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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Cleeves«, sagte Leona. »Ich werde die ganze Zeit über zugegen sein und dafür sorgen, dass nichts geschieht, was Ihnen gegen den Strich gehen könnte.«
    »Na, dann meinetwegen.« Mrs Cleeves’ Neugierde war sichtlich geweckt. »Aber ich glaube nicht, dass Sie mich in Trance versetzen können, Sir. Ich bin zu willensstark.«
    »Ich bezweifle Ihre Willenskraft keineswegs«, sagte Thaddeus. Er öffnete seine Sinne und konzentrierte sich auf die Aura, die von Mrs Cleeves wie von jedem anderen Lebewesen ausging. Er fand die gewünschte Wellenlänge und fing an, leise zu sprechen.
    »Sie rufen sich die Ereignisse des Nachmittags ins Gedächtnis. Sie wollen den Hund ausführen. Verstehen Sie?«
    Mit Hilfe seines natürlichen Talents und langer Praxis benutzte er seine Stimme, um seine eigene Energie zu konzentrieren und bestimmte Wellenlängen in der Aura der Haushälterin
zu neutralisieren. Sie erstarrte, ihr Gesicht war plötzlich ausdruckslos.
    »Ich verstehe«, sagte Mrs Cleeves tonlos. Sie blickte geradeaus vor sich hin.
    »Sie öffnen die Haustür und gehen die Stufen hinunter. Wo ist Fog?«
    »Er läuft an der Leine neben mir.«
    »Sehen Sie jemanden ?«
    »Auf der anderen Straßenseite steht ein Gentleman.«
    »Was macht er ?«
    »Er sieht zu mir her, dann geht er zur Ecke.«
    »Beschreiben Sie ihn .«
    »Er ist sehr elegant.«
    »Können Sie sein Gesicht sehen ?«
    »Er ist ein junger Mann in der Blüte seiner Jahre.«
    »Woher wissen Sie das ?«
    »Sein Gang verrät es.«
    »Können Sie sein Haar sehen ?«
    »Ja, es sieht ein wenig unter dem Hut hervor.«
    »Welche Farbe hat es ?«
    »Auffallend hellblond, fast weiß.«
    »Können Sie seine Kleidung beschreiben ?«
    »Sein Mantel ist grau. Seine Hose ebenso.«
    »Trägt er etwas in den Händen ?«
    »Ja.«
    »Was ?«
    »Einen Spazierstock.«
    »Sie werden jetzt erwachen, Mrs Cleeves .«
    Mrs Cleeves blinzelte und sah ihn erwartungsvoll an. »Wann wollen Sie mich hypnotisieren, Sir?«
    »Ich änderte meine Absicht«, sagte Thaddeus. »Ich gelangte zu dem Schluss, dass Sie tatsächlich zu willensstark
sind, um sich in Trance versetzen zu lassen. Sie können jetzt gehen. Danke für Ihre Hilfe in dieser Angelegenheit.«
    »Aber gern, Sir.«
    Offenbar ein wenig enttäuscht, weil sie ihre Willensstärke nicht unter Beweis hatte stellen können, ging Mrs Cleeves den Flur entlang zur Küche.
    Thaddeus, der die Tür schloss, drehte sich um und sah, dass Leona ihn mit großem Interesse betrachtete.
    »Das war erstaunlich, Mr Ware«, sagte sie.
    »Leider ließen sich nicht viele Informationen gewinnen. Der Gentleman, den Mrs Cleeves auf der Straße sah, kann die Person gewesen sein, die den Kristall stahl … oder auch nicht. Ich glaube aber, man kann davon ausgehen, dass der Dieb in das Haus eindrang, während Ihre Haushälterin mit dem Hund ausging.«
    »Ein erschreckender Gedanke.«
    »Allerdings.«
    Sie blieb vor dem Fenster stehen. »Wie kann er es nur wagen?« , flüsterte sie beklommen. »Nach all den Jahren, nach allem, was ich durchmachte, um den Kristall in meinen Besitz zu bringen. Wie kann dieser Schuft es wagen, ihn zu stehlen?«
    Fog, der ihre Unruhe spürte, raffte sich auf und ging an ihre Seite. Thaddeus sah, wie Leona die Hand ausstreckte und das Tier berührte. Sie beruhigt sich selbst ebenso wie den Hund, dachte er. »Miss Hewitt, wohnen Sie allein hier?«, fragte er.
    »Nein.« Sie riss ihren Blick nicht von dem Ausblick los, den das Fenster bot. »Wie Sie sehen, habe ich Mrs Cleeves und Fog.«
    »Verzeihen Sie, aber gibt es jemanden, bei dem Sie wohnen könnten? Angehörige etwa?«

    »Nein. Niemanden mehr.«
    »Freunde?«
    Sie zuckte leicht zusammen, als hätte sie ein unsichtbarer Schlag getroffen. Dann straffte sie entschieden die Schultern. »Bis gestern bewohnte meine Freundin Carolyn dieses Haus mit mir«, sagte sie schon lauter. »Jetzt ist sie verheiratet und auf dem Weg nach Ägypten.«
    »Ich verstehe. Dann sind Sie also allein?«
    »Nein, Sir, ich bin nicht allein.« Sie versetzte dem Hund einen leichten Klaps, dann drehte sie sich zu ihm um. »Wie ich schon sagte, habe ich Mrs Cleeves und Fog. Was sollen diese persönlichen Fragen?«
    Er atmete langsam aus und überlegte, wie das, was er sagen wollte, am besten zu formulieren war.
    »Es ist klar, dass Delbridge Sie ausfindig gemacht hat. Ich möchte, dass Sie zu mir kommen und bleiben, bis ich den Kristall in Händen habe.«
    Wie vorauszusehen, war sie sprachlos.
    »Es handelt sich um

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