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Die zwoelf Gebote

Die zwoelf Gebote

Titel: Die zwoelf Gebote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sidney Sheldon
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schreiben." „Geht in Ordnung", sagte Tom.
    Er besah sich das Papier. Eine Million Dollar wurden da überwiesen. Er starrte die Zahl lange an. Heute war Freitag. Die Überweisung mußte also erst am Montag erfolgt sein. Das bedeutete: drei Tage…
    Der ordentliche Ablauf wäre gewesen, die Gutschrift für das Konto der schwedischen Bank sofort zu buchen.
    Doch da dachte Tom auf einmal: Ach zum Teufel mit dem ordentlichen Ablauf!
    Mit einem Schlag sah er Licht am Ende des Tunnels. Ganz einfach, dachte er , ich buche die Überweisung auf das allgemeine Konto der Bank und schreibe dafür einen Scheck über eine Million aus. Vor Montag wird das nicht entdeckt. Bis dahin aber kann ich bereits den Gewinn auf diese Kaffeeaktien einkassieren und das Geld wieder ersetzen, kein Mensch merkt etwas. Wenn ich mir, d achte er, dieses Geld bis Montag nur ausleihe, dann ist das nicht gestohlen. Sobald der Kurs dieser Aktien steigt, zahle ich alles zurück und bin mit dem verdienten Rest reich. Dann brauche ich mich auch nicht umzubringen. Er saß lange da und grübelte, was er nun tatsächlich tun sollte. Schließlich entschloß er sich.
    Er rief einen Aktienmakler an. „Ich kaufe für eine Million Aktien der Goldenen Kaffeegesellschaft von Venezuela." Als er wieder auflegte, zitterten ihm die Hände. Jetzt habe ich gerade , dachte er, eine Million Dollar gestohlen. Wenn das aufkommt, wandere ich für den Rest meines Lebens hinter Gitter.

    Am nächsten Morgen sagte Mary zu ihm: „Hast du nicht gesagt, du mußt heute wegfahren, über die Berge, wegen einer Besorgung?"
    „Das habe ich verschoben", sagte Tom. Er war stark in Versuchung, ihr zu erzählen, wie reich sie nun bald sein würden, aber er ließ es dann doch bleiben. Sobald am Montag die Neuigkeit über diese Kaffeefirma heraus und der Aktienkurs in die Höhe geschossen war, wollte er seinem Börsenmakler die Anweisung geben, sofort wieder zu verkaufen, die ausgeliehene Million wieder in die Bank zurücküberweisen, seine Stellung kündigen und mit Mary und den Jungs auf eine Ferienreise nach Europa fahren. Vielleicht kaufe ich sogar eine Jacht, dachte er.
    Unnötig zu sagen, daß Tom an diesem ganzen Wochenende kein Auge zutat. Die Stunden schlichen ihm nur so dahin. Endlich war es Montagmorgen. Sehr früh schon rief Tom seinen Börsenmakler an.
    „Wie steht es mit der Goldenen Kaffeegesellschaft von Venezuela?" fragte er.
    „Was soll damit sein?" fragte der Makler dagegen.
    „Naja, um wieviel ist der Kurs gestiegen?"
    „Um gar nichts", sagte der Makler. „Im Gegenteil, er ist einen Punkt runter." Tom sank das Herz in die Hose. „Was?"
    „Ja. Wieso, haben Sie erwartet, daß er steigt?"
    „N-ein", sagte Tom. „Ich meine, ja ... ich ... Ach, nichts." Er warf den Telefonhörer hin. In seinem ganzen Leben war er noch nie so deprimiert gewesen. Sein Arbeitskonto hatte einen Fehlbetrag von einer Million. Was mache ich jetzt? fragte er sich.
    Am Ende des Tages wurden immer alle Arbeitskonten der Bank überprüft und ausgeglichen. Er saß ausweglos in der Falle.
    Um zehn Uhr rief er den Makler noch einmal an. „Etwas Neues
mit dem Kurs?"
„Ja."
Tom hüpfte das Herz im Leibe schon."
    „Er ist noch einmal einen Punkt runtergegangen."
    Tom knallte den Hörer noch wütender auf die Gabel als beim erstenmal.
    Also gut, dachte er. Dann gehe ich jetzt schnurstracks zu Mr. Gable ins Büro hinein und sage ihm, was ich getan habe. Sollen Sie mich doch verhaften und mich ins Gefängnis werfen. Sollen doch Mary und die Kinder entehrt sein... Nein, das kann ich nicht machen. Ich warte lieber, bis sie mich selbst abholen. Darauf mußte er ohnehin nicht lange warten, das war ihm klar. Es war Mittag. Um drei Uhr nachmittags gingen die Kontenprüfungen an, und da flog er unweigerlich auf. Er ging zu Gregorys Schreibtisch hinüber. „Sagen Sie mal", sagte er, „nur ganz nebenbei, erinnern Sie sich noch, daß Sie mir von dieser Geschichte mit dem Kaffee aus Venezuela erzählt haben? Gibt es da irgendwelche Neuigkeiten?" Gregory sagte: „Es sieht so aus, als wäre die Sache geplatzt." Tom hätte sich am liebsten gleich auf der Stelle umgebracht. Gregory fragte: „Kommen Sie mit zum Essen?"
    Tom schüttelte den Kopf. Ihm war der Appetit vergangen. Das war nun wohl endgültig der letzte Tag seiner Freiheit. Er beschloß, daß er nicht extra warten wollte, bis sie seinen Unterschleif entdeckten. Er wollte jetzt gleich wie ein Mann zu Mr. Gable gehen und sich selbst stellen. Er sah bei

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