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Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition)

Titel: Die Zweite Legion: Das Geheimnis von Askir 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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bleiben.«
    Armin hustete noch einmal und nickte. »Woher kennt Ihr den Namen der Tochter des Wassers? Niemand kennt ihn mehr!«
    »Ich glaube, sie hat einst unsere Länder vor der Vernichtung bewahrt«, sagte ich leise. Sieglinde und Serafine. Leandra, Janos. Es wurde Zeit, dass wir sie suchten. »Mehr will ich über sie nicht sagen, Armin. Du musst deine Neugier zügeln.« Mit etwas Glück konnte er Serafine bald selbst befragen. Sie kam offensichtlich mit den Wortschwällen hierzulande besser zurecht.
    »Aber …«
    »Armin, es ist mir ernst. Stell keine Fragen mehr, oder willst du aus dem Raum verbannt werden, wenn wir reden wollen?«
    »Sag ihm auch, was passiert, wenn er uns verrät«, meinte Zokora.
    »Er hat uns nicht verraten.«
    »Ja. Aber seine Wunden sind nicht tief. Er blutet nicht mehr«, sagte die Dunkelelfe und sah Armin misstrauisch an. »Auch das ist ein alter Trick. Wir geben uns mehr Mühe mit dem Foltern.«
    »Essera, ich bitte Euch …«
    »Ich kann es nachholen, um zu sehen, wo die Wahrheit bei ihm liegt.«
    Armin wurde bleich.
    »Zokora! Er hat uns nichts getan. Er hat mir das Leben gerettet«, verteidigte ich ihn.
    »Es gibt Gründe, einem Feind das Leben zu retten. Er ist dann dankbar«, sagte sie, schüttelte aber den Kopf und ließ sich in einen Stuhl sinken. »Intrigen. Ich sehe sie schon überall.«

32. Das Haus des Adlers
     
    Am nächsten Morgen brachen wir zeitig auf. Keiner von uns hatte länger als eine oder zwei Stunden geschlafen, aber ich spürte, dass die Zeit drängte. Armin führte uns zum Hafen zurück. Während er mit dem Kapitän eines Flussschiffes verhandelte, warf ich einen letzten Blick auf die Hütte, den Eingang zu Selims Versteck. Dort stand eine Traube Wachsoldaten. Sie waren mit Fackeln ausgerüstet und hatten offensichtlich vor, in die Kanäle zu steigen.
    »Weißt du, was dort los ist?«, fragte ich einen Hafenarbeiter.
    »Esseri, ich weiß es nicht. Aber ich hörte Gerüchte, dass gestern Nacht jemand die Diebesgilde zerstört habe. Angeblich ein Nekromant. Die halbe Stadt ist in Panik deswegen.«
    Ich ließ ein paar Kupfermünzen in seine Hand gleiten. Langsam verstand ich, wie man sich hier zu verhalten hatte. »Hast du noch andere Gerüchte gehört?«
    »Nein, Esseri. Nur dass die Wache auf dem Weg in den Kanal sei, weil dort die Spuren der Zauberei zu sehen seien.«
    Vielleicht war die Idee mit den T-Galgen doch nicht so gut gewesen. Ich dankte dem Hafenarbeiter und ging zu den anderen zurück. Diesmal waren wir standesgemäß gekleidet. Seelenreißer hing auf meinem Rücken, unter meinem Umhang kaum zu sehen, an der Seite trug ich ein Krummschwert. Armin hatte allen, auch mir, die Haare schwarz gefärbt. Natalyia genoss ihre Rolle als Adlige, aß von einem silbernen Teller Konfekt, ohne die Sänfte zu verlassen, die Armin für sie organisiert hatte. Ein Sklave wedelte ihr mit einem großen Fächer Luft zu.
    Wir waren offensichtlich gerade handelseinig geworden. Die Sklaven halfen noch mit dem Gepäck der hohen Dame, wurden dann entgolten, und wir waren an Bord.
    »Ich wusste gar nicht, dass die Sklaven für sich selbst arbeiten können«, sagte ich, als ich den Sänftenträgern nachsah.
    »Sie können sich so ihre Freilassung erkaufen«, erklärte mir Armin. »Aber es ist schwierig, denn kaum ein Herr gibt ihnen die Zeit dazu.«
    Ich sah mich auf dem Schiff um. Es war sauber, die dunklen Planken glänzten wie frisch geölt. Auch Segelzeug und Tauwerk waren ordentlich, die Mannschaft, insgesamt acht Männer, sah gut genährt aus und trug saubere Leinenhosen anstatt der üblichen Lumpen.
    »Das ist die Lanze des Ruhms , Esseri. Das beste Schiff im Hafen, kein anderes hat diese geschmeidigen Linien und fliegt einem Falken gleich über die Wasser des Gazar. Es ist …«
    Zokora räusperte sich vernehmlich.
    »Es ist das beste Schiff, Esseri. Was wichtiger ist, der Kapitän und die Mannschaft sind vertrauenswürdig«, beendete Armin hastig seinen Vortrag.
    »Und es hat ein Vermögen gekostet.«
    »Ja, Esseri. Ich hoffe, es war Euch recht.«
    Ich seufzte. Wir besaßen eine Menge Gold. Aber wenn das so weiterging, war es bald aufgebraucht.
    Im Heck des Schiffes gab es eine große Kajüte mit offenen Fenstern. Darüber war Segeltuch gespannt, sodass die Sonne kaum hereinschien, und ein leichter Wind trieb die stehende Hitze fort. Sessel gab es nicht, nur runde Kissen und halbhohe Tische. Eine Schale lockte uns mit frischen Früchten.
    Ich setzte mich in eine

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