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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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bereits mit der Tatsache abgefunden, dass sie den Schlüssel allein würde holen müssen. Ihre Probleme waren nach wie vor alles andere als gelöst, aber zumindest schien ihre Lage nicht mehr vollkommen hoffnungslos.

KAPITEL 24
    Der Tempel
    S eth hatte noch nie so viele Libellen gesehen. Die stromlinienförmigen Insekten schwebten über den schilfbedeckten Teichen in der Nähe des Eingangs zum Drachentempel oder huschten zuckend hin und her, die kleinsten so groß wie ein Finger, die größten halb so lang wie sein Unterarm. Eins der Tiere landete auf seinem Arm. Seth blickte auf die Facettenaugen hinab, auf die durchschimmernden Flügel und den schlanken, vielfarbigen Körper. Nach einem Moment erhob sich die Libelle wieder in die Luft und gesellte sich zu den anderen über den Teichen.
    Hätte er an diesem Morgen nicht das Milchpulver aus Fabelheim getrunken, hätte Seth vielleicht den Verdacht gehabt, die Insekten könnten getarnte magische Geschöpfe sein. Aber diese Tiere waren echt und schimmerten in allen Farben des Regenbogens. Obwohl das englische Wort für Libelle »Drachenfliege« bedeutet, hatte Seth bisher nie eine Verbindung zwischen Drachen und Libellen gesehen.
    Der Eingang zum Drachentempel gähnte bedrohlich vor ihm. Der Tempel war im Wesentlichen eine natürliche Schlucht, die von einem gewölbten Steindach abgedeckt war. Zwei Granitdrachen, die beinahe genauso groß waren wie Thronis, flankierten die Öffnung zu der düsteren Schlucht, die grimmigen Kiefer weit aufgerissen.
    Seth bemerkte einen Greif, der in der Ferne über die Baumwipfel strich. Nachdem die Greife Seth und die anderen verstohlen unter einer Gruppe von Kiefern abgesetzt hatten, waren sie davongeflogen, um nach Kendra zu suchen. Am frühen Morgen hatte Mara Spuren in der Schlucht gefunden, in die Kendra am Tag zuvor gefallen war. Sie führten eine lange Strecke die Schlucht hinauf, bis sie sich mit der Fährte eines sehr jungen Drachen vermischten. Glücklicherweise hatte sie kein Blut oder irgendwelche anderen Hinweise auf einen Kampf entdeckt. Weitere Spuren Kendras hatte Mara in der Nähe des Schreins der Feenkönigin ausgemacht, erneut überlagert von Drachenabdrücken. Von dort aus verloren sich alle Spuren.
    So unwahrscheinlich es auch klang, Mara schien es am plausibelsten, dass sich Kendra von dem Drachen transportieren ließ. Trask war derselben Ansicht. Da Kendra den Schrein der Feenkönigin bereits aufgesucht hatte, wusste sie wahrscheinlich auch, wo der Drachentempel zu finden war. Aber am Eingang zum Drachentempel hatten sie keine weiteren Spuren von Kendra oder einem jungen Drachen entdeckt. Konnte sie sich allein in den Tempel gewagt haben? Vielleicht hatte der Drache ja herausgefunden, wohin Kendra wollte, und hatte sie attackiert. Trask, Mara und die anderen waren inzwischen ausgeschwärmt, um die Umgebung abzusuchen. Seth hatten sie mit der Ausrüstung in der Nähe des Eingangs zurückgelassen.
    »Ich hab sie gefunden!«, rief Gavin.
    Seth sah, wie Gavin den Geröllhang rechts vom Eingang des Tempels heruntergeschlittert kam und dabei immer wieder kleine Steinlawinen lostrat. Kendra folgte ihm, den Rucksack über der Schulter. Sie wählte ihren Weg vorsichtiger als Gavin. Seth suchte den Himmel nach Anzeichen auf Drachen ab und war erleichtert, keine zu entdecken. Sie waren hier vollkommen ungeschützt, und wenn ein Drache sie so nahe am Drachentempel entdeckte, würde ihr Abenteuer enden, bevor es überhaupt begonnen hatte.
    Während Seth auf Gavin und seine Schwester wartete, betrachtete er den gewaltigen Tempel. Was waren das bloß für Wesen, die hier ein Dach über eine Schlucht gespannt und das Ganze dann ihr Zuhause genannt hatten? Wenn der Eingang so groß war und dahinter so gewaltige Räume lagen, was mochte dann dort auf sie warten? Die steinernen Drachen vor dem Tempel schienen ihm da eine Art Wink mit dem Zaunpfahl zu sein.
    »Ich bin so froh, dass es dir gutgeht«, sagte Kendra, als sie Seth erreichte.
    »Wir hatten Glück«, erklärte Seth. »Thronis möchte ein paar Sachen aus der Schatzkammer haben.«
    »Wir sollen für ihn stehlen?«, fragte Kendra und drehte sich zu Gavin um.
    Gavin strich über die silberne Kette um seinen Hals. »Wenn wir es n-n-n-nicht tun, werden diese Dinger uns erwürgen.«
    Kendra musterte Seth. »Ihr habt alle so eine?«
    Seth zuckte die Achseln. »Es war unsere einzige Möglichkeit, nicht zu Pastete verarbeitet zu werden. Im Ernst.«
    »Den Drachen wird das nicht

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