackte zusammen und blieb reglos liegen.
    Mittlerweile hatten die sechs Komanaer ihre Überraschung abgeschüttelt. Vorsichtig und mit stoßbereiten Lanzen näherten sie sich den Zeridianern.
    Taramis sah links von sich etwas aufblitzen und wirbelte herum. Es war Gabbars Streitaxt, die das Sonnenlicht reflektierte, während sie auf den gefallenen Stegonten niederfuhr und ihm den Kopf abtrennte.
    »Das Biest soll sich nicht quälen«, knurrte der Hüne.
    Taramis zog den Stab aus dem toten Dagonisier und streckte ihn den Gardisten entgegen. »Haltet ein, Männer! Ihr seid nicht unsere Feinde. Ich will kein unnötiges Blutvergießen.«
    »Das hättet ihr euch früher überlegen sollen«, gab ein bulliger Soldat zurück und stürmte mit gesenkter Lanze auf die zwei vorderen Zeridianer zu.
    »Bleib ruhig stehen«, sagte Taramis zu Gabbar.
    Als das Ross nur noch wenige Schritte von ihnen entfernt war, senkte sich unvermittelt der Spieß des Reiters nach unten, die Spitze bohrte sich zwischen die Pflastersteine und der Holzschaft barst krachend entzwei. Bevor der Komanaer begriff, dass ein Fernwirker ihn entwaffnet hatte, wurden ihm wie von unsichtbarer Hand die Zügel entrissen. Sein Pferd warf wiehernd den Kopf herum und kippte zur Seite.
    Der Gardist war geistesgegenwärtig genug, aus dem Sattel zu springen, ehe sein Bein unter dem Tier begraben werden konnte. Er rollte sich am Boden ab und wollte sich gerade wieder aufrichten, als er überraschenderweise auf die Spitze des schwarzen Holzstabes blickte. Sie schwebte nur einen Fingerbreit über seiner Nasenwurzel. Dickflüssiges Antischblut tropfte auf ihn herab.
    »Keine Bewegung oder Euch ergeht es wie den Fischköpfen«, drohte Taramis.
    Der Soldat kapitulierte.
    Auch seine Kameraden hatten den Vormarsch abgebrochen. Die spielerische Leichtigkeit, mit der die entlaufenen Kriegsgefangenen sich zur Wehr setzten, gab ihnen wohl zu denken.
    Taramis wusste aus Erfahrung, wie schnell sich das Blatt wieder wenden konnte. Er musste den Moment der Verunsicherung nutzen, um die Männer für sich zu gewinnen. »Wer ist eurer Anführer?«, rief er.
    Niemand antwortete.
    Er sah zu dem Recken am Boden herab. »Seid Ihr der Kommandant?«
    »Das bin ich «, antwortete endlich mit tiefer Stimme ein großer, kräftig gebauter Reiter und ließ sein Pferd vortreten. Er hatte einen braunen Vollbart und eine feuerrote Narbe auf der linken Wange. Seine Miene blieb ernst, während er sich verneigte. »Ich bin Hauptmann Oban von der Königlichen Leibwache. In Komana kämpft niemand so wie Ihr und Eure Gefährten. Erweist Ihr mir die Ehre und verratet mir Euren Namen?«
    »Ich bin Taramis von der jâr’enischen Tempelgarde.« Er wandte sich seinen Freunden zu. »Dort seht Ihr Marnas, den Hüter von Gan Nephaschôth. Die anderen Männer stelle ich Euch später vor, wenn Ihr bereit seid, uns zu helfen.«
    Obans Kinnlade klappte herunter. Er wirkte zu verblüfft, um etwas zu erwidern. Seine Soldaten warfen sich erstaunte Blicke zu.
    »Aus Eurer Reaktion schließe ich, dass unsere Namen hier nicht unbekannt sind«, übernahm Taramis wieder das Wort.
    »Ihr … Ihr beide seid

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