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Die Zuflucht der Drachen - Roman

Die Zuflucht der Drachen - Roman

Titel: Die Zuflucht der Drachen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Penhaligon Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Tanu aus der Höhle auf, und während sie auf den See zutrabten, erzählte Gavin von seinem Kampf mit der Hydra. Trask gab den anderen Anweisung zu warten und ging mit Gavin durch den schmalen Gang, um das dunkle Wasser zu inspizieren. Schon bald waren sie zurück, dann eilten sie in zwei getrennten Gruppen durch den Gang und über das Felssims am See.
    Kendra ging schnell, immer darauf gefasst, dass sich kreischende Köpfe aus den Tiefen erhoben, aber der düstere See lag vollkommen still. Sie ließen die schlafende Hydra hinter sich, kletterten an den Knoten des Seils empor und hetzten zwischen den riesigen Steindrachen hinaus ins spätnachmittägliche Sonnenlicht. Wolken von Libellen schwebten über den schilfüberwucherten Teichen.
    »Was jetzt?«, fragte Kendra.
    »Wir sehen zu, dass wir so schnell wie möglich zum Treffpunkt kommen«, erklärte Trask und beschleunigte das Tempo. »Wir werden über eine Stunde brauchen. Von dort aus werden die Greife uns zu Thronis bringen. Der Riese hat sein Wort gegeben, uns zu helfen, und er kann nicht lügen. Wir werden über Nacht in seinem Herrenhaus ausharren und einen Plan schmieden, wie wir aus Wyrmroost herauskommen. Vielleicht können seine Greife das Gebiet auskundschaften, um festzustellen, ob Navarog wirklich an den Toren wartet.«
    Sie folgten im Gänsemarsch einer weglosen Route, die unter hohen Tannen entlangführte. Bis auf den Wind, der gelegentlich in den Zweigen raschelte, lag der Wald um sie herum vollkommen still. Keiner sagte ein Wort. Kendra nahm an, niemand wollte den Bann brechen, indem er die unheimliche Ruhe störte. Sie hatten den Drachentempel überlebt. Sie hatten den Schlüssel und die Figuren. Wenn sie es jetzt nur noch zu den Greifen schafften, ohne die Aufmerksamkeit irgendwelcher räuberischer Wesen aus Wyrmroost zu erregen!
    Einmal bedeutete Mara ihnen, stehen zu bleiben und sich zu ducken, als sie in der Ferne einen Drachen über den Himmel gleiten sah. Nichts wies darauf hin, dass er sie bemerkt hatte, und schon bald war das Ungeheuer wieder außer Sicht.
    Sie kletterten einen felsigen Hang hinauf, und der Baumbewuchs wurde immer spärlicher. Als sie den langen Hang etwa halb hinaufgestiegen waren, versammelte Trask die kleine Gruppe unter einer vorspringenden Felsnase.
    »Die Greife müssten direkt hinter dem Grat dort oben auf uns warten«, erklärte Mara.
    Trask nickte. »Ich gehe zusammen mit Gavin als Erster hinüber. Wenn die Luft rein ist, werde ich pfeifen.«
    Kendra und die anderen kauerten sich unter den überhängenden Fels und lauschten auf das Klackern und Kullern loser Steine, während Trask und Gavin zum Grat hinaufstiegen. Bald nachdem sie den höchsten Punkt überwunden hatten, ertönten zwei kurze Pfiffe. Mara führte nun den Rest der Gruppe den Hang hinauf, und als sich Kendra ihren Weg über das lose Geröll bahnte, verstand sie, warum Trask und Gavin beim Klettern so viel Lärm gemacht hatten. Wohin sie auch trat, die Steine gaben nach und rutschten unter ihr weg.
    Sie hatte den Grat des messerdünnen Felskamms fast erreicht, da hörte Kendra das Flattern von Flügeln. Ein Astride landete auf einem Stein in der Nähe des Gipfels, und Worte schossen ihr in den Kopf. Dies ist ein Hinterhalt. Zwei Drachen liegen auf der Lauer. Lauft!
    Mara hielt ihren Speer bereit und musterte das ausdruckslose Menschengesicht der Eule. »Was will er?«, fragte sie.
    »Uns warnen«, antwortete Kendra und legte beruhigend ihre Hand auf den Speer. Sie warf dem Astriden einen prüfenden Blick zu. »Bist du dir sicher?«
    Lauft! Sie werden jeden Moment angreifen. Warne deine Freunde. Der Astride erhob sich in die Luft.
    »Es ist eine Falle!«, brüllte Kendra. Sie eilte zur Kammlinie hinauf und spähte zu Gavin und Trask hinüber, die auf der anderen Seite hinabkletterten. Auf ihren Ruf hin hatten sie sich umgedreht. Mehrere Greife waren aus den Bäumen ein Stück unter ihnen aufgetaucht. Auf einem ritt der Zwerg. »Drachen! Lauft! Es ist ein Hinterhalt!«
    Der Zwerg blaffte einen Befehl, und die Greife erhoben sich in die Luft. Im gleichen Moment stiegen zwei riesige Drachen über dem gegenüberliegenden Felskamm auf. Einer hatte grüne Schuppen und eine Halskrause aus knochigen Dornen, die seinen kantigen Kopf umrahmte. Der andere war ein Ungetüm in Scharlachrot, mit unförmigen Verdickungen an der Schnauze und einem knüppelartigen Schwanz. Der rote Drache glitt tief über die Bäume hinweg. Ein brodelndes Inferno schoss zwischen seinen

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