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Dieb meines Herzens

Dieb meines Herzens

Titel: Dieb meines Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Sybils schließlich doch wahr. Ich hatte gehofft, sie sollten nur dazu dienen, jeden Öffnungsversuch zu vereiteln.«
    »Was besagt die Warnung?«, wollte Delbridge wissen.
    »›Nur diejenige, die den Aurora-Stein beherrscht, soll die Truhe öffnen‹«, zitierte der Vorsitzende.
    »Das ist also die Antwort«, flüsterte einer der anderen aufgeregt. »Die Energie im Kristall muss von einer Frau richtig kanalisiert und gezielt in eine Richtung geschickt werden, um die Truhe zu öffnen.«
    Der Vorsitzende richtete sich auf und betrachtete Delbridge mit Basiliskenblick. »Sie haben uns den Aurora-Stein gebracht, doch dieser ist für uns nutzlos, solange wir nicht jemanden haben, der den Kristall handhaben kann.«
    Zum ersten Mal seit einigen Minuten entspannte Delbridge sich. Er bedachte den Vorsitzenden mit einem kalten Lächeln. »Das hätten Sie sagen müssen, bevor Sie mich auf den Kristall ansetzten. Ich werde Ihnen mit Vergnügen eine Person bringen, die den Aurora-Kristall aktivieren kann. Genügt Ihnen das?«
    »Bringen Sie uns eine Frau, die diese Truhe öffnen kann, und der sechste Platz am Tisch des Dritten Kreises ist Ihnen sicher«, versprach der Vorsitzende.

33
    »Sie hieß Molly Stubton«, sagte Thaddeus. »Seit dem Abend von Delbridges Party wurde sie nicht mehr gesehen. Heute bekam ich von einer ihrer Rivalinnen eine Personenbeschreibung. Ich bin sicher, dass sie die Tote ist, die Leona und ich in der Galerie fanden.«
    Es war spät am Nachmittag. Sie waren wieder in der Bibliothek zusammengekommen, um die gewonnenen Informationen zu erörtern. Thaddeus konnte kaum erwarten, dass es dunkelte. Er hatte Pläne für den Abend.
    »Mir leuchtet ein, dass Miss Stubton sich nicht in der feinen Gesellschaft bewegte«, sagte Victoria. »Dennoch finde ich es erstaunlich, dass ihre Ermordung in der Presse keine Erwähnung fand.«
    »Weil kein Leichnam gefunden wurde, wie mein Gewährsmann bei Scotland Yard mir verriet«, sagte Thaddeus. »Doch unter ihren Bekannten aus der Welt hochklassiger Prostituierter kursieren Gerüchte.«
    Leona sah ihn an. »Was glauben ihre Freundinnen und Rivalinnen, dass ihr zugestoßen sein könnte?«
    »Die aktuellste Theorie besagt, dass Delbridge sie an jenem Abend in einem Anfall von Eifersucht tötete und sich ihres Leichnams entledigte.« Thaddeus trat ans Fenster. »Diese Möglichkeit hat etwas für sich.«
    »Was denn?«, fragte Leona.
    »In ihren Kreisen war allgemein bekannt, dass Molly Stubton andere Galane hatte. Doch angesichts der Umstände ihres Todes und des Rougetiegels am Tatort halte ich es für wahrscheinlicher, dass das Mitternachtsmonster sie tötete.«

    Victoria furchte die Stirn. »Ich gebe dir recht. Ich traf Delbridge bei verschiedenen Anlässen. Er scheint ein eher zimperlicher Typ zu sein. Unvorstellbar, dass er einen so grauenhaften Mord begehen könnte. Der Mörder war sicher über und über mit Blut bespritzt.«
    Thaddeus lehnte sich an den Schreibtisch und verschränkte die Arme. »Ich stimme dir zu. Zufällig gibt es noch einen Beweis, der unsere Theorie stützt. Wiewohl Miss Stubtons Bekannte darin übereinstimmen, dass sie andere reiche Liebhaber hatte, glauben einige, dass sie sich diese Delbridge zu Gefallen nahm.«
    Leonas Hand hielt auf Fogs Kopf inne. »Warum sollte ein Gentleman wollen, dass seine Geliebte sich mit einem anderen Mann einlässt?«
    Victoria schniefte verächtlich. »Wenn Sie einmal so lange leben wie ich, Miss Hewitt, werden Sie sehen, dass die Bandbreite existierender Perversionen keine Grenzen kennt.«
    Leona blinzelte und errötete. »Du lieber Himmel. Sie meinen, dass Delbridge die Vorstellung seiner Geliebten mit einem anderen …« Sie sprach nicht weiter und ließ eine vage Handbewegung folgen.
    »…dass Seine Lordschaft es erregend fand, sie im Bett mit anderen Männern zu beobachten«, schloss Victoria kühl. »Ja, genau das meinte ich.«
    Leona schluckte. »Wie sonderbar.«
    »Merkwürdig, allerdings«, sagte Thaddeus grimmig. »Aber in diesem Fall können wir Delbridge von der Anklage des Voyeurismus freisprechen. Er ist ein besessener Sammler. Und die anderen Gentlemen, mit denen Miss Stubton Affären hatte, waren ebenfalls Sammler.« Er machte eine Pause, um seiner Äußerung Nachdruck zu verleihen. »Ihre letzten zwei Liebhaber waren Bloomfield und Ivington.«

    Leonas Augen wurden groß vor Erregung. Die zwei Männer, die durch giftige Dämpfe getötet wurden!
    »Richtig«, sagte Thaddeus. »Delbridge benutzte

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