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Die zweite Todsuende

Die zweite Todsuende

Titel: Die zweite Todsuende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lawrence Sanders
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ausgerechnet Geltman. Mir gefällt der Kleine.»
    «Mir auch, aber was besagt das schon?» erwiderte Delaney.
    Darauf wußte Boone keine Antwort.
    «Glauben Sie, Sie können noch ein paar Stunden ohne Schlaf auskommen, Sergeant?» fragte der Chief.
    «Keine Schwierigkeit.»
    «Ich will von Thorsen ein paar Leute anfordern. Mama Perez muß rund um die Uhr beschattet werden.»
    «Könnten wir die nicht als Zeugin vorsorglich inhaftieren?»
    «Ja, das wäre möglich, nur könnte man daraus schließen, was wir für Karten in der Hand haben, und im Kittchen nützt sie uns nichts. Lockere Überwachung müßte ausreichen, sie darf uns nur nicht entwischen.»
    «Und Geltman, Sir? Wollen Sie den auch überwachen lassen?»
    «Nein, der läuft uns nicht weg. Es sei denn, er merkt, daß er beschattet wird und verliert vor Angst den Kopf. Zunächst einmal reicht es, Mama Perez unter Beobachtung zu halten. Sobald die angeforderten Leute kommen, weisen Sie sie bitte ein. Ich denke, der erste dürfte schon in etwa einer Stunde hier auftauchen.»
    «Und was soll ich dabei machen?» fragte Jason T. Jason besorgt, denn er sah seine kurze Laufbahn als Kriminalist bereits ihrem Ende zugehen.
    «Heimgehen und schlafen», befahl Delaney. Als er die enttäuschte Miene des Schwarzen bemerkte, setzte er hinzu: «Melden Sie sich Montag früh bei Sergeant Boone. In Zivil. Mit Zivil meine ich einen unauffälligen Anzug, nicht ein Phantasiekostüm, in dem man Sie für Superfly hält.»
    Jason T. Jason grinste beglückt.

19
    Delaney hatte eine Liste gemacht, auf der ordentlich vermerkt stand, was alles zu erledigen war, und in welcher Reihenfolge, doch Montag früh wurde ihm ein dicker Strich durch seine Pläne gemacht.
    Zwar erreichte er Lieutenant Wolfe beim ersten Versuch, doch der konnte ihm nicht behilflich sein.
    «In einer Stunde muß ich aufs Gericht, Chief. Als Zeuge in einem Fälscherprozeß. Eine Chagall-Sache. Einer meiner Leute ist krank, der andere hat in Brooklyn zu tun. Dort schneidet irgendwer aus alten Ausgaben von Harpen Magazin in der öffentlichen Bibliothek die Reproduktionen von Winslow Homer-Stichen raus. Das passiert jetzt immer häufiger.»

    Delaney war einigermaßen ratlos. «Ich muß unbedingt wissen, wie sich der Verlust, der Geltman dadurch entsteht, daß er keine Bilder von Maitland mehr zu verkaufen hat, auf seinen finanziellen Status auswirkt. Kann er seinen Laden auch ohne diese Einkünfte weiterführen, oder bedeutet es, daß er Pleite macht? Ich nehme an, seine Konkurrenten in der Madison Avenue sind darüber am besten informiert.»
    «Auch die in der 57th Street.»
    «Aha. Ich schlage Ihnen folgendes vor: Ich schicke einen meiner Leute ins Gericht, und Sie geben ihm die Namen von einem Dutzend Kunsthändlern, die wir heute noch über Geltmans Einkommensverhältnisse ausfragen können - geht das?»
    «Ohne weiteres», versicherte Wolfe. «Das macht keine Schwierigkeiten.»
    «Gut. Dann soll Boone mit Ihnen die entsprechende Vereinbarung treffen.»
    «Übrigens, Chief, ich habe mich ein bißchen umgehört. Handfestes Belastungsmaterial habe ich keines gefunden, aber es heißt, wer Bilder von Maitland kaufen will, braucht sich nicht unbedingt an Geltman zu wenden.»
    «Sieh mal an, das ist wirklich eine interessante Information. Tausend Dank, Lieutenant. Also - Boone ruft Sie an. Und vergessen Sie nicht: die Einladung zum Abendessen gilt nach wie vor.»
    Nun mußte er darauf warten, daß der Sergeant ihn anrief, was zur vollen Stunde fällig war. «Mama Perez wird zuverlässig beschattet», berichtete Boone munter. «Sie hat gemerkt, daß wir sie überwachen und wurde wütend, aber der neue Mann spricht Spanisch und hat sie beruhigt. Sie glaubt jetzt, daß wir sie und Dolores beobachten, um sie nötigenfalls zu schützen.»
    «Nicht schlecht. Das könnte uns von Nutzen sein. Wie macht sich Jason?»
    «Ausgezeichnet. Scharf wie ein Messer, und überhaupt nicht so lahm auf den Beinen, wie er behauptet hat. Als wir vom Frühstück kamen, machte sich gerade so ein vollfetter Halbstarker mit einem Stück Draht an seiner Scheibe zu schaffen. Natürlich ist er abgeflitzt, aber Jason wetzte hinter ihm her und er hat ihn tatsächlich geschnappt. Der kann nämlich doch laufen.»
    «Und was hat er mit dem Knirps gemacht?»
    «Hat ihn durchsucht, in den Arsch getreten und laufen lassen.»
    «Ausgezeichnet. Wie sind die Leute, die zur Überwachung von Mama Perez abgestellt wurden?»
    «Alte Hasen. Nicht gerade flink wie die

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