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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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ihn holen. Das …«
    Wortlos stieß er sie weiter.
    Nixon stapfte voraus und lief mit geducktem Kopf ins Richterzimmer. Eine Sekunde später kehrte er mit zusammengekniffenen Augen zurück und zog die Tür hinter sich zu. »Sie sind dort draußen.«
    Reagan stammelte: »Nein. O Gott, was …«
    »Schnauze.«
    Die Sirenen näherten sich. Wieder polterte es an der Haupt tür, und die Lenkradsperre bebte ratternd. Etwas Schweres – eine Schulter oder ein Fuß – krachte gegen das Holz.
    Von draußen rief eine Männerstimme: »Aufmachen! Was ist da drinnen los?«
    Unmittelbar darauf klingelte das Telefon am Platz der Gerichtsschreiberin, und ein wenig weiter entfernt ein Telefon im Zimmer von Judge Wieland. Dann ein Handy in Reagans Supermarkttüte.
    Nixon packte einen Stuhl am Tisch der Verteidigung und zwängte ihn unter den Türgriff des Richterzimmers.
    Reagan zuckte. »Nein, da müssen wir doch raus.«
    »Ich weiß«, antwortete Nixon.
    Klappernd drehte sich der Knauf. Doch wegen des Stuhls bewegte sich die Tür keinen Zentimeter.
    Auf der anderen Seite sagte jemand: »Festgeklemmt. Wir brauchen ein Brecheisen.«
    Der Ton vor der Haupttür wurde schärfer: »Hier spricht das Sheriff’s Office. Öffnen Sie die Tür, oder wir brechen sie auf.«
    Die Sirenen wurden immer lauter. In ihrem Heulen schwang die Verheißung von Freiheit mit.
    Reagan packte Nixon am Arm. »Wir müssen abhauen. Komm schon, Mann.«
    Nixon hob die Hand. Dann richtete er die Pumpgun zur Decke und feuerte.
    Von allen Seiten erschrockene Schreie. Gips zerplatzte und bröckelte herab.
    Das Gewehr fest im Griff stakste Nixon zum Hauptein gang und stellte sich breitbeinig hin. »Wenn noch mal jemand die Tür anfasst, gibt es hier drinnen Tote.«
    Um Rorys Kopf schwebte Gipsstaub. Das Klopfen und Klappern von draußen brach jäh ab. Im Saal herrschte atemlose Stille.
    Nixon warf dem toten Gerechtigkeitsfan einen kurzen Blick zu. Judge Wieland beachtete er gar nicht. »Einen hat’s erwischt«, rief er laut. »Selber schuld. Wenn ihr wollt, dass es nicht mehr werden, dann lasst die Finger von den Türen.«
    Durch die Fenster drang jetzt das schwere Dröhnen von Rotorblättern. Ein Hubschrauber war im Anflug. Rory hatte einen ungehinderten Blick auf die Straße, die Parkgarage und die Mall. Gerade rasten mit zuckenden Lichtern zwei Streifenwagen der Polizei von Ransom River heran.
    Mit ruckartigen Bewegungen lief Reagan zum Fenster. »Die umstellen uns. Was …«
    Nixon drehte sich um. »Weg da.«
    Reagan zog die Schultern hoch. »Wir müssen doch schauen, wie wir hier wegkommen.« Er drückte die Hand ans Fenster und starrte auf den Rahmen. Es gab weder Jalousien noch Vorhänge und auf dieser Seite des Gebäudes auch keinen Mauersims.
    »Weg vom Fenster«, zischte Nixon.
    Ohne sich von der Scheibe zu lösen, wandte Reagan den Kopf. Sein Gesicht war zwar hinter der Balaklava verborgen, doch Rory hätte geschworen, dass sich darin Ratlosigkeit spiegelte.
    Das verhieß nichts Gutes.
    Draußen stoppten weitere Einsatzwagen. Polizisten spran gen heraus und stürmten ins Gebäude.
    Nixon riss Reagan vom Fenster zurück. »Wenn sie dich sehen, schießen sie auf dich.«
    »Wir können doch nicht hierbleiben.« Reagan bebte. »O Mann.«
    Nixon stapfte zurück in die Mitte des Saals. Er deutete auf Rory. »Ans Fenster.«
    Er schnippte in Rotkaros Richtung. Seine Handschuhe dämpften das Geräusch. »Du auch.«
    Mit pochendem Herzen trat Rory ans Westfenster über dem Haupteingang des Gerichts, das zur Straße, zur Mall und zum Parkhaus zeigte.
    »Der Richter braucht dringend Hilfe«, mahnte sie. »Jemand kann ihn raustragen und …«
    Nixon versetzte ihr einen Stoß. »Stirn ans Glas. Hände flach ans Fenster, neben dem Gesicht. Und Klappe halten.«
    Zögernd folgte sie seiner Anweisung.
    Hinter den Umrissen ihres Spiegelbilds schimmerte der freundliche Vormittag. Draußen hatten sich inzwischen fünf Polizeiautos versammelt. Die kreisenden Lichter verliehen der Szenerie einen grellen, gespenstischen Anstrich.
    Aus dem Augenwinkel verfolgte sie, wie Nixon den Mann im Karohemd zum Fenster links von ihr bugsierte. Gleichzeitig schob Reagan Cary Oberlin an das Fenster rechts. Sie hörte einen unterdrückten Aufschrei, als Nixon eine weitere Person zum Aufstehen zwang.
    »Stell dich dorthin. Die Stirn ans Glas. Und keinen Mucks.«
    In der Scheibe konnte Rory sehen, wie sie atmete. Im V-Kragen ihres Pullovers hob und senkte sich der Türkisstein ihrer

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