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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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hab’ auch gehört, daß sie keine Unterwäsche angehabt hat, aber vielleicht ist das bloß ein Gerücht. Oder ein Traum.«
    Â»Wenn du nicht bald zur Sache kommst...«
    Â»Okay, okay. Ich will bloß nichts auslassen.« Er atmete kurz durch. »Ihr wißt doch, was für einen Tanz sie alle um Gibb Burnwood aufführen? Finden ihn einen tollen Hecht und so. Also, die meisten Wachmänner meinen, daß er nicht ins Gefängnis gehört, und nehmen’s mit den Sicherheitsbestimmungen für ihn und Matt nicht so genau, um ’s mal so zu sagen.
    Als Miss Lottie die Tasche runterfällt, verläßt Wiley seinen Posten und hilft ihr. Während er ihren Lippenstift und Kaugummi aufsammelt, schleichen sich Matt und Gibb, die im Zimmer auf Lottie gewartet haben, leise wie zwei Mäuschen aus der Tür.
    Lottie dankt Wiley dafür, daß er ihr geholfen hat, und sagt dann ganz entsetzt: ›Mein Gott, so kann ich doch nicht vor meine Freunde treten!‹ Sie richtet sich das Haar, fährt sich mit der Hand übers Kleid, als würd’ sie’s glattstreichen wollen und so.
    Dann stöckelt sie los aufs nächste Damenklo, wo Matt und Gibb schon auf sie warten. Sie verschließt die Tür, und sie ziehen sich die Sachen an, die sie zuvor dort verstaut hat; dann spazieren sie zu dritt aus dem Gerichtsgebäude, steigen in ihr Auto und fahren davon. Weg sind sie.
    Ein paar Leute haben sie herauskommen sehen. Die Burnwoods haben gegrinst, Hände geschüttelt, erklärt, sie sind eben auf Kaution freigekommen, ist das nicht toll? Die Gerechtigkeit hat doch noch gesiegt. Das System funktioniert. So ’n Zeug. Diese beiden haben einfach Nerven aus Stahl.
    Wiley, der arme Idiot, hat gar nicht gemerkt, was da passiert war. Als die Kacke zu dampfen anfängt, sitzt er noch seelenruhig
in seinem Stuhl, wartet darauf, daß Miss Lottie sich frisch gemacht hat und wieder aus dem Frauenklo kommt, und träumt von dem Blick, den er unter ihr Kleid geworfen hat. Er war so total weg, daß er nicht mal gemerkt hat, daß seine Gefangenen verschwunden waren!«
    Â»Wo sind sie jetzt?«
    Â»Wie lange sind sie schon weg?«
    Â»Moment mal, die Herren. Eins nach dem anderen. Außerdem könnten meine Stimmbänder eine Ölung gebrauchen.« Lee Simon blickte vielsagend zur Bar.
    Henry gab dem Barkeeper ein Zeichen, der dem Hilfssheriff ein Bier brachte. »Ich darf eigentlich nicht trinken, wenn ich im Dienst bin, aber bei dem Tohuwabohu heute wird das wohl niemandem auffallen.« Er schlürfte den Schaum von seinem Bier.
    Â»Ich hab’ ihn nicht selbst gesehen, hab’ aber gehört, dieser FBI-Agent, dieser Pepperdyne – was für’n Name, he? –, ich hab’ gehört, er hat fast ’n Anfall gekriegt, als er von dem Ausbruch hörte. Er will wissen, wie’s kommt, daß so ein alter blöder Knacker so wichtige Gefangene bewacht. Ich hab’ gehört, wenn Worte töten könnten, wären alle da drüben mauseratzetot, die Leute in Pepperdynes Mannschaft eingeschlossen. Er ist auf dem Kriegspfad.«
    Â»Wie hat Lottie sie aus der Stadt geschmuggelt?« fragte Henry.
    Â»So wie’s aussieht, hatten sie irgendwo ein zweites Auto stehen. Gerade als ich mich verdrücken wollte, hab’ ich gehört, sie hätten das von Mrs. Lynam unter einer Brücke draußen am Highway gefunden. Niemand hat sie umsteigen sehen. Und sie haben auch keines von den Burnwood-Autos genommen. Lottie muß irgendwo ein Auto organisiert haben, aber niemand weiß, was für eins. So wie ich es sehe, sind sie über alle Berge.«

    Â»Wohin?«
    Lee Simon zuckte mit den knochigen Achseln. »Das weiß keiner, schätze ich.«
    Â»Keinen Tip?« fragte Luther
    Â»Also, im Gericht hört man so manches. Das meiste ist Gequatsche.« Wieder schlürfte er geräuschvoll an seinem Bier. »Die meisten meinen, sie sind hinter Matts Ex her, um sie zum Schweigen zu bringen. Deshalb hat dieser Pepperdyne so einen Scheißanfall gekriegt. Sie ist es nämlich, die behauptet, sie hätten das Schlitzauge umgelegt, das aus dem Gefängnis abhanden gekommen ist. Stellt euch das mal vor – sie hat gesagt, sie hätten ihm den Schniedelwutz abgehackt und ihn gekreuzigt«, flüsterte er.
    Henry und Luther kommentierten die Unfähigkeit des FBIs mit einem angewiderten Blick. Henry sagte: »Wir

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