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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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jungfräulichen Zauberin, ist.«
    Venetia sah ihn verwundert an. »Ich dachte, die Geschichte von Sybil und dem Aurora-Stein wäre nur eine der in der Arcane Society überlieferten Legenden.«
    »Wie man weiß, steckt in jeder guten Legende ein Körnchen Wahrheit.«
    Er küsste sie, ein kurzes, liebevolles eheliches Willkommen, doch Thaddeus spürte die Ströme von Hitze, Intimität und Liebe in der Umarmung. Der Großmeister der Arcane Society war ein glücklich verheirateter Mann.
    »Wie sich zeigt, gibt es aber auch immer zwei Versionen jeder guten Geschichte«, sagte Thaddeus und beobachtete Venetia, die sich ihm gegenüber in einem Sessel niederließ. »Leona hat das starke Gefühl, dass der Aurora-Stein ihr gehört. Sie sagte, dass er von Anfang an Sybil gehörte, und sie hat vermutlich recht.«
    »Das Problem dabei ist, dass der Stein wie die Formel gefährlich sein soll«, sagte Gabriel.
    »Auf welche Weise?«, fragte Venetia.
    »Das ist nicht klar.« Gabriel ließ sich hinter seinem Schreibtisch nieder. »Laut Sylvesters Aufzeichnungen besitzt er die Fähigkeit, die Kräfte eines Mannes zu vernichten.«
    Venetias Mundwinkel zuckten. »Ach, du meine Güte. Du meinst, er könnte einen Mann impotent machen? Kein Wunder,
dass ihr Jones-Männer so darauf erpicht seid, ihn unter Verschluss zu halten.«
    Thaddeus lachte. »Wir denken oder wir hoffen zumindest, dass die fraglichen Kräfte sich auf übersinnliche Fähigkeiten und nicht auf andere beziehen.«
    »Dennoch kann man gar nicht vorsichtig genug sein«, sagte Gabriel. Er wurde ernster. »Sylvester glaubte, dass Sybil den Kristall irgendwie so einstellte, dass nur sie seine Energie beherrschen konnte. Offenbar haben einige ihrer Nachkommen die Fähigkeit geerbt.«
    »Leona kann mit dem Kristall arbeiten«, sagte Thaddeus leise.
    Venetia runzelte die Stirn. »Wenn aber sonst niemand mit dem Kristall umgehen kann, warum sind dann so viele bereit, für ihn zu töten?«
    »Das wissen wir nicht«, musste Gabriel zugeben. »Aber Caleb vermutet, dass dies alles auf die eine oder andere Weise mit anderen Versuchen, die Formel des Gründers zu stehlen, zusammenhängt.«
    Venetia seufzte. »Das ist eine der Legenden der Arcane Society, die meines Erachtens Legende hätte bleiben sollen. Wenn du und Caleb sie bei der Ausgrabung von Sylvesters Gruft nicht entdeckt hättet, dann hätten wir diese Probleme nicht.«
    »Dagegen kann ich nichts vorbringen«, sagte Gabriel. »Aber der Schaden ist nun mal passiert. Mehr noch, etwas sagt mir, dass die verdammte Formel von nun an für die Society zu einem Problem wird.«
    »Und Männer wie Lancing ebenso«, sagte Thaddeus. »Aus offenkundigen Gründen wird die Polizei immer Schwierigkeiten haben, solchen Verbrechern das Handwerk zu legen.«

    »So ist es.« Gabriel faltete die Hände auf der Schreibtischplatte. »Ich habe über diese Dinge in letzter Zeit viel nachgedacht. Ich bin der Meinung, dass es in der Verantwortung der Society liegt, nicht nur ihre gefährlichsten Geheimnisse zu hüten, sondern auch solche Schurken wie Lancing an ihrem schändlichen Tun zu hindern.«
    »Was stellst du dir vor?«, fragte Thaddeus.
    »Es wird Zeit, eine Abteilung für Sicherheitsangelegenheiten innerhalb der Society einzurichten. Sie wird dem Rat und dem Großmeister unterstehen.«
    »Und wer soll diese neue Abteilung leiten?«, fragte Venetia.
    Thaddeus lächelte langsam. »Vielleicht jemand, der übernatürlich gut darin ist, ein Muster zu erkennen, wo andere nur Chaos sehen? Ein erstklassiger Verschwörungstheoretiker?«
    Gabriel lachte. »Ich werde sofort mit Caleb sprechen.«

43
    Der Schuhmacher war ein skelettartig dünner, zerknitterter Mann mit nervösem Gehabe und gold geränderter Brille. Zwei stämmige Helfer begleiteten ihn.
    »Ich entschuldige mich für die Verwirrung, den Zeitpunkt meines Termins hier betreffend«, sagte er. »Aber Madame La Fontaine schickte mir Nachricht, ich solle pünktlich um elf zur Stelle sein, um Miss Hewitt ihre Tanzschuhe anzupassen.«
    »Wir haben Sie nicht vor drei Uhr erwartet«, antwortete Victoria, »da wir aber mit der Putzmacherin fertig sind, können
wir uns mit den Schuhen befassen. Dann haben wir am Nachmittag weniger zu tun.«
    Leona sah die große Holzkiste, die die zwei Helfer auf den Teppich gestellt hatten. Wieder Entscheidungen, die zu treffen sind, dachte sie widerwillig. Unter normalen Umständen hätte sie es genossen, passende Tanzschuhe zu dem herrlichen Kleid auszusuchen, das

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