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Dienstags ist sie nie da - Roman

Dienstags ist sie nie da - Roman

Titel: Dienstags ist sie nie da - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tracy Bloom
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dass es bei MATTHEWS PLAN ein paar wesentliche Leerstellen gab.
    »Dann sing doch jetzt«, schlug Katy vor.
    »Was?«
    »Sing jetzt!«
    »Das ist doch lächerlich.«
    »Um Himmels willen, Matthew. Du beschwerst dich darüber, dass du nicht mehr singst, und jetzt willst du nicht. Komm schon, wir singen miteinander.«
    Katy stand auf und räusperte sich. Sie streckte stolz ihren Kugelbauch nach vorn und setzte zu einem erschreckend schlechten Versuch an, die ersten Takte von I’ve Had the Time of My Life zu trällern.
    Plötzlich war er wieder im Rover seines Vaters, das Fenster nach unten gekurbelt, Wind in den Haaren, die Musik dröhnte, und eine Hand lag auf Katys Knie, als sie aus vollem Halse sang.
    Er bemerkte, dass er Katy anlachte, als sie sich immer besser an den Songtext erinnerte, und er fing an, sich ein wenig im Takt zu bewegen, als sie auf den Refrain zusteuerte.
    »Komm schon. Sing mit. Sei doch nicht so schüchtern! «, animierte sie ihn atemlos zwischen den Textzeilen.
    Matthew begann, den Wortlaut zu murmeln; er konnte es nicht fassen, dass er sich wirklich noch daran erinnern konnte.
    »You’re the one thing
I can’t get enough of
So I tell you something,
This could be love because
I’ve had the time of my life

No I never felt this way before
Yes I swear it’s the truth
And I owe it all to you.«
    Katy ließ sich lachend rückwärts in ihren Stuhl fallen.
    »Du singst immer noch beschissen«, verkündete sie. »Gut, dass du damit aufgehört hast. Aber egal, was machen wir mit dieser Verabredung zum Abendessen? Ich nehme an, dass du deshalb hier bist?«, fragte Katy, wobei sie auf ihre Uhr sah.
    »Was? Ach ja, natürlich. Deshalb bin ich vorbeigekommen – um mit dir zu reden«, sagte Matthew und versuchte, seine Gedanken wieder in die richtigen Bahnen zu bringen.
    »Also ich weiß, dass das wirklich merkwürdig klingt, aber Alison ist wirklich ganz aus dem Häuschen deswegen. Sie ist gestern Abend nach Hause gekommen und sofort in ihren Gordon Ramsey abgetaucht – sie hat praktisch schon das ganze Menü geplant! Sie ist so fröhlich, wie ich sie nicht mehr gesehen habe, seitdem wir hierhergezogen sind. Und ihr habt keine Chance, dass sie euch vom Haken lässt. Glaub mir, wenn Alison einmal angebissen hat, kann nichts und niemand sie mehr aufhalten. Ich weiß, dass quer über die ganze Situation ›Desaster‹ geschrieben steht, aber meinst du, wir könnten das durchziehen? Das Leben ist so viel schöner, wenn sie fröhlich ist.«
    »Gott, Matthew, dir ist eigentlich klar, dass wir unser Glück überstrapazieren?«
    »Ich weiß, aber wenn es ihr das Gefühl gibt, hier angekommen zu sein, und wenn sie sich ein bisschen entspannen kann, dann wäre das doch eine Riesenerleichterung.
Ich weiß, diese Situation ist verrückt; und ich kann es selbst nicht glauben, dass ich dich bitte, aber trotzdem: Kommt! Bitte! Nicht auszudenken, was mit ihr passieren würde, wenn du mit einer Entschuldigung anrufen würdest und absagtest.«
    »Aber du bist dir doch darüber im Klaren, dass wir keine Freunde sein können?«, fragte Katy langsam.
    »Das weiß ich, aber das Essen könnte der Anstoß sein, der sie beflügelt, neue Freundinnen zu finden und nicht wie besessen von dem Baby zu sein. Nicht dich, natürlich. Kommt nur dieses eine Mal, und dann verspreche ich dir, dass wir nie wieder …«, Matthew verstummte jäh.
    Er stand auf und ging um den Schreibtisch herum auf sie zu.
    »Was machst du da?«, fragte sie, als er näher kam.
    »Ist das hier das Baby?«, wollte er wissen, als er an ihr vorbei auf die Ultraschallaufnahme zuging, die sie an die Pinnwand hinter ihrem Schreibtisch geheftet hatte.
    Er konnte seine Finger nicht in Zaum halten, er musste das Bild berühren. Langsam zeichnete er den Umriss des Babys nach, genau wie er es mit dem Foto der Zwillinge gemacht hatte. Er spürte, wie die Welt stillstand oder zumindest langsamer wurde.
    Katy starrte ihn entsetzt an.
    »Ja, das ist es«, sagte sie ruhig.
    Er schluckte. Dann wandte er sich um und sah ihr tief in die Augen, bevor er murmelte: »Ich gehe jetzt. Wir sehen uns dann am Samstag.«
    Dann hastete er wieder um den Schreibtisch, packte seine Aktentasche und ging aus dem Büro, ohne sich noch einmal umzusehen.

Zwölf
    Der Morgen der Dinnerparty zog herauf, und Katy entschied, dass sie lieber in die Gänge kommen und Babyausstattung kaufen sollte, anstatt den Tag damit zu verplempern, sich Sorgen zu machen. Zu ihrer Überraschung reagierte

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