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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Sir«, sagte sie noch immer ratlos. »Um was geht es denn eigentlich?«
    »Mir ist klar, dass eine Entschuldigung unter diesen Umständen nicht ausreicht, aber sie ist alles, was ich geben kann.«
    »Wovon reden Sie, Sir?«
    Sein Mund wurde hart. »Ich verstehe. Sie wollen, dass ich die wahre Tiefe meines Vergehens ermesse. Seien Sie versichert, dass ich es tue. Nie zuvor versuchte ich, einer Frau Gewalt anzutun. Wollen Sie wissen, warum ich heute so wütend war, als ich Sie vor einem Ihrer Klienten flüchtend antraf? Diese Szene führte mir deutlich vor Augen, dass ich mich gestern nicht anders verhalten hatte.«
    Sie hätte nicht verblüffter sein können. »Mr Ware …«
    »Mir ist klar, dass Sie mir nicht vergeben können, doch können Sie sich darauf verlassen, dass sich dieses Erlebnis nicht wiederholen wird.«
    Verblüfft trat sie einen impulsiven Schritt vor und bedeckte seinen Mund mit ihren Fingerspitzen.
    »Das reicht«, sagte sie. Abrupt wurde ihr das reizvolle Gefühl seiner Lippen auf ihrer Handfläche bewusst, und sie senkte die Hand. »Kein Wort der Entschuldigung mehr. Das ist völlig unnötig. Was im Wagen geschah, ist nicht Ihre Schuld. Wie konnten Sie das nur glauben? Ich weiß sehr wohl, dass sie unter dem Einfluss dieser abscheulichen Droge standen.«
    »Das ist keine Entschuldigung. Sehen sie, obwohl ich unter dem Einfluss dieser Droge stand, wusste ich, was ich tat.« Seine Stimme verdunkelte sich. »Ich bedaure sagen zu müssen, dass ich es mit Absicht tat.«
    Ein Schauer der Erregung durchströmte sie. Sie versuchte ihn zu unterdrücken. Ich muss professionell reagieren, ermahnte
sie sich. Es war ja nicht so, dass Sie keine Erfahrung darin hatte, sich mit den intimsten Träumen eines Klienten zu befassen.
    »Sie hatten Halluzinationen, Sir«, sagte sie mit Nachdruck. »Es war eine Art Traum. Zugegeben, es war eine sehr intensive Version der Erfahrung, dennoch …«
    »Ich befand mich mitten in einem Albtraum. Aber Sie, Miss Hewitt, waren nicht eine der dunklen Fantasien meines Traumes. Sie waren tatsächlich das Einzige im Inneren des Wagens, das ich mit Sicherheit als real erkannte, die einzige Vision, der ich trauen konnte.«
    »Wirklich?«
    »Ich konzentrierte jedes Stückchen Willen, das ich aufbringen konnte, auf Sie, um mich von den Phantasmen nicht überwältigen zu lassen.«
    »Ich verstehe«, flüsterte sie und verstand tatsächlich allmählich. Wieder wurde das winzige Hoffnungsfünkchen in ihr vom Windstoß der Wirklichkeit ausgeblasen. »Sie müssen viel Energie aufgebracht haben, um zu verhindern, dass Sie tiefer im Albtraum versinken.«
    »Allerdings. Und ich bedaure, sagen zu müssen, dass die Kraft, von der ich zehrte, aus den urtümlichsten Aspekten meiner Natur stammte. Es war die Energie, die aus reiner ungezügelter Lust erzeugt wird, Miss Hewitt.«
    Als sie Hitze in sich aufsteigen spürte, die ihren ganzen Körper von Kopf bis Fuß durchdrang, hoffte sie inständig, dass die Schatten ihr Erröten verbargen. Sie räusperte sich und schlug einen professionellen Ton an, wie sie hoffte.
    »Mehr zu sagen, ist nicht nötig. Da ich seit Jahren mit Kristallen arbeite, weiß ich, dass es neben dem Traumzustand andere Aspekte unserer Natur gibt, die beträchtliche Energie erzeugen können. Bei großer Erregung erzeugen elementare
Emotionen wie sexuelle Leidenschaft starke Strömungen, auch bei jenen, die sich ihrer übersinnlichen Gaben nicht bewusst sind.«
    »Ich bedaure, sagen zu müssen, dass Verlangen als einzige Kraft stark genug war, den Wirkungen der verdammten Droge entgegenzuwirken.«
    »Tatsächlich war es nicht so.«
    Er runzelte die Stirn. »Was zum Teufel meinen Sie damit?«
    »Angesichts dessen, was ich von Ihrer Natur erkannte, als ich Ihre Energie in den Kristall leitete, kann ich Ihnen versichern, dass Sie Kraft aus einer anderen Quelle hätten beziehen können.«
    Er sah sie forschend an. »Aus welcher anderen Quelle?«
    »Man kann enorme Energie aus der gewalttätigen Seite seiner Natur beziehen.«
    Sein Mund verhärtete sich. »Ja, natürlich.«
    »Wir alle besitzen ein gewisses Gewaltpotential«, sagte sie leise. »Ein Teil dessen, was uns als zivilisierte Wesen definiert, ist unsere Fähigkeit, dieses Potential zu beherrschen. Ich kann Sie beruhigen … sie hatten gestern dieses Element Ihres Wesens sehr wohl unter Kontrolle. Ich wusste es und hatte deshalb keine Angst vor Ihnen.«
    Seine Augen wurden schmal. »Ich spürte Ihre Furcht. Tun Sie jetzt

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