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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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einverstanden.«
    Thronis schlug mit der Hand auf den Tisch, dass Seth ins Taumeln geriert und auf die Knie fiel. Seine Ohren klingelten. »Begeben wir uns also in meine Schatzkammer und staffieren euch aus«, verkündete der Riese begeistert. »Ich werde jedem von euch ein Halsband umlegen, um sicherzustellen, dass die Geschichte stimmt, die mir der Junge erzählt hat. Nichts wird euch retten, wenn er hinsichtlich eurer Absichten geflunkert hat. Sofern sich die Geschichte als wahr erweist, werde ich heute Abend mit euch, meine winzigen Kämpen, ein Festmahl feiern, und morgen früh sollt ihr euch auf den Weg machen, um zu gewinnen, was immer euch das Schicksal an Ruhm zubilligen mag!«

KAPITEL 22
    Raxtus
    B ubda saß im Schneidersitz auf einem zersplitterten Fass, die Arme vor der Brust verschränkt, einen mürrischen Ausdruck auf dem Gesicht. »Bubda darüber nachdenken«, sagte er. »Nächste Woche wieder fragen.«
    »Wir müssen es jetzt versuchen«, beharrte Kendra. »Wenn diese Greife zurückkommen, werden sie uns hier rausschmeißen. Du wirst dein Zuhause verlieren.«
    »Euch rausschmeißen. Bubda nicht finden.«
    » Wir haben dich gefunden«, hob Warren hervor.
    Bubda wedelte abschätzig mit der Hand. »Ihr mogeln. Gewusst, dass Bubda hier war. Bubda mit Harke gepikst.«
    »Wenn sie uns schnappen, werden wir ihnen von dir erzählen«, drohte Kendra.
    Der Einsiedlertroll runzelte finster die Stirn. »Wo Seth? Bubda vermissen Seth! Seth sprechen Trollisch. Seth spielen Kniffel.«
    Kendra gab sich alle Mühe, aufrichtig und nett zu klingen, statt frustriert und wütend. »Wenn du Seth wiedersehen willst, musst du versuchen, den Rucksack aus der kleinen Höhle zu schaffen.«
    Bubda hüpfte von dem Fass herunter. »Nein! Bubda hassen Himmel! Bubda nix rausgehen! Bubda verstecken.« Er ging in die Hocke, schlang die Arme um seinen Leib, zog den Kopf ein und sah plötzlich selbst wie ein schäbiges Holzfass aus.
    »Wie wäre es mit einer Runde Kniffel, um die Sache zu entscheiden?«, schlug Warren vor.
    Bubda hob den Kopf. »Kniffel?«
    »Wir drei zusammen«, fuhr Warren fort. »Wenn Kendra oder ich gewinnen, versuchst du, den Rucksack aus der Höhle zu schaffen.«
    »Wenn Bubda gewinnen?«
    »Dann darfst du noch einmal mit uns spielen«, sagte Kendra fröhlich.
    Bubda verzog das Gesicht. »Bubda kein Narr. Bubda gewinnen, ihr Bubda in Ruhe lassen.«
    »In Ordnung«, gab Warren nach.
    Bubdas Miene hellte sich auf. »Ihr nix gewinnen. Bubda Kniffelmeister.« Er watschelte zu der Kniffelschachtel hinüber.
    Kendra hatte bei Oma und Opa Larsen zum ersten Mal Kniffel gespielt. Ganze Abende war sie mit ihren Eltern, den Großeltern und Seth am Küchentisch gesessen, sie hatten Zuckerbrezeln mit Schokolade gegessen, Wacholderlimonade getrunken und Runde um Runde gespielt. Es hatte immer den Anschein gehabt, als würde Oma Larsen häufiger gewinnen als alle anderen, aber Kendra wusste, dass, von einigen wenigen Grundstrategien abgesehen, der Ausgang des Spiels reiner Zufall war. Die Aussicht, ihr Freikommen einem Plastikbecher mit Würfeln anzuvertrauen, war entmutigend, aber zumindest standen ihre Chancen zwei zu eins.
    Letztendlich schaffte niemand einen Kniffel, und Bubdas beharrliche Versuche, fünf Gleiche zu würfeln, kosteten ihn etliche Punkte. Er verfehlte den Bonus auf die obere Summe, musste die Große Straße streichen und sich einen niedrigen Viererpasch eintragen. Sowohl Kendra als auch Warren hatten am Ende mit ihrer vorsichtigeren Spielweise höhere Punktzahlen erzielt.
    »Würfel nicht in Ordnung«, zischte Bubda, nachdem es ihm auch bei seinem letzten Wurf misslungen war, eine fünfte Drei zu würfeln. »Nochmal spielen.«
    »Wir haben eine Abmachung«, rief ihm Warren ins Gedächtnis. »Wir können wieder spielen, aber zuerst musst du uns einen Gefallen tun.«
    Mit einem unverständlichen Brummeln wackelte Bubda zu den Sprossen hinüber und kletterte hinauf. Ohne erkennbare Schwierigkeiten schlüpfte er durch die Rucksacköffnung. Sekunden später kam er wieder herunter, immer noch vor sich hin brabbelnd.
    »Hast du ihn nach draußen gestellt?«, fragte Kendra.
    Der Troll nickte knapp.
    »Das ging aber schnell!«, rief Kendra begeistert.
    Grinsend hob Bubda einen Arm, legte den Kopf schräg und begann, auf der Stelle zu tanzen. Während er sich so drehte und wiegte, sah er einen Moment lang schlank und beweglich aus wie eine Schlange, und sein Körper wirkte beinahe athletisch. Dann ließ er den Arm

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