Dienerin zweier Herren
wach wurden und mithörten.
Als sie wieder aufwachten, war es schon zehn Uhr. Daher gönnten sie sich nur eine schnelle Dusche. Einige Gäste saßen gemütlich beim Frühstück, darunter auch Julianes Vater. Sie war froh, ihn vor seiner Abreise noch einmal zu sehen. Dann fuhren nach und nach alle ab. Antonino, Domenico und Juliane aber hatten ihre beiden Zimmer für eine weitere Nacht gebucht. Sie entspannten in Ruhe von der langen Nacht, machten einen ausgiebigen Spaziergang und genossen den ungestörten Abend zu dritt.
Am darauffolgenden Morgen reisten die Zwillinge mit Juliane für einen Kurzurlaub in die Provence ab. Domenico hatte Zimmer in einem kleineren Hotel gebucht, das inmitten von Lavendel- und Sonnenblumenfeldern lag. Eine romantische Flitterwochenkulisse. Ihre ursprüngliche Idee, in die Toskana zu fahren, hatten sie verworfen, weil ihre Mutter meinte, wenn sie schon in Italien wären, könnten sie ja bis Rom weiterfahren und ihre Eltern besuchen. Ein Familienbesuch entsprach aber gar nicht den Vorstellungen der Brüder.
Tagsüber machten sie Ausflüge zu den verschiedenen Amphitheatern und anderen Sehenswürdigkeiten, die die Provence im Überfluss zu bieten hat. Antonino las Informationen aus dem Reiseführer vor und gab sein Geschichtswissen zum Besten. Das Hotelrestaurant verwöhnte die drei mit kulinarischen Köstlichkeiten der Region.
Falls sich Pierre, der Hotelinhaber, der sich allabendlich nach dem Befinden seiner Gäste erkundigte, darüber wunderte, dass das junge Paar nicht alleine verreist war, verbarg er es geschickt. Es hatte den Anschein, als ob Domenico abends noch eine Zeitlang alleine im Restaurant oder an der Bar sitzen blieb, während Juliane und Antonino zu Bett gingen. Niemand der Angestellten oder Gäste bemerkte, dass Antonino an jedem zweiten Abend von Domenico ersetzt wurde, der noch eine Weile im Restaurant blieb, um sich mit Pierre oder anderen Gästen zu unterhalten.
Es war am dritten Abend. Eine Birne der Flurbeleuchtung war ausgefallen, doch war im Restaurant zu viel Betrieb gewesen, um sich darum zu kümmern. Erst kurz vor Mitternacht fand Pierre die Zeit, die Birne zu wechseln. Dabei kam er an dem Zimmer seiner Hochzeitsgäste vorbei. Überrascht blieb er stehen und horchte. Unverkennbar stöhnten in dem Zimmer nicht ein, sondern zwei Männer und eine Frau vor Lust. Neugierig legte er sein Ohr an die Zimmertür und horchte einige Minuten, bis er ein erregtes Ziehen in seinen Lenden verspürte. Schmunzelnd schlich er davon. Es war an der Zeit, seine Frau ins eheliche Bett zu locken.
Als er Juliane am nächsten Morgen begegnete, musterte er sie aufmerksamer als sonst. Merkte man ihr irgendwelche nächtlichen Strapazen an?
«Bonjour, Madame. Geht es Ihnen gut?», fragte er in gebrochenem Deutsch.
Juliane antwortete mit einem strahlenden Lächeln auf dem Gesicht: «Merci bien, Monsieur, sehr gut!»
Pierre zwinkerte ihr zu und wünschte ihr einen schönen Tag. Diese Frau sah so harmlos aus, fast normal, aber was er gehörte hatte, oh là, là!
Es war derselbe Abend, an dem Juliane nach dem Essen gestöhnt hatte: «Ich glaube, wenn wir zu Hause sind, müsst ihr mich auf Diät setzen. Ich fühle mich gemästet, also habe ich bestimmt schon zugenommen!»
«Wird gemacht! Ein Diätplan», antwortete Antonino trocken, während er sich noch mal großzügig von der Käseplatte bediente.
Domenico grinste. «Wir können auch ein wenig vorbeugen – es gibt da verschiedene Methoden, um Kalorien zu verbrennen, zum Beispiel eine Runde Joggen oder …» Er sah Juliane gierig an und leckte sich über die Lippen.
«Oh nein, ich weiß, woran du denkst! Vergiss es! Daraus wird heute nichts. Ich bin absolut unbeweglich und nicht belastbar. Beim geringsten Druck auf meinen Bauch kommt sicherlich alles wieder nach oben raus …»
Domenico schaute Antonino augenzwinkernd an. «Ich glaube, das haben wir unter Kontrolle, oder?» Er bestellte drei Schnäpse für die Verdauung und für Juliane zusätzlich einen starken Kaffee.
Antonino und Juliane gingen eine halbe Stunde später hinauf und Domenico folgte ihnen nach wenigen Minuten. Juliane lag mit einem dünnen kurzen Nachthemd bekleidet der Länge nach ausgestreckt auf dem Bett. Antonino kniete nackt zu ihren Füßen und massierte sie ihr.
«Hoppla», bemerkte Domenico, «Du solltest sie lieber woanders massieren!»
Antonino sah zu Domenico auf. «Juliane hatte einen Krampf, deswegen massiere ich ihre Füße. Aber jetzt wo du da
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