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Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Die Zeugin: Thriller (German Edition)

Titel: Die Zeugin: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meg Gardiner
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gebracht.
    Nun wurden die Reporter auf sie aufmerksam. In einer einzigen Bewegung wandten sich ihr Gesichter, Mikrofone und Objektive zu. Hinter ihr fiel klackend die Tür zum Revier ins Schloss.
    »Das ist eine von den Geiseln«, rief ein Mann.
    »Hierher, Miss!« Eine Frauenstimme. »Action News!«
    Rory stand vor einer Wand von Lichtern. Sie hatte das Gefühl, in einen reißenden Wasserfall zu stürzen.
    »Fox News, Los Angeles. Können wir kurz mit Ihnen sprechen, Miss?«
    »Was ist im Gerichtssaal passiert?«
    Rorys Atem dampfte in der Luft. Ihr Auto war drei Kilo meter entfernt beim Gericht geparkt. Um dort hinzugelangen, musste sie sich durch ein Meer von Medienvertretern und Schaulustigen kämpfen.
    »Sie waren doch an einem Fenster. Erzählen Sie uns, was Sie erlebt haben.«
    »Haben Sie gesehen, wie die Terroristen erschossen wurden?«
    Plötzlich drang durch den Lärm ein hohes Hey. Auf der anderen Straßenseite, hinter den Lichtern, war eine Frau mit erdbeerblondem Haar auf die Bank einer Bushaltestelle geklettert. Sie hatte die Arme hochgerissen und winkte. In Rory stiegen Erleichterung und Dankbarkeit auf. Es war ihre Freundin und Mitbewohnerin Petra Whistler.
    Mit hochgezogenen Schultern steuerte Rory mitten durch die Pressemeute auf Petra zu.
    Kameras schwenkten, um ihr zu folgen. Mikrofone fuhren auf ihr Gesicht zu. »Warum sind die Bewaffneten in den Gerichtssaal eingedrungen? Wollten sie die Angeklagten töten?«
    Rory hob die Hand. »Jetzt nicht. Tut mir leid.«
    Direkt vor ihr tauchte plötzlich eine Kamera auf. Ihr greller Lichtstrahl bohrte sich in ihre Augen. Hastig wandte sie den Kopf ab.
    Hinter dem Kameramann streckte eine Frau die Hand nach ihr aus. »Rory.«
    Schützend legte sie die Hand über die Augen. »Petra?«
    Die Frau trat vor und verdichtete sich wie eine Erschei nung. Alabasterarme, katzenhafte Augen, pechschwarzes Haar. Ein Gesicht, das große Ähnlichkeit mit ihrem hatte. »Rory, Süße, o Gott.«
    Nerissa schloss sie fest in die Arme. Sie bettete Rorys Kopf an der Schulter und wiegte sie mit brechender Stimme hin und her. »Du bist am Leben, du bist am Leben, du bist am Leben.«
    Rory hatte das Gefühl, in einem Netz gefangen zu sein. Am liebsten hätte sie ihrer Cousine die Augen ausgekratzt und wäre geflohen. »Hallo, Riss.«
    »Schon gut, Schätzchen. Jetzt bist du in Sicherheit. Du bist frei.« Sie nahm Rorys Gesicht in beide Hände und stimmte ihr lässiges Lachen an. »Frei.«
    Die Umstehenden jubelten. Riss warf beide Arme in die Luft und schrie: »Ja!«
    Alle klatschten begeistert. Riss zauste Rory das Haar und lachte erneut, hell und silbrig. Die Kamera nahm alles auf.
    Der Reporter schaltete sich ein. »Miss Mackenzie.«
    Rory und Riss antworteten gleichzeitig: »Ja?«
    Wieder Lachen. Das Licht schnitt durch die Nacht wie der Tunnel zu einem grellen Tod. Rory kniff die Augen zusammen. Riss strich sich ein verirrtes Haar aus der Stirn und wandte sich mit gesenktem Kinn wie Prinzessin Diana der Kamera zu.
    »Wie war es da drin?«, fragte der Reporter.
    »Wie in der Hölle«, erwiderte Rory.
    Riss schlang den Arm um Rorys Schulter und lehnte sich mit dem Kopf an sie. Heilige Scheiße.
    Der Reporter schob Rory das Mikro ins Gesicht. »Haben Sie um Ihr Leben gefürchtet?«
    »Es war ein Albtraum.« Sie hob die Hand. »Bitte jetzt keine Fragen mehr.«
    »Meine Cousine braucht Ruhe«, warf Riss ein. »Sie hat einen schweren Tag hinter sich.«
    Rory umkurvte den Reporter. Die Kameras und Schein werfer versuchten zu folgen, doch sie schob sich in die Menge.
    Riss klebte am Ärmel von Rorys Pullover. »Komm.«
    Rory drängte weiter, wollte sie abschütteln.
    Den Kopf nach hinten gewandt, rief Riss dem Reporter zu: »Morgen geht es ihr bestimmt wieder besser. Rufen Sie mich an.«
    Rory löste sich aus der Menge.
    Riss zerrte an Rorys Ärmel, um sie zu stoppen. »Warte.« Das Lachen war verklungen. Ihre Augen schimmerten dunkel. »Das war wohl ziemlich heftig da drinnen.«
    »Und ich bin total fertig. Wenn ich noch mehr rede, raste ich aus.«
    Riss musterte sie kühl. »Ich bin gekommen, um zu sehen, ob alles in Ordnung ist bei dir. War wohl überflüssig. Du bist genauso verschlossen wie immer.«
    Seit zwei Jahren hatte Rory sie nicht mehr gesehen. Zwei lange, friedliche Jahre. Kein Drama, keine Verstellung, keine Angst. Sie nickte knapp. »Danke fürs Kommen, Riss.«
    Riss schwieg vorwurfsvoll. »Klar, genau. Geh nach Hause und sperr die Tür ab. Aber morgen solltest du mit

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