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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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lächerlich leicht zu vermeiden gewesen.
    »Haben sie dich mit Absicht verraten? Ist es vorsätzlich geschehen?«
    Nein. Aus Schwäche. Aus Unvorsichtigkeit. Es war verheerend. Aber es geschah nicht absichtlich.
    »Gehörten sie nicht zu deinen besten Dienern?«
    Die Elite meiner Streiter. Meine tüchtigsten Mittelsleute. Ihr Stolz hat sie gegenüber ihren Schwächen blind gemacht. Ein klein wenig Vorsicht hätte die Katastrophe verhindert.
    »Ich wette, sie haben ihre Lektion gelernt.«
    Nicht alle sind loyal geblieben.
    »Dann vergib diesen sechs Astriden lieber nicht.«
    Ein kaltes, argwöhnisches Gefühl erfasste Kendra.
    Du sprichst aus Eigennutz. Du brauchst verzweifelt jede Hilfe, selbst ihre.
    »Ich brauche verzweifelt Hilfe, weil ich versuche, die Welt zu retten. Nicht weil ich egoistisch bin.«
    Das Gefühl erwärmte sich zu einer matten Gleichgültigkeit.
    Meine Astriden wären nicht die Diener, die sie einst waren. Ich habe ihnen ihre Macht genommen. Gegenüber früher sind sie kaum mehr Schatten ihrer selbst.
    »Du könntest ihnen ihre Macht zurückgeben.«
    Nein, das kann ich nicht. Ihre Energie hat nun an anderer Stelle ihren Ort.
    Kendra versuchte, ihre Gedanken zu sammeln. Ihr waren die Worte ausgegangen. Es schien ihr dumm, einen Groll über Äonen hinweg aufrechtzuerhalten. Sie stritt sich ständig mit Seth, aber sie waren klug genug, um sich anschließend wieder zu versöhnen. Und sie waren nur Kinder.
    Wenn du an meinen Schreinen weilst, brauchst du nicht zu sprechen, damit ich dich höre. Du hast dich sehr klar und überzeugend zugunsten der Astriden eingesetzt, und obwohl sich in mir machtvolle Gefühle dagegen wehren, erscheint es mir als ein kluger Rat. Unangenehm, höchst ärgerlich, aber vernünftig. Seit der König geholt wurde, war mein Volk nicht mehr in der Lage, sich mit den Astriden zu verständigen. Ich werde diese Mauer entfernen.
    »Raxtus konnte sie hören.«
    Richtig. Raxtus ist nicht offiziell ein Angehöriger meines Königreichs, obwohl er für eine Weile mein Mündel war und ich ihn als einen Freund betrachte. Vielleicht kann er dir hier in Wyrmroost helfen. Der Drache hat mehr Kraft, als ihm bewusst ist.
    »Können die Astriden mir ebenfalls helfen?«
    Zaubersprüche und Verträge hindern alle außer Drachen und Sterbliche daran, den Drachentempel zu betreten. Außerdem können dir meine Astriden in ihrem gegenwärtigen Zustand nur begrenzte Hilfe leisten. Um Unterstützung von ihrer Seite wirst du dich alleine kümmern müssen. Ich bin nach wie vor nicht willens, mich direkt mit ihnen in Verbindung zu setzen. Die Mauer zwischen mir selbst und den Astriden wird Bestand haben.
    »Kannst du mir auf irgendeine andere Art helfen?«
    Du suchst den Standort des Drachentempels. Patton hat Anweisungen auf eine Steintafel geschrieben und sie in meinen Teich geworfen. Aber ich kann dir den Weg besser zeigen. Der Tempel ist nicht weit entfernt. Klettere von hier abwärts in Richtung Osten und steuere dann den höchsten Berggipfel im Nordosten an.
    Für einen Moment wurde alles finster, obwohl Kendras Augen offen waren. Dann entfaltete sich eine Vision. Sie schwebte vom Schrein aus einen Hang hinab, beschrieb dann einen Bogen und glitt auf einen senkrechten Felsfinger zu. Die Vision löste sich in Nebel auf, und sie konnte wieder normal sehen.
    »Ich weiß jetzt, wohin ich muss.«
    Trink aus der Quelle.
    Kendra nahm die goldene Schale und füllte sie an der sprudelnden Quelle halb voll. Dann hob sie das kalte Metall an die Lippen und trank. Das frische Wasser hatte einen mineralischen, leicht metallischen Geschmack. Aber dann schmeckte es plötzlich wie Zitronensaft und Honig und Salzwasser, wie Traubensaft und Milch, rohe Eier und Apfelsaft, Grießbrei und Möhrensaft – alle Aromen auf einmal, aber irgendwie doch voneinander getrennt und deutlich erkennbar.
    Jetzt werden meine Astriden deine Gedanken vernehmen, und du wirst im Gegenzug ihre Gedanken hören. Aber meine werden sie nicht vernehmen. Geh in Frieden, Kendra.
    Warme Gefühle gaben Kendra neuen Auftrieb und stärkten sie mehr, als es eine körperliche Umarmung vermocht hätte. »Danke.«
    Kendra stand auf und drehte sich um. Die auf der Felskante aufgereihten Astriden musterten sie ernst. Raxtus wartete ein Stück weiter den Hang hinunter. Kendra trat zwischen die Astriden, hüpfte vom Sims hinab und drehte sich dann zu ihnen um.
    »Wie kann ich mit euch reden?«
    Dies wird genügen. Mehrere Stimmen antworteten wie eine in

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