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Die Zeugin

Die Zeugin

Titel: Die Zeugin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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aber bestimmt.
    Dann senkte sich sein Mund.
    Kendall gab sich ganz den atemberaubenden Gefühlen hin. Ohne Scham oder falsche Selbstbeherrschung ließ sie sich von den Empfindungen hinwegtragen, die er in ihrem Bauch und ihren Brüsten auslöste. Zärtlich kreiste und preßte und streichelte und liebkoste seine Zunge, bis sie vor Lust aufsprang wie eine Meeresmuschel.
    Er verharrte über ihr und küßte sie erst auf den Mund, ehe er in sie eindrang. Als sie ihm ihre Hüften entgegenhob, schloß er die Augen und brummte leise.
    Kendall grub die Finger in sein Haar und zog seinen Kopf zu sich herab. »Mach die Augen auf, John. Sieh mich an«, drängte sie ihn leise. »Sieh mir ins Gesicht. Vergiß mich nicht.«
    Er erfüllte ihre Bitte, während er sich unbeirrt mit tiefen, regelmäßigen Stößen in sie versenkte. Als er kam, rief er heiser und abgehackt ihren Namen und gab sich dann ganz dem Orgasmus hin, der nicht nur seinen Körper, sondern seine ganze Welt erschütterte.

    Später ließ er sich sanft auf sie sinken, nahm sie in die Arme, barg sein Gesicht an ihrem Hals. Kendall klammerte sich an ihm fest, strich ihm von Zeit zu Zeit übers Haar und flüsterte: »Vergiß mich nicht, John. Vergiß mich nicht.«

40. Kapitel
    Ein Mann rutschte Ricki Sue gegenüber in die Bank. »Hi.«
    Â»Verpiß dich.«
    Â»Das ist aber keine nette Begrüßung. Haben Sie mich schon vergessen? Mein Bruder und ich haben Sie heute nach dem Weg gefragt.«
    Während der vergangenen halben Stunde hatte Ricki Sue allein vor sich hin getrunken und sich die Wunden geleckt, die Pepperdynes scharfe Vorhaltungen gerissen hatten.
    Falls Mrs. Burnwood und ihrem Baby etwas Schreckliches zustieße, hatte er gesagt, dann sei das allein Ricki Sues Schuld.
    Wenn sie ihre beste Feundin lebendig wiedersehen wolle, solle sie lieber alles verraten, was sie wußte.
    Wenn die beiden starben, hätte sie für alle Zeit ihren Tod auf dem Gewissen. Das Leben der beiden liege in ihrer Hand.
    Er hatte gar nicht mehr aufgehört und so viele düstere Aussichten beschworen, daß schließlich nur noch der Wunsch sie beseelte, seiner Stimme zu entfliehen. Kaum war er weg, fühlte sie sich in ihrer eigenen Wohnung gefangen. Das Haus war immer noch ein einziges Chaos. Pepperdyne hatte versprochen, morgen einen Aufräumtrupp zu schicken, der den schwarzen Spurensicherungspuder beseitigen sollte, aber sie ertrug das Durcheinander keine Sekunde länger.
    Sie fühlte sich verwundbar, weil sie ständig daran denken mußte, daß jemand in ihre Intimsphäre eingedrungen war und in ihren persönlichsten Dingen geschnüffelt hatte. Außerdem – und das hätte sie Pepperdyne niemals gestanden – hatte sie Angst, allein zu Hause zu bleiben.

    Sie mußte raus. Und so war sie in dieser Bar gelandet. Sie kam nicht oft hierher. Doch weil sie heute abend allein bleiben wollte, hatte sie die Clubs gemieden, wo man sie kannte und sie wahrscheinlich auf irgendwelche Freunde getroffen wäre, die sich mit ihr unterhalten wollten.
    Heute abend war ihr nach einem Schwips zumute. Allein. Ein paar Männer hatten sie bereits prüfend gemustert, aber sie hatte alle Annäherungsversuche mit feindseligen Blicken abgewehrt. Bis jetzt hatte niemand gewagt, sich zu ihr zu setzen.
    Sobald sie den Kopf hob und den Mann an ihrem Tisch in Augenschein nahm, erkannte sie ihn wieder. Ihr Herz machte einen winzigen Satz. Die brüske Standardabfuhr erstarb ihr auf den Lippen. Ihr finsterer Blick hellte sich zu einem Lächeln auf.
    Â»Haben Sie die Sunset Street gefunden?«
    Â»Yeah, und das haben wir Ihnen zu verdanken. Aber der Freund, den wir besuchen wollten, ist umgezogen. In eine andere Stadt.« Henry Crook zuckte gleichgültig mit den Achseln. »Auch egal. Wir sind bloß zufällig vorbeigekommen und haben uns gedacht, wir schaun mal bei ihm rein.«
    Â»Wo ist Ihr Bruder?«
    Â»Er heißt Luther. Und ich bin Henry.«
    Â»Ich bin Ricki Sue. Ricki Sue Robb.«
    Â»Komisch, daß wir uns gleich zweimal am selben Tag über den Weg laufen. Muß Schicksal sein oder so.«
    Â»Bestimmt«, stimmte Ricki Sue zu.
    Seine Augen waren so unglaublich blau. Hübsches blondes Haar hatte er auch. Er war kein Geistesriese, aber wen kümmerte das? Pepperdyne besaß sicher einen höheren IQ, aber stellte eine absolute Nervensäge

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