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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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sie ungeschehen zu machen, daher werden wir das Beste aus seiner Anwesenheit machen. Tanu hat Warren stabilisiert. Wir packen ihn besser in den Rucksack und sehen zu, dass wir von hier wegkommen.«
    Kendra warf Tanu den Rucksack zu.
    »Da drin ist ein Einsiedlertroll«, meldete Seth sich zu Wort. »Ich glaube, er lebt schon lange da unten. Er scheint recht nett zu sein. Er heißt Bubda. Wir haben viel Kniffel gespielt. Er stellt doch keine Gefahr für Warren dar, oder?«
    »Danke für den Tipp«, sagte Trask. »Einsiedlertrolle machen im Allgemeinen nicht viel Ärger. Sie sind so eine Art Lumpensammler. Sie wollen im Wesentlichen in Ruhe gelassen werden. Ich werde mich mal mit ihm unterhalten und mir ein Bild von ihm machen. Bubda, sagst du?«
    »Könnte er für den Sphinx spionieren?«, fragte Kendra. »Ich habe den Rucksack bekommen, als ich von Torina geflohen bin.«
    »Unwahrscheinlich«, meinte Trask. »Einsiedlertrolle sind das niedere Gewürm des Trollvolks. Sie wirken keine schädliche Magie. Sie suchen nicht nach Verbündeten. Sie haben ein Talent dafür, sich in enge Räume zu mogeln und sich dort zu verstecken – und das ist so ziemlich alles.«
    Es erwies sich als nicht ganz einfach, Warren in den Rucksack zu befördern, da ihn die Medikamente in eine Art Narkose versetzt hatten. Trask klammerte sich an der Leiter fest, während Tanu Warren von oben hinabreichte. Dougan und Mara warteten unten auf dem Boden.
    Seth wäre gern bei dem Gespräch mit Bubda dabei gewesen. Er hoffte, dass sie ihm nichts antun würden. Der Troll mochte mürrisch und abweisend sein, aber Seth war überzeugt, dass er keine Bedrohung darstellte. Bubda wollte einfach allein sein. Als Trask wieder auftauchte, teilte er Seth mit, dass er sich keine Sorgen zu machen brauchte. Bubda war genau das, was Trask erwartet hatte, und als Gegenleistung für ein wenig Essen hatte er gelobt, sich von Warren fernzuhalten.
    Der Weitermarsch führte sie durch zunehmend felsiges Gelände. Sie bahnten sich einen Weg durch Geröllhalden und zwischen umgestürzten Felsen hindurch oder versuchten, solche Hindernisse zu umgehen. Sie stiegen einen steilen, mit Krüppelhölzern bewachsenen Hang hinauf, wobei sie halb gingen und sich halb an den windgebeutelten Bäumchen hinaufzogen. Eine Zeit lang wanderten sie auf einem Kamm mit steilen Abgründen zu beiden Seiten entlang.
    Seth genoss es, im Freien zu sein, den Geruch der Kiefern, die kühle, dünne Luft, die vereisten Bäche voll glatter, glänzender Kieselsteine. Er freute sich, wenn er hier und da einen Blick auf kreisende Greife erhaschte, und einmal bekam er eine jener monströsen, bärenähnlichen Kreaturen zu sehen, der sehnige Fleischbrocken aus dem gebogenen Schnabel baumelten, während es ein soeben erlegtes Tier verschlang. Die anderen schienen Seths Anwesenheit weitestgehend zu akzeptieren, auch wenn ihm Tanu mehrfach enttäuschte Blicke zuwarf.
    Als die Abenddämmerung herannahte, endete der kaum erkennbare Pfad, dem sie gefolgt waren, an einem langen Spalt in einer steilen Felswand.
    »Die Krebsgangkluft«, meinte Mara, die den Ort von der Karte her erkannte.
    »Führt fast achthundert Meter durch den Fels«, fügte Trask hinzu. »Agad sagte, der Durchgang ist an einigen Stellen so schmal, dass sich ein großer Mensch kaum hindurchzwängen kann. Die Krebsgangkluft ist nur wenige Kilometer von unserem ersten Ziel entfernt. Wir dürften den Schrein morgen erreichen.«
    »Schlagen wir unser Lager auf dieser Seite auf?«, fragte Dougan.
    Trask betrachtete den Himmel. »Sobald wir auf der anderen Seite dieses Engpasses sind, befinden wir uns auf dem Territorium, das Thronis, der Himmelsriese, für sich beansprucht. In Wyrmroost ist kein Ort sicher, aber ich gehe davon aus, dass diese Seite eine Spur gastlicher sein dürfte als die andere.«
    Sie gingen ein kleines Stück zurück und errichteten ihr Lager inmitten eines dichten Nadelwäldchens. Die schmale Lichtung bot gerade genug Platz, um ein Feuer zu machen und ihre Schlafsäcke nebeneinander auszurollen. Sie aßen Chili con Carne aus der Dose, Maisbrot und gebackene Kartoffeln, und als Nachtisch gab es Schokoriegel.
    Als sie sich hinlegten, nahm Seth Warrens Schlafsack plus Biwaksack. Mara übernahm die erste Wache. Eingemummelt in seinen Schlafsack blickte Seth zu den Sternen hinauf und staunte darüber, wie weit entfernt sie waren. Es war einfach, die Entfernung zusammenschrumpfen zu lassen, indem er sich vorstellte, all diese Sterne

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