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Dienerin zweier Herren

Dienerin zweier Herren

Titel: Dienerin zweier Herren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sira Rabe
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und Nacht drehte sich alles nur noch um Antonino und Domenico und raubte ihr die Konzentration. Eigentlich hätte sie beide zum Teufel schicken müssen, um wieder zu sich selbst zu finden. Aber für ihren Körper waren die beiden wie eine Droge. Wie noch nie in ihrem Leben lechzte sie nach Befriedigung.
    Beide bemühten sich, sie auf unterschiedliche Weise zu beeindrucken. Während Antonino eine romantische Ader zeigte, versuchte Domenico mit einer gewissen Wildheit zu punkten. Aber beides konnte letztlich nur eine Masche der Eroberung sein. Sie waren immerhin eineiige Zwillinge. Es konnte also gar nicht sein, dass sie so unterschiedlich waren. Bestimmt hatten sie eine Vereinbarung getroffen, dass jeder sein Glück bei Juliane auf andere Art versuchen sollte. War das eine große Fehleinschätzung?
    Bisher hatte Juliane sich geweigert, das Haus der Brüder zu betreten. Es schien ihr unerträglich, dass Domenico in irgendeinem anderen Zimmer anwesend sein würde, während sie und Antonino sich liebten, oder umgekehrt. Außerdem befürchtete sie, dass ihr das Ambiente gefallen würde. Die beiden hatten ein wenig von der Einrichtung erzählt, dass sie Antiquitäten sammelten und Wert auf ein stilvolles Heim legten.
    Trotzdem, so konnte es nicht weitergehen. Eines Mittags aber verkündete Juliane, sie wolle die beiden am nächsten Wochenende besuchen.
    – * –
    Juliane war von dem großen Haus und dem schön gestalteten Garten mit den vielen Rosenbüschen beeindruckt. Die Brüder bewiesen tatsächlich Geschmack, hatten ihre Zimmer mit wenigen erlesenen Antiquitäten ausgestattet, dezent mit modernen Möbeln kombiniert und verfügten über eine ansehnliche Sammlung schöner Gemälde und Dekorationsgegenstände.
    Schließlich saßen die drei gemütlich bei Kaffee und Kuchen unter der Markise auf der Terrasse zusammen und Juliane fasste den Mut, den eigentlichen Grund ihres Kommens zu offenbaren.
    «Ihr wisst beide ebenso gut wie ich, dass es keine klare Entscheidung geben kann. Ihr liebt mich alle beide, und ich liebe jeden von euch beiden. Es gibt kein Mehr oder Weniger mit einem von euch beiden.» Sie holte tief Luft und bemühte sich, ihren Herzschlag zu ignorieren, der wild in ihrer Brust hämmerte. «Deswegen möchte ich euch einen Vorschlag machen, der vielleicht ein wenig verrückt klingt.»
    Über diesen Vorschlag hatte sie lange nachgedacht. Sie empfand ihn selbst als so ungeheuerlich, dass sie mehrere Tage gebraucht hatte, um mit sich und dieser Idee ins Reine zu kommen. Es war absolut absurd und unanständig, und doch schien es ihr die einzige Lösung zu sein – abgesehen davon, alle beide aufzugeben und sich wieder in ihr altes Schneckenhaus zurückzuziehen.
    Die Brüder starrten sie gespannt an.
    «Habt ihr schon mal darüber nachgedacht, mit einer Frau gemeinsam zusammenzuleben? Also ich meine, eine Liaison zu dritt zu leben?»
    Verblüfft sahen Antonino und Domenico erst Juliane, dann sich und dann wieder Juliane an.
    «Du machst wohl Witze?» Antonino zog die Augenbrauen fragend hoch.
    «Nein, sehe ich so aus? Es ist mein vollkommener Ernst.»
    «Aber, das – das wäre ja sozusagen Bigamie!» Antonino war fassungslos. Er konnte nicht glauben, dass dies ein ernst gemeinter Vorschlag sein sollte und keine rhetorische Frage.
    Juliane kicherte. «Phh, nun tu doch nicht so heilig! Bisher hat es dich ja auch nicht gestört, dass ich euch beide im Wechsel treffe. Im Übrigen, Bigamie betreibt man nur, wenn man mit zwei Männern gleichzeitig verheiratet ist, und das sind wir ja nicht. Und wen geht es etwas an, was wir hinter geschlossenen Türen treiben?»
    Sie stand auf. «Ihr könnt ja mal darüber nachdenken. Hauptsache ist doch, wir sind alle dabei glücklich, oder? Denn ehrlich – mein Herz schlägt mit derselben Intensität für euch beide. Wem von euch sollte ich den Vorzug geben und warum? Ihr müsstet euch nur darüber im Klaren sein, dass zu keinem Zeitpunkt Eifersucht aufkommen darf. Ich meine – warum sollte es nicht möglich sein? In anderen Kulturen hat ein Mann mehrere Frauen, wir würden es halt umgekehrt machen.»
    «Aber – das kann man doch nicht vergleichen, das hat andere Gründe!», erwiderte Domenico mit ernster Miene.
    Juliane sah auf ihn herab. «Klar, wenn die eine Frau ihre Tage hat oder schwanger ist, geht der Herr Pascha halt zur anderen und lebt dort seine Lust aus. Also ehrlich, es geht hier nur um eins: Ob das eine Lösung wäre, mit der wir drei glücklich werden könnten. Ich

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