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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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seine Geliebte, um sich Zugang zu den Sammlungen der beiden zu verschaffen. Erst nach Bloomfields Tod gab es Gerüchte über den Diebstahl des Aurora-Steins. Er muss der Letzte gewesen sein, der ihn besaß, ehe Delbridge ihn stahl. Caleb stellte diesbezüglich Nachforschungen an. Sehr wahrscheinlich erwarb Bloomfield den Stein vor etwa elf Jahren.«
    Leona erstarrte. »Dann war Bloomfield der Mörder meiner Mutter.«
    Thaddeus sah, wie Fog sich schwerer an sie lehnte. »Sieht so aus«, sagte er leise.
    »Nach all den Jahren«, flüsterte sie. »Ich konnte ihren Mörder nie finden. Und jetzt ist er dank eines anderen Mörders tot.«
    Thaddeus staunte nicht schlecht, als Victoria sich näher zu Leona beugte und ihre Hand tätschelte.
    »Der Gerechtigkeit wurde Genüge getan, wenn auch auf sehr bizarre Art, meine Liebe«, sagte sie leise.
    »Ja«, sagte Leona hastig zwinkernd. »Ja, ich denke, die Sichtweise hat etwas für sich.«
    Thaddeus öffnete die Arme, langte in seine Tasche und zog sein Taschentuch heraus, das er ihr wortlos reichte.
    »Danke«, sagte sie. Sie betupfte ihre Augen mit dem blütenweißen Batistgeviert.
    »Bloomfield war genauso besessen wie Delbridge«, fuhr Thaddeus fort. »Er war auch dafür bekannt, dass er sehr zurückhaltend und geheimnistuerisch war. So verschwieg er auch, dass er den Aurora-Stein besaß, doch ich habe eine Ahnung, dass zumindest ein anderer Sammler wusste, dass er ihn hatte.«

    Victoria runzelte die Stirn. »Meinst du Ivington?«
    »Ja. Wie du dich sicher erinnerst, wurde Ivington als Erster vergiftet. Ich argwöhne, dass er getötet wurde, nachdem er enthüllte, dass Bloomfield den Stein besaß. Delbridge wollte seine Spuren verwischen.«
    Leona zerknüllte das Taschentuch in einer Hand. »Glaubst du, dass Molly Stubton es war, die beiden Männern das Gift verabreichte?«
    »Nein«, sagte Thaddeus. »Ich befragte im Verlauf meiner Ermittlungen das Personal beider Häuser. Alle waren ganz sicher, dass beide Herren in der Nacht ihres Todes allein waren. Beide schliefen fest und allein in ihren Betten, als sie erwachten und dem Irrsinn verfielen.«
    Victoria nickte sofort verständnisinnig. »Die Morde wurden von jemandem begangen, der sich unentdeckt in die Schlafzimmer der Opfer einschleichen und sich wieder davonmachen konnte. Ein passionierter Jäger.«
    »Derselbe, der die Prostituierten tötet«, sagte Thaddeus.
    »Aber letzte Nacht gab es wieder einen Mord, und es sind Gerüchte im Umlauf, dass wieder eine Prostituierte verschwand«, wandte Leona ein. »Warum sollte der Jäger weiter Prostituierte töten, wenn er nun bei Lord Delbridge beschäftigt ist?«
    Thaddeus sah sie an. »Wer Frauen auf so grausame, sinnlose Weise mordet, muss von Sinnen sein. Delbridge suchte für seine Zwecke einen Mörder und geriet an einen verbrecherischen Irren, der nicht widerstehen kann, gelegentlich Jagd auf seine bevorzugte Beute zu machen.«
    Leona schauderte. »Ich verstehe, was du meinst.«
    Victoria verzog das Gesicht. »An Delbridges Stelle würde mir ein so unsicherer Komplize Sorgen machen. Dieser Jäger mag ihm gute Dienste leisten, doch beweist der Rougetiegel,
dass er es nicht lassen kann, Spuren am Schauplatz seiner Untaten zu hinterlassen.«
    »A propos Rougetiegel«, sagte Thaddeus an Victoria gewandt, »konntest du den Laden ausfindig machen, der solche Tiegel anbietet?«
    Victorias Miene nahm einen selbstzufriedenen Ausdruck an. »Aber gewiss doch. Französisch, wie ich mir schon dachte. Die zwei Tiegel wurden in einem kleinen, exklusiven Geschäft in der Wilton Lane verkauft. Sehr teuer übrigens.«
    Leona wandte sich ihr mit spürbarer Erregung zu. »Haben Sie eine Beschreibung der Person, die sie kaufte?«
    »Es war ein Mann«, sagte Victoria. »Leider muss ich sagen, dass ich ihn nicht für den halte, den Sie suchen. Der Ladeninhaber sagte, er hatte einen grauen Schnurrbart und langes graues Haar.«
    »Vielleicht eine Verkleidung«, sagte Leona rasch.
    Victoria zog die Brauen hoch. »Ja, das wäre möglich.«
    »Wusste der Ladenbesitzer noch andere Einzelheiten?«, fragte Thaddeus.
    »Der Mann hatte einen sehr edlen Spazierstock bei sich«, sagte Victoria. »Dem Ladenbesitzer fiel der silberne Griff in Form eines Falkenkopfes auf.«
    Befriedigung und Vorfreude durchzuckten Thaddeus. »Das Mitternachtsmonster, das für sein nächstes Opfer einkauft.«

34
    Das Stadthaus, das Molly Stubton gemietet hatte, war von stummen, hohlen Empfindungen erfüllt, die ein

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