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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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sie nicht mit Mystere unterschreiben konnte, dachte er mit bitterer Aufrichtigkeit. Du hast ja auch kaum jemals ihren Namen benutzt...
    Die Suche nach ihr würde nicht leicht sein, nicht mit der Kenntnis, die sie vom Überleben auf der Straße hatte. Er würde Hilfe benötigen, aber er würde die Männer finden, die er dazu brauchte. Immerhin war er ein Mann, der ein großes Unternehmen leitete. Er würde sie finden, und wenn er dazu Himmel und Hölle in Bewegung setzen musste.

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    »Zusammenfassend, meine Herren, ist die Entscheidung, unsere Kurzstrecken im Mittleren Westen zusammenzulegen, nun endgültig. Dies wird eine radikale Umorganisation im Management-Bereich mit sich ziehen, und das derzeitige System mit siebzehn Gebietsleite rn wird zu einem System mit drei regionalen Inspektoren mit Sitz in Detroit, Cincinatti und Omaha überarbeitet werden.«
    Rafes klare, feste und kräftige Stimme füllte mit Leichtigkeit den großen Versammlungsraum, in dem fast dreißig leitende Angestellte von Belloch Enterprises um einen langen, rechteckigen Tisch aus poliertem Eichenholz saßen. Es war kurz nach zehn am Morgen, und die Besprechung näherte sich dem Ende ihrer zweiten Stunde.
    Wenn er auch präzise und gut organisiert war, so sah Rafe doch müde aus und schien teilweise zerstreut zu sein. Sam Farrell, der am einen Ende des Tisches saß, sah seinen Boss ungeduldig alle paar Minuten auf die Uhr schauen.
    Rafe fing wieder an zu sprechen. Plötzlich jedoch war draußen im Vorraum Lärm zu hören, und zwar die Stimme einer Frau, die mit energischer Autorität protestierte.
    »Es ist mir egal, ob Jesus persönlich mit seinen Jüngern dort drin ist. Ich sagte, ich will Rafe Belloch sprechen, und ich werde ihn sofort zu Gesicht bekommen!«
    Die Tür flog auf, um eine finster dreinschauende Caroline Astor hereinzulassen, und Ward trippelte wie der Adjutant eines Generals an ihrer Seite. Unter seinem Arm trug er einen wunderschönen Rosenholzkasten. Zwei der privaten Wachposten von Belloch Enterprises trotteten hinter den beiden her und entschuldigten sich schulterzuckend bei Rafe.
    »Sie sagte, wir müssten sie schon erschießen, wenn wir sie aufhalten wollen«, brachte einer von ihnen in verlegenem Tonfall vor.
    »Ihr habt eure Chance verpasst, Jungs«, murmelte Rafe und wurde sich bewusst, dass sämtliche hier versammelten Männer sie mit vor Überraschung offenen Mündern anstarrten. Die wenigen, die die aufdringliche Frau noch nicht kannten, wurden schnell informiert, dass es sich um die Mrs. Astor handelte.
    »Meine Herren«, rief sie in ihrer äußerst gebieterischen Art aus, »ich muss Sie alle bitten, den Raum zu verlassen. Ich habe ein paar private Worte mit Mr. Belloch zu wechseln, und die können nicht warten.«
    Im Versammlungsraum war es so still wie in einem Hörsaal nach der Aufforderung, sich freiwillig für einen Versuch zur Verfügung zu stellen. Die Männer sahen von Mrs. Astor zu ihrem Unte rn ehmenschef. Noch nie hatte Rafe die Last seiner Führungsposition so akut gespürt wie in diesem Moment. Es war jedoch Sams gewandte, diplomatische Art, die ihn rettete.
    »Männer«, schlug Sam vor, während er sich von seinem Stuhl erhob, »wir könnten sowieso alle eine Pause gebrauchen. Ich für meinen Teil habe keinen Zweifel, dass Mrs. Astors Angelegenheit dringend ist, ansonsten wäre sie nicht hier. Lassen Sie uns also einen Moment unterbrechen.«
    »Ich danke Ihnen, mein Herr«, erwiderte sie mit formeller Höflichkeit. »Aber würden Sie bitte hier bleiben?«, bat sie Sam.
    Dieser blickte zu Rafe hinüber, der mit der Schulter zuckte und ihm nickend die Erlaubnis erteilte. Sobald der Raum bis auf die vier leer war, kam Caroline direkt zum Punkt.
    »Haben Sie etwa die Zeitungen noch nicht gesehen, Sie charakterloser Schuft?«, fragte sie.
    »Nein«, antwortete er ausdruckslos. »Ich bin beschäftigt gewesen.«
    »Nicht zu beschäftigt jedenfalls für ihre gestrige kleine Darbietung mit Antonia, nicht wahr?«
    »Kaffee und Cremeschnitten?«, protestierte er. »Wo liegt da der Skandal?«
    »Sie sind wirklich abscheulich, Rafe. Sie sind ein Patriarch der >oberen Vierhundert<, Sie sind offiziell verlobt, und Sie wussten ganz genau, wie Ihr Handeln interpretiert werden würde.«
    »Oh? Ist es etwa erwähnt worden?«, fragte er in unausstehlicher Unschuld.
    »Erwähnt?«, wiederholte sie, wobei Empörung ihre an sich schon kräftige Stimme noch lauter werden ließ. »Die Klatschreporter kreischen alle vor

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