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Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition)

Titel: Die Zwei Schwerter, Band 2: Die Rückkehr der Elben (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Holger de Grandpair
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Kontrahenten gegenüber, der gleichwohl über eine massige Statur und ausladende Muskelpakete verfügte. Dennoch war der Rhodrim zunächst guter Dinge, dass sich ihm früher oder später eine lohnende Gelegenheit für einen Stich mit seinem Schwert bieten würde, denn sein Gegner bediente sich einer klobigen Streitaxt und schien kein Freund aufmerksamer Deckungsarbeit zu sein. Die ersten zwei, drei Hiebe des grünhäutigen Wesens verfehlten auch ihr Ziel, was Marcius in seinen Absichten und seiner guten Hoffnung bestärkte. Die nächste Blöße, die sein Widersacher ihm bieten würde, würde er sich zunutze machen, so sagte er sich.
    Dann aber geschah etwas Unerwartetes. Bei einem neuerlichen Bogenschlag des Orks geriet der Mensch, als er gerade einen Ausfallschritt unternehmen wollte, auf dem losen, trockenen Sand, der den Hügel wie Zuckerguss bedeckte, ins Rutschen. Soeben noch rechtzeitig reckte er sein Schwert zu seinem Schutz empor, doch konnte er nicht vermeiden, dass die Axt des Feindes seine Waffe dicht über der Parierstange traf und diese mit der immensen Wucht, mit welcher sie geschwungen wurde, seiner Hand entrang. Der Angreifer suchte sogleich, seinen Vorteil in einen endgültigen Erfolg umzumünzen, sodass er seine Axt weit hinter den eigenen Kopf schwang, um Maß für den vernichtenden Hieb zu nehmen.
    Wie ein Blitz durchzuckte Marcius die Erkenntnis, dass er unverzüglich etwas Unerwartetes tun musste, da es ihn ansonsten den Kopf kosten würde. Mit dem Mut der Verzweiflung sprang er nach vorne und blockierte die herabrauschenden Arme des Orks mit seinen nach oben gereckten, gekreuzten Fäusten. Anschließend hielt er die Unterarme seines Kontrahenten verbissen gepackt, während dieser sich grunzend bemühte, den Menschen in die Knie zu zwingen und seine Waffenhand dessen Griff zu entwinden.
    Für eine Weile sah es so aus, als würde sich die überlegene Kraft des Axtträgers durchsetzen, denn die Schneide senkte sich Zoll für Zoll über der Stirn des Rhodrim und kam ihr bedrohlich nahe. Dann jedoch griff Marcius zu einem weiteren beherzten Manöver: unversehens unternahm er einen sichelförmigen Schritt weit in den Stand des Gegners hinein, senste dessen Beine mit seinem eigenen rechten Bein hinweg, woraufhin dieser seinen Stand verlor und, vor Entsetzen schreiend, hintenüber fiel. Ohne innezuhalten kam der junge Mensch dann über den Ork, riss ihm die Streitaxt aus den Händen, die das grünhäutige Wesen instinktiv dazu gebraucht hatte, um den Sturz abzufedern, und spaltete ihm damit die breite Nase und das Gesicht in zwei Teile.
    „Eindrucksvolle Technik, Marcius. Die musst du mir unbedingt irgendwann beibringen“, sagte Ulven, der an der Seite des Freundes erschien. Das Blut, das dabei von seiner Klinge troff, zeigte, dass auch er sich in der Zwischenzeit seiner Gegner entledigt hatte.
    „Ich werde darüber nachdenken ...“, erwiderte der schwarzhaarige Rhodrim und rang sich ein Lächeln ab.
    Uchnoth hatte gerade einen Gegner erschlagen, als bereits zwei weitere die Steigung in seiner Nähe erklommen und ihn sogleich ins Auge fassten. Die Sorkshratts schwenkten lange Spieße, die den Speeren der Menschen nicht unähnlich waren, und hielten dann heulend auf ihn zu.
    Der massige Ashtrog überlegte für einen Moment, kramte in seinem von zahlreichen Kämpfen, Schlachten und Geplänkeln geschärften Verstand und fand schließlich die Möglichkeit, sich zu erwehren, die ihm die beste erschien: er bückte sich kurzerhand zu dem von ihm gefällten Widersacher nieder und schulterte ihn, sodass er den Leichnam quer vor seiner Brust verankerte. Dann stimmte er ein lautes, beängstigendes, aus tiefer Kehle erschallendes Kriegsgeheul an und hetzte den Feinden entgegen. Unmittelbar ehe er diese erreichte und mit den Spitzen ihrer Langwaffen Bekanntschaft machte, stoppte er abrupt ab und schleuderte den Leib des getöteten Sorkshratts dessen Stammesbrüdern entgegen. Diese reckten instinktiv ihre Spieße nach vorne und fingen den schlaffen Körper auf, indem sie ihn durchbohrten, was unweigerlich dazu führte, dass sie innezuhalten gezwungen waren und ihre Waffen vorübergehen nutzlos wurden.
    Uchnoth nutzte dies sofort: wie ein Fels baute er sich vor den fremden Orks auf, führte mit seiner mächtigen Streitaxt einen waagerechten Sichelschlag und enthauptete beide Gegner mit einem einzigen Hieb. Ihrer grünen Köpfe beraubt, brachen die Angreifer wie Marionetten, denen man die Fäden durchschnitten

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