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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Mühe, der Aufmerksamkeit der Presse zu entgehen.«
    »Hmmm.«
    »Die Mitglieder nehmen ihre paranormalen Forschungen sehr ernst. Sie möchten nicht mit den zahllosen Betrügern, Quacksalbern und Scharlatanen in einen Topf geworfen werden, die mit ihren Demonstrationen von Geisterbeschwörungen und Schwerelosigkeit Sensationen schaffen.«
    Sie wollte es mit Logik versuchen. »Sie sagten, die Arcane Society sei der Meinung, Anspruch auf meinen Kristall zu haben.«
    »Ja. Er war ursprünglich Eigentum des Gründers Sylvester Jones.«
    Humbug, dachte sie, behielt aber ihren ruhigen Ton bei. »Und wann verlor er ihn?«
    »Vor etwa zweihundert Jahren wurde er ihm gestohlen.«
    »Vor zweihundert Jahren?« Sie schaffte ein gekünsteltes Lachen. »Nach über zweihundert Jahren einen Diebstahl nachzuweisen, dürfte schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein, wie Sie zugeben müssen, Sir.«
    »Die Mitglieder der Arcane Society verfügen über ein Gedächtnis, das lange zurückreicht.«
    »Verzeihen Sie, aber ich halte es für wahrscheinlicher, dass gewisse Mitglieder, vielleicht die senilen Exzentriker, es vorziehen, sich an ihre albernen Legenden zu klammern.«

    »Ich bin nicht da, um mit Ihnen über die Besitzrechte am Kristall zu streiten«, sagte er ruhig. »Mir ist jetzt klar, dass Sie ihn als Ihr Eigentum ansehen. Wir müssen uns einig sein, dass wir in diesem Punkt nicht einig sind.«
    »Aber das wird Sie nicht hindern, ihn an sich zu nehmen, oder? Und eine zarte, schwache, hilflose Frau kann Sie kaum davon abhalten.«
    Seine Mundwinkel zuckten. »Zart, schwach und hilflos sind nicht die Worte, die mir im Zusammenhang mit Ihnen primär einfallen, Miss Hewitt.«
    »Ein Appell an Ihre Instinkte als Gentleman ist also zwecklos. Ich hätte es mir denken können.«
    Aus irgendeinem Grund schien dieser Pfeil ins Schwarze getroffen zu haben. Zu ihrer Verwunderung versteinerte Thaddeus geradezu vor ihren Augen.
    »Ja«, sagte er leise. »Ausgerechnet Sie sollten es besser wissen, als in mir Instinkte eines Gentleman zu vermuten.«
    Wovon redete er da, um Himmels willen, fragte sie sich völlig ratlos. Sie hatte nur einen Anflug schlechten Gewissens in ihm wecken wollen, weil er sie drängte, den Stein aufzugeben. Sie wollte zumindest eine Entschuldigung von ihm. Stattdessen hatte er reagiert, als hätte sie ein Urteil gefällt, das ihn zu lebenslangem Kerker verdammte.
    Sie sah ihn mit einem Blick an, der nicht vernichtender hätte sein können. »Sagen Sie mir, Sir, warum man Sie damit betraute, meinem Kristall nachzujagen?«
    Er zog die Schultern hoch und kam aus dem ganz stillen, ruhigen Winkel hervor, wohin ihre Bemerkung über seine nicht vorhandenen Gentlemaninstinkte ihn vor einem Moment gedrängt hatten.
    »Ermittlungen sind mein Beruf«, sagte er.
    Sie erstarrte. »Sie sind Detective bei der Polizei?«

    Er lächelte amüsiert über ihr Erschrecken. »Nein, ich ermittle privat für Einzelpersonen oder aber wie in diesem Fall für eine Gruppe, die aus welchen Gründen immer die Polizei nicht einschalten wollen.«
    Auf diese Versicherung hin entspannte sie sich ein wenig. Ihre Neugierde meldete sich wieder. »Sie machen das beruflich?«
    Er zögerte unsicher. »Ich mache es nicht des Geldes wegen«, sagte er schließlich.
    »Warum tun Sie es dann?«
    »Es … es befriedigt etwas in mir.«
    Sie überlegte kurz. »Ich verstehe. Das ist einer der zwei Gründe, weshalb ich mit Kristallen arbeite. Ich finde, dass es etwas in mir befriedigt.«
    Er zog eine Braue hoch. »Und was ist der zweite Grund?«
    Sie schenkte ihm ein kühles Lächeln. »Anders als Sie, Sir, brauche ich das Geld.«
    Sie machte sich auf ein Anzeichen von Geringschätzung gefasst. Er war ein Gentleman und offensichtlich ein sehr gut situierter. Wer sich in gehobenen Kreisen bewegte, sah auf jene herab, die für ihren Lebensunterhalt arbeiten mussten. In der Arcane Society missbilligte man obendrein alle, die mit Kristallen arbeiteten. Auf der sozialen Stufenleiter der paranormal Begabten rangierten Kristallmedien ganz unten.
    Thaddeus aber neigte nur den Kopf, als hätte ihre Antwort ihn nicht im Mindesten berührt. Vermutlich weil er die Wahrheit ohnehin geahnt hatte.
    »Meine Neugierde drängt mich zu der Frage, wie Sie die Bekanntschaft von Adam Harrow und Mr Pierce machten«, sagte er.
    »Mr Pierce kam einige Male als Klient zu mir. Er erschien
immer in Begleitung Mr Harrows. Nachdem sie eine Zeit lang mehrmals die Woche kamen, wurden Adam und ich

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