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Dienerin zweier Herren

Dienerin zweier Herren

Titel: Dienerin zweier Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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jedenfalls wäre zu diesem Experiment bereit.»
    Antonino hatte betroffen seinen Blick gesenkt. Er hatte wohl gehofft, Juliane würde sich für ihn allein entscheiden. Er tat ihr fast ein bisschen leid.
    «Ich gehe jetzt eine Stunde lang spazieren und ihr beiden diskutiert das aus. Wenn ich zurück bin, möchte ich eure Meinung hören. Ach ja – und ich spiel natürlich nicht eure Putzfrau, wenn ich hier einziehe. Dass das klar ist!»
    Ohne ihre Antwort abzuwarten, stand Juliane auf und ging über den Gartenweg hinaus. Ihr Herz klopfte bis zum Hals und ihr Rücken war schweißgebadet. War das wirklich sie, die diesen unanständigen Vorschlag gemacht hatte? Gewiss, sie hatte hin- und herüberlegt, was es zu tun galt, welche Alternativen zur Debatte stünden und keinen anderen als diesen Ausweg gefunden. Dennoch machte es einen Unterschied, es zu denken oder es auszusprechen.
    Als sie nach ungefähr einer Stunde zurückkehrte, machten die Zwillinge auf sie einen gefassten Eindruck. Domenico hatte ihr die Tür geöffnet und führte sie ins Wohnzimmer. Sektgläser standen auf dem Tisch, mehrere Teelichter verbreiteten ein flackerndes Licht und verströmten zarten Vanilleduft. Er öffnete eine gut gekühlte Flasche Prosecco, schenkte ein und reichte jedem ein Glas.
    «Antonino und ich sind mit deinem Vorschlag einverstanden. Auf unsere gemeinsame Zukunft, Juliane!»

8
    Eine Reihe ausgesprochener, aber auch unausgesprochener Regeln bestimmte das Zusammenleben, seit Juliane in den modernen Bungalow von Antonino und Domenico eingezogen war. Die ruhige Wohngegend war hauptsächlich von exklusiven Einfamilienhäusern bestimmt. Eine S-Bahnstation und die gut ausgebaute Überlandstraße sorgten für einen komfortablen Anschluss zur Stadt. Durch die Bebauungsfreigabe der Vorortgrundstücke explodierten die Preise.
    Antonino und Domenico hatten den Bungalow gekauft, als sie sich entschlossen hatten, in der Innenstadt eine Gemeinschaftspraxis zu gründen. Das Scheidungsobjekt eines Börsenmaklers war erst wenige Jahre zuvor gebaut worden. Auf hundertfünfzig Quadratmetern Wohnfläche erstreckten sich im Erdgeschoss die beiden Schlafzimmer, eine geräumige Wohnküche, ein großes Wohnzimmer mit angeschlossenem Wintergarten, ein Ankleideraum, ein Badezimmer mit zwei Waschbecken und eine Gästetoilette. Das stark angeschrägte Dachgeschoss enthielt lediglich ein Gästezimmer sowie ein zusätzliches Bad. Das Haus war teilweise mit Heizungsraum und Waschküche unterkellert. Der größere unterirdische Anteil jedoch gehörte der Tiefgarage mit drei Stellplätzen.
    Der Bungalow war von einem großzügig angelegten Garten umgeben. Ursprünglich hatte es weder eine Hecke noch einen Zaun gegeben. Da aber die Nachbarhunde die Wiese als Einladung zum Buddeln und für ihre Exkremente betrachteten, blieb Antonino und Domenico nichts anderes übrig, als das Grundstück einzuzäunen. Sie hatten sich für einen dekorativen, wenngleich sehr teuren schmiedeeisernen Zaun entschieden, der aus kunstvoll geformten Blattornamenten bestand.
    Hinter dem Haus hatte ein Gärtner wahre Wunder vollbracht und Beete mit Rosen und verschiedenen Stauden angelegt, die zu jeder Jahreszeit ein farbenprächtiges Blütenmeer explodieren ließen. Ebenso hatten die Brüder für Wäsche und Hausputz eine Zugehfrau angeheuert, die dreimal in der Woche vormittags diese Arbeiten erledigte.
    Zu den vereinbarten Regeln, die das Triumvirat der Liebe am Abend vor Julianes Einzug festlegte, gehörte unter anderem, dass Juliane in den Nächten von Sonntag bis Dienstag bei Domenico schlafen würde, von Mittwoch bis Freitag dagegen bei Antonino. Da jeder von ihnen in seinem Schlafzimmer ein überbreites Bett stehen hatte, das auch für zwei Personen ausreichend Platz bot, brauchte an den Schlafzimmern nichts geändert werden. Auch das Problem, in welchem ihrer Kleiderschränke Juliane ihre Sachen unterbringen durfte, ergab sich nicht, da der Bungalow über einen separaten kleinen Ankleideraum neben dem Badezimmer verfügte. Es musste lediglich einer der dort aufgestellten Schränke frei geräumt werden. Julianes persönliche Dinge und die wenigen Möbel, die ihr wichtig waren, fanden schnell einen neuen Platz.
    Juliane hatte zwar einen Führerschein, bis dahin aber kein Auto besessen, da sich ihr gesamtes Leben im Bereich von Fußgängerzone und öffentlichen Verkehrsmitteln abspielte. Antonino und Domenico schenkten ihr zum Einzug ein knallrotes Cabriolet, um ihr Unabhängigkeit

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