Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
Vom Netzwerk:
in Ihr Schlafzimmer einschleicht.«
    Sie folgte zunächst verwirrt seinem Blick. Dann erhellten Verstehen und Erleichterung ihre Miene. »Ach ja, richtig. Natürlich nicht. Fog hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Niemand hätte letzte Nacht ins Haus eindringen können. Er hätte angeschlagen und den Eindringling angegriffen.« Sie runzelte die Stirn. »Aber wenn nicht letzte Nacht, wann hat der Dieb den Kristall dann entwendet?«
    Gewillt, sich auf diese Gedankenspielerei einzulassen,
fragte er: »Haben Sie den Hund heute Morgen ausgeführt?«
    »Ja, aber wir gingen nur über die Straße und kurz in den Park, weil ich einen frühen Termin mit einem Klienten hatte. Wir waren nie außer Sichtweite des Hauses. Und Mrs Cleeves war währenddessen da.«
    »Dann sollten wir mit Mrs Cleeves reden.«
    »Mrs Cleeves!« Leona riss die Augen auf. »Ja, natürlich. Sie sollte Fog nachmittags ausführen. Ich bat sie, ihn tüchtig laufen zu lassen, da unser Morgenspaziergang so kurz ausgefallen war.«
    Sie eilte zur Tür, öffnete und beugte sich in die Diele hinaus. »Mrs Cleeves?«
    Eine rundliche Frau mit freundlichem Gesicht und weißer Schürze erschien. An ihren Händen haftete Mehl.
    »Haben Sie Fog nachmittags ausgeführt?«
    »Aber sicher, Madam. Wie Sie es wünschten.« Sie sah an Leona vorüber Thaddeus an, dann glitt ihr Blick wieder zu Leona. »Ist etwas, Madam?«
    Das konnte keine geprobte Szene sein, deren Zeuge er nun wurde, entschied Thaddeus. Er hatte vorhin Leonas Schock erlebt, als sie aus dem Behandlungszimmer direkt in seine Arme geeilt war. Sie war völlig überrascht gewesen. Es hatte für sie und ihre Haushälterin keine Möglichkeit gegeben, diese kleine Szene einzustudieren.
    Er überspielte sein Unbehagen vor der Haushälterin und nahm hinter Leona Aufstellung.
    »Wann gingen Sie hinaus, Mrs Cleeves?«, fragte er.
    Sie furchte kurz die Stirn und überlegte. Dann glättete sich ihre Stirn wieder. »Es muss etwa zwei Uhr gewesen sein, gleich nachdem Miss Hewitt wieder in die Marigold Lane zu ihren Terminen ging.«

    »Wie lange waren Sie draußen?«
    »Eine Stunde etwa. Ich sah bei meiner Schwester in der Perg Lane kurz auf eine Tasse Tee vorbei. Sie mag Fog, und der Hund mag sie, weil sie ihm immer etwas zusteckt.«
    Leona umfasste den Türknauf ganz fest. »Gottlob sind Sie nicht nach Hause gekommen, während der Einbrecher noch da war. Wer weiß, was geschehen wäre, wenn man ihn bei seiner Suche überrascht hätte.«
    »Was soll das heißen … ein Einbrecher?« Mrs Cleeves lief vor Ärger rot an. »Vom Silber fehlt kein einziges Stück. Das wäre mir aufgefallen.«
    »Schon gut, Mrs Cleeves«, beeilte Leona sich zu versichern. »Einer meiner Kristalle wurde gestohlen, das ist alles.«
    Mrs Cleeves verdrehte die Augen. »Wer kann Gefallen an diesen hässlichen Steinen finden?«
    »Eine berechtigte Frage, Mrs Cleeves«, sagte Thaddeus. »Haben Sie jemanden auf der Straße oder im Park herumlungern gesehen, als Sie das Haus verließen?«
    »Nein«, sagte sie automatisch. Dann zogen sich ihre Brauen zusammen. »Warten Sie, wenn ich es recht überlege, war da ein Gentleman. Er kam aus dem Park und ging die Straße entlang. Aber der kann kein Schurke gewesen sein.«
    »Was lässt Sie so sicher sein?«, fragte Leona rasch.
    Mrs Cleeves war sichtlich verblüfft. »Nun, natürlich weil er wie ein Gentleman gekleidet war.«
    »Ist Ihnen noch etwas in Erinnerung geblieben?«, fragte Thaddeus.
    »Nein, nicht wirklich. Ich sah ihn ja kaum an, um ehrlich zu sein.« Mrs Cleeves runzelte die Stirn. »Er wäre mir gar nicht aufgefallen, wenn Fog sich nicht für ihn interessiert hätte. Ist das wichtig?«

    »Schon möglich«, sagte Thaddeus. »Mrs Cleeves, sind Sie mit der Kunst der Hypnose vertraut?«
    Die Haushälterin strahlte. »Und wie. Meine Schwester und ich besuchten vor ein paar Monaten eine Vorstellung. Es war wirklich erstaunlich. Dr. Miller, der Hypnotiseur, wählte ein junges Mädchen aus dem Publikum aus und versetzte sie in Trance. Sie hatte keine besondere Bildung, aber sobald Dr. Miller sie hypnotisiert hatte, konnte sie ganze Szenen von Shakespeare aufsagen. Sehr eindrucksvoll.«
    »Sehr wahrscheinlich reiner Betrug«, sagte Thaddeus. »Würden Sie gestatten, dass ich Sie kurz in Trance versetze, um festzustellen, ob Ihnen noch andere Einzelheiten des Gentleman einfallen, den sie heute vor dem Haus sahen?«
    Mrs Cleeves warf Leona einen zweifelnden Blick zu.
    »Es kann nichts passieren, Mrs

Weitere Kostenlose Bücher