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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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bewaffnet, durch die Nägel getrieben waren, einer besaß einen Krummdolch, der andere sogar ein rostiges Schwert.
    Die letzten vier sprangen herab, einer von ihnen besaß eine Handaxt, die anderen drei wieder diese Knüppel.
    »Wenn ich euch daran erinnern dürfte, euer Gold bitte«, sprach der Anführer und legte seine Hand drohend auf den Knauf des Schwerts. Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er langsam unruhig wurde. Etwas lief wohl nicht nach seinem Plan. Ich kannte das Gefühl.
    »Wenigstens ist er höflich«, bemerkte Varosch.
    »Geht und lebt«, sagte Zokora und machte eine wedelnde Handbewegung. »Shuu!«
    »Shuu?«, fragte Natalyia.
    »Ich übe gerade Rücksicht. Ich bin leise«, sagte Zokora. »Menschen schlafen meistens nachts.«
    »Oh, das macht nichts«, sagte Faisal. »Werdet ruhig laut, o Blüte der Nacht.«
    Ich sah, wie Zokora ihr Symbol berührte, dann öffnete sie ihren Mund. »Miau.«
    Varosch fing an zu lachen.
    »Edle Herren …«, begann der Anführer. Zokora fuhr zu ihm herum, ihre Augen glühten rötlich auf, und aus ihrem Mund erschallte der Jagdschrei einer großen Eiskatze, wie ich ihn schon einmal, tief in den Höhlen unter den Donnerbergen, vernommen hatte. Ich konnte diese Katze fast sehen, dort wo Zokora stand, mit Schultern höher als meine, von einer majestätischen Schönheit und so weiß, wie Zokora dunkel war.
    Der Schrei hielt an, das Grollen des mächtigen Brustkastens war, als ob man Findlinge durch die Straßen rollen würde. Es schien mir, als ob die Luft vibrierte und ich selbst fast keine Luft mehr bekam.
    Dann hörte der Schrei abrupt auf. Die Eiskatze bleckte lange, weiße Zähne, sah grinsend in die Runde, verschwand und ließ eine selbstzufriedene Zokora zurück.
    Die Straßenräuber sahen sie fassungslos an.
    Zokora wedelte wieder mit der Hand. »Shuu!«
    Die Straßenräuber drehten sich um und rannten, was sie konnten. Um uns herum wurden überall in den Häusern Lichter entzündet, und von vorn, vom Tor zur inneren Stadt, kamen Wachen herbeigeeilt.
    Als sie uns erreichten, lachte ich immer noch hysterisch. Die ganze Anspannung des heutigen Abends, die Ängste, die ich spürte, all das fiel von mir ab. Ich war nicht der Einzige. Varosch hatte Zokora in die Arme genommen, seine Schultern bebten. Natalyia lehnte an der Wand und schlug mit der flachen Hand darauf, Armin hatte sich hinter mir in Deckung gebracht.
    Auch der Hüter der Nacht japste nach Luft.
    »Mögen die Götter euch sicher geleiten«, sagte einer der Wächter und sah uns seltsam an. »Habt ihr hier eine Katze gesehen?«
    »Shuu«, sagte Natalyia und machte eine wedelnde Handbewegung. Es war zu viel für mich, erneut brach ich in schallendes Gelächter aus.
    »Mögen die Götter euch strafen, ehrbaren Menschen die Nachtruhe zu nehmen!«, rief eine Stimme aus einem Haus. Aus einem anderen Fenster flog ein Nachttopf und traf beinahe einen Wächter. »Wachen, nehmt sie fest! Es ist nicht sittsam, einen solchen Lärm zu machen!«, rief eine Stimme aus demselben Fenster.
    »Sohn eines altersschwachen Kamels und einer blinden Hündin!«, rief der Wächter erbost zurück. »Rate, wen du hier mit deinem Kot bedacht hast. Was denkst du denn, was sittsam ist? Gleich nehme ich dich fest und schleife dich eigenhändig vor den Richter!«
    Schweigen.
    Schließlich konnte ich mich wieder beruhigen. Der Hüter der Nacht verstand es, die Wachen zum Abziehen zu überreden, und wir gingen weiter, bevor uns weitere unangenehme Wurfgeschosse treffen konnten.
    »Was war das?«, fragte Natalyia und wischte sich Tränen aus den Augen. »Was habt Ihr gemacht?«
    »Das war der Schrei meines Totems«, antwortete die Dunkelelfe.
    »Zokora«, sagte ich noch immer leicht atemlos und wischte mir die letzten Tränen aus den Augen. »Macht das nie wieder!«
    Sie sah mich an und lächelte breit.
    »Ich habe mich an einem Witz versucht«, sagte sie dann. »Ich glaube, ich verstehe jetzt den menschlichen Humor. Du hast recht. Lachen ist gut gegen Angst.«
    Die Wachen am inneren Tor sahen uns misstrauisch an, aber sie öffneten uns das Tor. Ich wollte noch ein paar Worte mit dem Hüter der Nacht wechseln und führte ihn zu einem der friedlich plätschernden Brunnen.
    Endlich konnte ich mir auch wieder eine Pfeife genehmigen.
    »Faisal, ich wollte Euch gerade nach anderen Häusern fragen, als meine Gefährtin sich diesen … Witz erlaubte.«
    Er nickte, aber seine Mundwinkel zuckten.
    »Habt Ihr je vom Haus des Adlers gehört?« Armins

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