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Die Zwölf Türme (German Edition)

Die Zwölf Türme (German Edition)

Titel: Die Zwölf Türme (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl-Heinz R. Friedhoff
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jetzt neben diesem Titanen so winzig wie eine Ameise neben dem Fuß eines Elefanten.
    Die Stimme des Chaosgottes dröhnte durch die Nacht wie das Grollen eines ausbrechenden Vulkans:
"KROSHDAIKJON. KARUMTE MAK NOHED. FRIVD HOMM GHORR!"
     
    Im nächsten Augenblick war die Savanne schwarz von Menschenmassen, die mitsamt Waffen, Wagen und Pferden wie aus dem Nichts erschienen waren.
    Es war eine gewaltige Horde von Menschen in Lumpen, manche verunstaltet und verkrüppelt, doch alle mit Waffen in den Händen. Viele der Waffen waren rostig und schartig, andere nur behelfsmäßig aus Werkzeugen zusammengebastelt. Und all diese Menschen, Ausgestoßene, Verbrecher, Bettler, Diebe und Mörder, hatten die glitzernden Augen von Fanatikern, die alles tun würden, was ihr Gott ihnen befahl.
    Stumm vor Ehrfurcht und voller Erwartung starrte die schier unübersehbare Masse auf die gigantische, glühende Gestalt des Chaosgottes, der seine mächtigen Arme ausbreitete und mit dröhnender Donnerstimme zu sprechen begann:
    "Die Welten des Lichtes sind zum Untergang verurteilt, die Götter des Lichts werden mit ihnen vergehen und die Kinder des Lichts werden mit ihren Göttern fallen!
Vor dem Licht war die Finsternis und vor der Ordnung war das Chaos.
Licht und Ordnung sind leicht vergängliche Ausnahmeerscheinungen im natürlichen Zustand des Kosmos.
Sie sind niemals von langer Dauer.
Die Götter der Finsternis und die Lords des Chaos sind älter und mächtiger!
Vor ihrer Weisheit und Macht müssen diese Emporkömmlinge, die Götter des Lichts und Lords der Ordnung zunichte werden.
Die Kinder des Lichts werden mit ihren Göttern vergehen, aber die Götter der Finsternis werden all jene erretten, die sich ihnen unterwerfen und ihnen dienen.
Für die Kinder der Finsternis wird ein neues Zeitalter anbrechen und sie werden ihren gerechten Anteil an der Beute des Siegers bekommen.
Sie sollen die absolute Freiheit des Chaos erleben, eine Freiheit ohne jede Grenze und ohne alle Rücksichtnahmen.
Gefallene Götter werden ihre Sklaven sein und die Kinder des Lichts werden der Schmutz unter ihren Füßen sein!
Ihr aber seid mir treu ergeben.
Und so seid auch ihr Kinder der Finsternis.
Darum tötet alle, die dem Lichte dienen, denn die Herrschaft der Finsternis und des Chaos hat auf dieser Welt begonnen!"
     
    Die in Lumpen gekleideten Menschenmassen schrien wie in wilder Ekstase auf, rissen die Arme hoch und schwenkten mit schrillem, frenetischem Geheul ihre Waffen.
    Der höllische Gott wie mit dem Arm nach Norden.
    "Dort liegt die Stadt Zantar! In ihren Schulen verbreiten sie die Lehren des Lichts und darum sollen sie sterben! Geht hin und brennt diese Stadt nieder! Alle ihre Bewohner sollen euer Blutopfer sein, das ihr mir zu Ehren darbringen werdet, wenn ihr ihnen die zuckenden Herzen aus ihren Leibern schneidet. "Nun gehet hin und tötet!"
     
    Brüllend, johlend und heulend setzte sich die riesige Menschenmenge wie eine schwarze, todbringende Flut in Bewegung.....
    Die Titanengestalt des Chaosgottes aber löste sich in Nichts auf und Mohantur fand sich plötzlich in seinem Turmzimmer in Thyra wieder...
     
     
Vor den Mauern der Stadt Perum erstreckte sich ein gewaltiges Heerlager. Sämtliche Streitkräfte des Ödlandes waren jetzt hier versammelt und hatten sich dem Oberbefehl des neuen Zepterträgers unterstellt. Richard de Fries selbst war vor zwei Tagen mit den mhainischen Kriegern und den schwergepanzerten Rittern von Randur eingetroffen.
     
    Während sich die Kriegerinnen und Soldaten der vereinigten Heere zur Ruhe begaben und die Wachen rund um das Heerlager aufmarschierten, versammelten sich die Heerführer der Städte und ihre Offiziere im Königspalast von Perum, um mit dem Anderweltgeneral die weitere Strategie zu beraten.
    Auch die fünf Magier waren bei dieser Versammlung zugegen.
    Nicht alle Ödlandherrscher waren selbst nach Perum gekommen, sondern hatten stattdessen Stellvertreter entsandt-.
    So hatte die Königin Zimenea von Zantar an ihrer Stelle die Lady Byrgia und den Heerführer Andoran geschickt.
    Und für Kroizar, den König von Randur, sprach der Obrist Jokan, der jetzt die fünftausend randurischen Ritter anführte.
    Alle anderen Stadtkönige des Ödlandes waren selbst gekommen, um ihre Kriegshaufen persönlich anzuführen.
     
    Der Kriegsrat befand sich in schier endloser Sitzung. Schon vor Stunden hatte man die Teller und Becher des abendlichen Mahles fortgeräumt, um Platz für die Karten und

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