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Diebin der Nacht

Diebin der Nacht

Titel: Diebin der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Meagan McKinney
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wie ich es schon gewusst hatte.«
    »Wenn Sie sich Ihrer Sache so sicher waren, warum spielen Sie dann jetzt den Überraschten?«, antwortete sie kalt.
    »Es ist nicht Überraschung«, versicherte er ihr. »Lediglich eine gewisse Verwunderung. Es ist immer wieder eindrucksvoll zu sehen, wie eine Theorie zu einer Tatsache wird. Was hatten Sie vorgehabt, mit diesem Stein zu tun? Frankreich zu kaufen?«
    Sie öffnete den Mund, um sich irgendwie zu verteidigen, die Worte blieben ihr jedoch im Halse stecken, als eine Welle der Erschütterung über ihr zusammen. Sie konnte nicht glauben, was sie da sah.
    Ein Schrei entwich ihrer Kehle und ihre Hand schoss nach vom.
    »Oh nein, das werden Sie nicht tun«, verspottete Rafe sie und zog den Smaragd aus ihrer Reichweite zurück.
    Es war jedoch nicht der Smaragd, der sie interessierte. Stattdessen griff sie nach einem der Gastgeschenke, die aus Antonias Tasche gefallen waren - es war ein mit goldenen Pailletten besetzter Fächer aus Seide und Spitze.
    Mystere hatte nicht einmal einen Blick auf den Fächer geworfen, als sie ihr Gastgeschenk früher an diesem Abend in ihre Tasche gesteckt hatte. Antonias Fächer hatte sich jedoch teilweise geöffnet, als er in Rafes Schoß gefallen war. Nun starrte sie, unfähig zu glauben, was sie da sah, auf das seltsame Motiv, das sie seit ihrer Ankunft in Amerika schon quälte.
    Aufgedruckt auf beide Seiten des Fächers fand sie das zweigeteilte Bild aus einem halben Adler und dem Arm eines Mannes, in dessen Hand ein Dolch steckte. Ganz genau das gleiche Motiv, das auf dem Brief aufgeprägt war, in dem auf ein Testament zu ihren und zu Brams Gunsten angespielt wurde - und der genau der Grund war, aus dem ihre sterbende Mutter sie nach New York geschickt hatte. Nur, dass dieses Mal weitere Insignien hinzugefügt waren: ein von Lorbeerblättern umgebener Hirsch.
    »Was... ?« Sie musste erst aufhören und schlucken, da ihre Stimme gerade dabei war, sie im Stich zu lassen. »Was ist das?«, wollte sie von ihm wissen.
    Rafe, dessen Augen sich grüblerisch verengten, während er sie beobachtete, sagte ernsthaft: »Kommen Sie nur nicht auf die Idee, Verrücktheit vorzutäuschen; das würde nicht funktionieren. Sie sind so berechnend wie ein Krähenpaar, und dieser Quatsch würde mich nicht umstimmen.«
    »Nein«, keuchte sie, während sie noch immer wie angewurzelt auf den Fächer starrte, »Sie verstehen nicht, ich kenne dieses-«
    »Zurück zum eigentlichen Thema, Sie liederliches Frauenzimmer«, knurrte er und warf den Smaragd unbarmherzig hoch, um ihn dann geschickt wieder aufzufangen. »Nicht nur, dass Sie Lady Moonlight sind, sie waren auch diejenige, die mich in Five Points beraubt hat. Ich will ein Geständnis. Das ist die erste Rechnung, die hier fällig wird.«
    Einen kurzen Moment zuvor hätte sie es noch zugegeben -warum auch nicht? Ihre Situation erschien hoffnungslos. Der Anblick dieses seltsamen Motives hatte sie jedoch mit neuer Willenskraft erfüllt zu widerstehen, zu lügen und wirklich alles zu tun, um freibleiben zu können, damit sie dieser unerwarteten Offenbarung nachgehen konnte.
    »Ich bin nicht Lady Moonlight«, erwiderte sie scharf. »Ich habe Antonias Tasche auf dem Fußboden des Ballsaals gefunden und bin in den Garten gegangen in der Annahme, dass sie mit dem jungen Soldaten dorthin gegangen sei.
    Dann erschreckte mich der Polizist, indem er mich in der Dunkelheit überraschte, und als ich mich umdrehte, um in den Ballsaal zurückzukehren, verletzte er mich. Also bin ich natürlich gerannt. Ich war zu Tode erschrocken.«
    Seine Kinnlade fiel vor Staunen über ihre dreisten Lügen und Anschuldigungen nach unten. »Oh, wie konnte das nur passieren? Sie meinen, dass alles nur ein schreckliches Missverständnis gewesen ist?«, ging er sarkastisch darauf ein.
    »Ja«, flüsterte sie, durch ihre noch immer blutende Wunde geschwächt. Zerstreut öffnete sie den Fächer und sah ihn sich genauer an, als wäre er eine heilige Reliquie.
    Er starrte sie an, während seltsame, widersprüchliche Emotionen über sein hartes Gesicht zogen.
    »Was bedeutet dieses Symbol?«, fragte sie mit ernsthaftem Blick.
    Er beugte sich näher zu ihr, um ihr Gesicht genau betrachten zu können. »Sie schauspielern also nicht, oder? Sie wollen es wirklich wissen?«
    »Bitte. Wissen Sie, was es bedeutet?«
    Er schien ziemlich verblüfft zu sein. »Schauen Sie, Sie haben gewichtigere Probleme als-«
    »Bitte. Wissen Sie es ?«
    »Diese Fächer hat die

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